Durch verfeinerte Untersuchungstechniken in der Neuropathologie, der präzisierten molekularen Charakterisierung von Biomaterialien und nuklearmedizinische Untersuchungen des ZNS bei Parkinson-Patienten sind sowohl in post mortem Analysen aber auch intravital zahlreiche Belege für eine relevante Beteiligung der Neuroinflammation zu finden. Nach Evaluation immer größerer und besser definierter Patienten-Kohorten hat sich zudem gezeigt, dass unterschiedliche neuroinflammatorische zelluläre Akteure involviert sind. Diese Zelltypen und ihre Funktionen wurden zum Verständnis der pathogenetischen Mechanismen der Parkinson-Erkrankung in Zellkultur- und Tiermodellen detailliert untersucht und bilden eine Grundlage für die Entwicklung translationaler therapeutischer Ansätze. In dieser Übersichtsarbeit wird der derzeitige Wissensstand über die Bedeutung der Neuroinflammation bei der Parkinson-Erkrankung mit Fokus auf die zelluläre Pathologie von Astrozyten, Mikroglia und T-Lymphozyten differenziert in Modellsystemen und beim Menschen dargestellt. Sich daraus ableitende therapeutische Optionen, deren humane Anwendbarkeit sowie das Potential zur Verlaufsbeeinflussung der Parkinson-Erkrankung sind enorm und werden abschließend diskutiert.