Introduction: The development of a new safety culture in orthopaedics and trauma surgery needs to be based on the knowledge of the status quo. The objective of this research was therefore to perform a survey of orthopaedic and trauma surgeons to achieve a subjective assessment of the frequency and causes of "insecurities" or errors in daily practice.
Methods: Based on current literature, an online questionnaire was created by a team of experts (26 questions total) and was sent via e-mail to all active members of a medical society (DGOU) in April 2015. This was followed by two reminder e-mails. The survey was completed in May 2015. The results were transmitted electronically, anonymously and voluntarily into a database and evaluated by univariate analyses.
Results: 799 active members took part in the survey. 65% of the interviewed people stated that they noticed mistakes in their own clinical work environment at least once a week. The main reasons for these mistakes were "time pressure", "lack of communication", "lack of staff" and "stress". Technical mistakes or lack of knowledge were not of primary importance.
Conclusions: The survey indicated that errors in orthopaedics and trauma surgery are observed regularly. "Human factors" were regarded as a major cause. In order to develop a new safety culture in orthopaedics and trauma surgery, new approaches must focus on the human factor.
Einleitung: Die Entwicklung einer neuen Sicherheitskultur in Orthopädie und Unfallchirurgie erfordert die Kenntnis der Ausgangslage. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, anhand einer Umfrage die subjektive Einschätzung von Orthopäden und Unfallchirurgen zu Häufigkeit und Ursachen von „Unsicherheiten“ bzw. Fehlern in der täglichen Praxis zu erheben.
Methoden: Basierend auf der vorhandenen Literatur wurde durch ein Expertenteam ein Onlinefragebogen (insgesamt 26 Fragen) erstellt und im April 2015 an alle aktiven Mitglieder einer Fachgesellschaft (DGOU) per E-Mail verschickt. Es folgten 2 Erinnerungsmails. Die Umfrage wurde Ende Mai 2015 beendet. Die Ergebnisse wurden elektronisch, anonym und freiwillig übermittelt, in einer Datenbank erfasst und mittels univariater Analysen evaluiert.
Ergebnisse: 799 aktive Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie nahmen an der Umfrage teil. 65% der Befragten gaben an, mindestens einmal wöchentlich Fehler im eigenen klinischen Arbeitsumfeld zu erkennen. Als wesentliche Ursachen dieser Fehler wurden „Zeitdruck“, „mangelnde Kommunikation“, „Personalmangel“ und „Stress“ genannt. Technische Fehler oder mangelndes Wissen als Ursache von Fehlern wurden nicht auf den ersten Plätzen aufgeführt.
Schlussfolgerungen: Die Umfrage zeigte, dass Fehler in Orthopädie und Unfallchirurgie regelmäßig beobachtet werden. Der „Faktor Mensch“ wurde als wesentliche Ursache eingeschätzt. Um eine neue Sicherheitskultur in Orthopädie und Unfallchirurgie zu entwickeln, sollte daher der Faktor Mensch im Mittelpunkt neuer Konzepte stehen.
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York.