Background Neonatal arterial ischemic stroke (NAIS) accounts for substantial long term sequelae in children. The potential effectiveness of neuroprotective therapies needs to be evaluated in appropriate studies with sufficient power. Objective To identify annual number of NAIS cases in Germany potentially eligible for randomized interventional trials. Methods Active surveillance for NAIS in 345 pediatric hospitals with questionnaire based validation of reported cases. Results Incidence of NAIS (7.1/100000 births) was in the range of other population-based studies. To design future clinical trials with anticoagulative or regenerative therapies, it is of major importance to distinguish between cases with or without relevant perinatal pathology. Children without underlying disease or premature birth accounted for 56% of all reported NAIS cases (primary NAIS). In 69% of the primary cases clinical seizures were observed. Although 31% showed other, less pathognomonic symptoms, NAIS was diagnosed. Mean time span between onset of symptoms and diagnosis was 2.9 days. The sensitivity of the initial ultrasound performed in all cases was 69%. Conclusions NAIS is a rare but not negligible morbidity in newborns. Asymptomatic children account for 56% of NAIS in all neonates. In these, not only seizures but also other unexplained symptoms should trigger diagnostic work-up with cUS and cMRI. Negative initial ultrasound results do not exclude NAIS.
Hintergrund Nach einem neonatalen arteriellen ischämischen Schlaganfall (NAIS) kann es zu schwerwiegenden neurologischen Ausfällen kommen. Um die potentielle Wirksamkeit neuroprotektiver Therapien evaluieren zu können, sind klinische Studien mit einer ausreichenden Patientenzahl notwendig. Zielsetzung Erhebung der jährlichen Anzahl an NAIS in Deutschland, die potentiell in randomisierte Interventionsstudien eingeschlossen werden könnten. Methoden Es wurde eine Fragebogen basierte, aktive Beobachtungsstudie für NAIS in 345 deutschen Kinderkliniken durchgeführt. Ergebnisse Die Inzidenz von NAIS in unserem Kollektives betrug 7,1/100000 Geburten und lag damit im Bereich anderer populationsbasierter Studien. Um klinische Studien mittels antikoagulatorischen oder regenerativen Therapieansätzen durchführen zu können, ist es essentiell zwischen NAIS-Fällen mit und ohne relevanten perinatalen Risikofaktoren zu unterscheiden. In 56% der Fälle wurden keine relevanten Risikofaktoren beobachtet und diese als primärer NAIS eingestuft. Bei 69% der Fälle mit primärem NAIS wurden Krampfanfälle beobachtet. Obwohl die übrigen 31% der Fälle andere, weniger pathognomonische Symptome zeigten, konnte ein NAIS diagnostiziert werden. Die mittlere Zeitdauer zwischen dem erstmaligen Auftreten von Symptomen und der Diagnosestellung betrug 2,9 Tage. Die Sensitivität des initial durchgeführten kranialen Ultraschalls betrug 69%. Schlussfolgerung NAIS ist eine seltene, aber nicht zu vernachlässigbare Erkrankung des Neugeborenen. Bei 56% der Kinder handelte es sich um einen primären NAIS. Folglich bedürfen nicht nur Krampfanfälle, sondern auch andere, ungeklärte Symptome einer diagnostischen Abklärung mittels Ultraschall und cMRT. Ein unauffälliger kranialer Ultraschall zum Beginn der Symptomatik schließt einen NAIS nicht aus.
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