Background: Modern, individualised therapies can improve the survival of patients with colorectal cancer. However, not all patients are referred for treatment to a certified colorectal cancer centre, where a tumor board supports the implementation of their therapy in accordance to guidelines. This study examines the feasibility and demand of a structured, online-based, qualified second opinion for patients with colorectal cancer.
Method: A 15-month pilot study between 2009 and 2011, offered patients with colorectal cancer to obtain a qualified second opinion of a tumour board based on an electronic patient record completed online with the assistance of a case manager. Life-satisfaction levels and quality of life (EORCT QLQ-C30) of the participants has been monitored for a year.
Results: In 95 % of the cases, a complete electronic patient record and a second opinion could be generated. Less than half of the participants received their first therapy recommendation from a clinic with a tumour board. The second opinion confirmed the initial medical opinion in 40 % of the cases - 33 % showed a partial and 27 % showed a significant deviation. In case of a deviation, the implementation of the second opinion improved the patients' quality of life.
Conclusion: Generating an online-based, qualified second opinion by an interdisciplinary tumour board is technically and logistically well feasible. The online-based second opinion could significantly improve the quality of treatment for patients with colorectal cancer in the future and thus improve their quality of life.
Hintergrund: Moderne, individualisierte Therapien können das Überleben von Patienten mit kolorektalem Karzinom verbessern. Jedoch werden nicht alle Patienten zur Behandlung in ein zertifiziertes Darmkrebszentrum überwiesen, wo ihre Therapie, unterstützt durch ein Tumorboard, leitliniengerecht durchgeführt wird. Daher wird derzeit die Zweitmeinung bei Krebserkrankungen diskutiert. Diese Studie beschreibt Ergebnisse einer Pilotstudie hinsichtlich der Machbarkeit und des Bedarfs einer strukturierten, onlinebasierten, qualifizierten Zweitmeinung für Patienten mit kolorektalem Karzinom.
Methoden: Im Rahmen einer 15-monatigen Pilotphase zwischen 2009 und 2011 konnten Patienten mit kolorektalem Karzinom mittels einer onlinebasierten Elektronischen Patientenakte, unterstützt durch einen Case Manager, kostenfrei eine qualifizierte Zweitmeinung eines Tumorboards einholen. Ihre Zufriedenheit und ihre Lebensqualität (EORCT QLQ-C30) wurden über ein Jahr nachbeobachtet.
Ergebnisse: In 95 % der Fälle konnten eine vollständige Elektronische Patientenakte und eine Zweitmeinung erstellt werden. Weniger als die Hälfte der Teilnehmer erhielt die erste Therapieempfehlung aus einer Klinik mit Tumorboard. Die Erstmeinung konnte in 40 % der Fälle durch die Zweitmeinung bestätigt werden, in 33 % zeigte sich ein teilweises, in 27 % ein deutliches Abweichen. Bei Umsetzung der abweichenden Zweitmeinung verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten.
Schlussfolgerung: Die Erstellung einer onlinebasierten, qualifizierten Zweitmeinung durch ein interdisziplinäres Tumorboard ist technisch und logistisch gut durchführbar. Die onlinebasierte Zweitmeinung könnte zukünftig die Qualität der Behandlung von Patienten mit kolorektalem Karzinom deutlich verbessern und damit ihre Lebensqualität erhöhen.
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