Background: The prevalence of diabetes mellitus (DM) or malnutrition in hospitalised patients depends on the clinical domain, but is much higher than in the normal population. In trauma surgery, this increase is frequently associated with more postoperative complications and constantly rising costs. In addition, the quality of life of this target group is decreased, but there are only limited data from departments of traumatology and/or orthopaedics. Therefore, we aim to analyse the factors influencing the postoperative complication rate as well as the quality of life of orthopaedic and trauma patients.
Methods: Within this prospective trial in the period of 06/2014 to 02/2017, we analysed data of 1643 patients from traumatology - geriatric and septic traumatology - as well as endoprosthetics with regard to the clinical outcome, the complication rate and the quality of life (Short Form Health Survey 36, SF-36) associated with diabetes mellitus (DM) and the nutritional status (Nutritional Risk Screening 2002, NRS).
Results: Within our hospitalised group of trauma patients, the prevalence of diabetes mellitus was 12.4% and the risk for malnutrition (NRS ≥ 3) was 18.3%, which is much higher than in the normal population (DM 7.2%). Patients suffering from diabetes mellitus had significantly more complications than patients without diabetes mellitus. Similar results were found when comparing patients with a risk of malnutrition to the patients without. Furthermore, patients with DM evaluate their subjective quality of life lower than do patients without DM in the most domains of the SF-36, especially in the subjective-physical domains, while patients with NRS ≥ 3 assess their quality of life as being lower than do patients without a risk of malnutrition in all domains of the SF-36 (physical and mental). Additionally, we showed that reduced nutritional status has a greater influence on the decline in quality of life than did diabetes mellitus.
Conclusion: Both diabetes mellitus and malnutrition seems to influence the subjective quality of life and the complication rate of hospitalised trauma patients. A nationwide data collection and targeted interventions within the frame of interdisciplinary cooperation are necessary. In this way, the postoperative complication rate as well as associated higher treatment costs could be reduced.
Hintergrund: Die Prävalenz eines Diabetes mellitus (DM) oder einer Mangelernährung hospitalisierter Patienten zeigt sich in Abhängigkeit von der jeweiligen Fachrichtung höher als die der Normalbevölkerung. Damit verbunden sind vermehrte, postoperative Komplikationen und steigende Behandlungskosten. Auch die subjektive Lebensqualität stationär behandelter Patienten kann beeinträchtigt sein, allerdings liegt hierfür nur eine begrenzte Datenlage, vor allem in der Unfallchirurgie, vor. Einflussfaktoren sowohl auf die postoperative Komplikationsrate als auch auf die Lebensqualität unfallchirurgischer Patienten könnten hierüber Aufschluss geben.
Material/methoden: In einer prospektiven Studie zwischen 06/2014 und 02/2017 wurden 1643 unfallchirurgische Patienten der Traumatologie, der Alterstraumatologie, der septischen Unfallchirurgie und Endoprothetik hinsichtlich des klinischen Outcomes, der Komplikationsrate und der Lebensqualität (Short Form Health Survey 36, SF-36) in Abhängigkeit von einem Diabetes mellitus (DM) und vom Ernährungsstatus (Nutritional Risk Screening 2002, NRS) untersucht und beurteilt.
Ergebnisse: Mit 12,4% zeigt sich eine deutlich höhere Prävalenz eines DM und mit 18,3% ein höheres Risiko für Mangelernährung (NRS ≥ 3) bei stationär behandelten, unfallchirurgischen Patienten im Vergleich zur Normalbevölkerung (DM 7,2%). Patienten mit DM hatten eine signifikant höhere Komplikationsrate als Patienten ohne DM. Auch Patienten mit einem Risiko für Mangelernährung zeigten signifikant mehr Komplikationen. Zudem beurteilen Patienten mit DM ihre subjektive Lebensqualität in den meisten Dimensionen des SF-36, vor allem den körperlich subjektiv zu beurteilenden, geringer als Patienten ohne DM, während Patienten mit einem NRS ≥ 3 ihre Lebensqualität in allen Dimensionen des SF-36 (körperlich und mental) schlechter beurteilen als Patienten ohne Risiko für eine Mangelernährung. Weiterhin können wir zeigen, dass ein reduzierter Ernährungszustand zu einer schlechteren Beurteilung der subjektiven Lebensqualität führt, als dies durch das Vorliegen eines DM erreicht wird.
Schlussfolgerung: Ein vorhandener Diabetes mellitus sowie ein erhöhtes Risiko für Mangelernährung scheinen Einfluss auf die subjektive Einschätzung der Lebensqualität und auf die Komplikationsrate bei unfallchirurgischen Patienten zu haben. Um eine flächendeckende Erfassung und umfassende fachspezifische Therapie betroffener Patienten zukünftig zu gewährleisten, sollten interdisziplinäre Diabeteszentren etabliert werden. Damit könnten wahrscheinlich die Komplikationsraten und die daraus resultierenden höheren Behandlungskosten reduziert werden.
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York.