Aim: Peptide receptor radionuclide therapy (PRRT) with 177Lu-HA-DOTATATE has evolved as a new path in the treatment of somatostatin-receptor-expressing neuroendocrine tumors. The kidneys are proven as organs at risk and should be evaluated dosimetrically. Overlap with other organs will make dosimetry based on planar scintigraphy inaccurate. Aim of this study was to approximate the contribution of the kidneys to conjugated planar views without the use of a SPECT/CT.
Material and method: An algorithm was developed to determine the kidney dose using an EXCEL (Microsoft) based program. Dosimetric data were drawn and merged from three modalities: an individually calibrated gamma probe, a whole-body scintigraphy (WBS) and SPECT-acquisitions. The method was evaluated for 85 kidneys. Kidney masses were obtained via CT volumetry.
Results: The developed algorithm combines data from the three modalities. The ratio of the events within a kidney-VOI and the events from the summed coronary SPECT views (kidney ROI) represents the contribution of the kidney to the whole-body kidney ROI. This fraction was calculated to 49 % (17 % - 78 %) and 45 % (18 % - 75 %) for the left and the right kidney, respectively. Quantification of activity was deduced from equalizing the WBS count with the concurrent gamma probe measurement. Monoexponential curves were fitted to the obtained kidney activities, with resulting doses of 0,13 to 0,77 Gy/GBq (average 0,36 and 0,39 Gy/GBq for the left and the right kidney).
Conclusion: The presented method is suitable to perform kidney dosimetry by using a gamma probe and a gamma camera, without using SPECT/CT.
ZIEL: Bei der Behandlung somatostatinrezeptor-exprimierender neuroendokriner Tumoren hat sich in den letzten Jahren die Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) mit 177Lu-HA-DOTATATE als neue Möglichkeit entwickelt. Da außer Tumor und Metastasen auch die Nieren Somatostatinrezeptoren besitzen, die Aktivität in diesen akkumuliert, sind sie als Risikoorgane einzustufen und sollten dosimetrisch evaluiert werden. Die Bestimmung der Nierenaktivität aus planaren Aufnahmen ist durch Überlagerung der Nieren mit anderen Organen ungenau und führt zu ihrer Dosisüberschätzung. Ziel dieser Studie war es, den Beitrag der Nieren in den konjugierten Sichten ohne SPECT/CT in der individuellen Nierendosimetrie zu berücksichtigen.
Material und methoden: Für die Bestimmung der Nierendosis wurde ein Algorithmus entwickelt, der mit EXCEL (Microsoft) umgesetzt wurde. Die Patientenmessdaten aus drei Modalitäten einer individuell kalibrierten Gammasonde, einem Ganzkörperszintigramm und drei SPECT-Akquisitionen zu verschiedenen Zeitpunkten wurden hierfür zusammengeführt. Die Methode wurde mit Daten von 85 Nieren von Patienten, die mit 177Lu-HA-DOTATATE behandelt worden waren, evaluiert. Die Nierenvolumina wurden mittels CT-Volumetrie gewonnen.
Ergebnisse: Der entwickelte Algorithmus kombiniert die Daten aus drei Modalitäten: Gamma-Sonde, SPECT und Ganzkörperszintigraphie. Der Quotient aus den Ereignissen der Nieren-VOI und der Anzahl der Ereignisse in der Nieren-ROI des koronaren Summationsbildes ist der Beitrag der Niere im Summationsbild und repräsentiert somit über die Kalibrierung aus der Ganzkörperszintigraphie die Aktivität in der Niere. Da die Abbildungseigenschaften in den SPECT-Akquisitionen zu den verschiedenen Zeiten konstant sind, folgt aus dem Verlauf der Zählraten in den jeweiligen Nieren-VOIs auch der Aktivitätsverlauf in den Nieren. Daraus kann über einen monoexponentiellen Fit der Aktivitätsausscheidung unter Berücksichtigung der Akkumulationskinetik die Nierendosis bestimmt werden. Der mittlere Anteil in der Niere, bezogen auf deren Projektion im Summationsbild, wurde mit 49 % (17 %–78 %) und 45 % (18 %–75 %) für die linke bzw. rechte Niere berechnet. Die sich daraus ergebenden Nierendosen lagen zwischen 0,13 und 0,77 Gy/GBq (Mittelwerte 0,36 Gy/GBq und 0,39 Gy/GBq für die linke und die rechte Niere).
Schlussfolgerung: Die vorgestellte Methode eignet sich, um mit Gammasonde und Szintigraphie/SPECT (auch ohne SPECT/CT), eine individuelle Nierendosimetrie durchzuführen.
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