The publication of the new S3 guidelines on "full-term vaginal birth" and the guidelines on cesarean section, also published in 2020, provide further steps towards the promotion of evidence-based medicine in obstetrics, even if the exact configuration of neonatal monitoring during birth, in particular, is still the subject of current discussions. The multiprofessionality in the medical supervision of a birth is also fundamentally well-represented in the compilation of the S3 guidelines by the participating actors and specialist societies. Important from an anesthesiological perspective is the fact that neuraxial procedures still represent the gold standard in obstetric analgesia. With remifentanil PCA an alternative option is available that enables a reliable analgesia to be accomplished, e.g. when there are contraindications to performing neuraxial methods, if this is appropriate under the prevailing circumstances (1:1 support and appropriate monitoring). During an uncomplicated birth the strict fasting rules are relaxed. Overall, the guidelines underline the importance of self-determination and self-control for the expectant mother and give the highest priority to the safety and well-being of mother and child; however, this presupposes that the expectant mother is sufficiently informed about the value of neuraxial analgesia. For this it appears to be of importance to initiate information proposals, which go beyond the usual information sessions for parents that are often organized exclusively by midwives.
Mit der Veröffentlichung der neuen S3-Leitlinie „Vaginale Geburt am Termin“ und der ebenfalls 2020 veröffentlichten Leitlinie zur Sectio caesarea wurden weitere Schritte zur Förderung einer evidenzbasierten Medizin in der Geburtshilfe gelegt, auch wenn insbesondere die genaue Ausgestaltung des neonatalen Monitorings unter der Geburt noch Gegenstand aktueller Diskussionen ist. Auch die Multiprofessionalität bei der Betreuung einer Geburt wird durch die beteiligten Akteure und Fachgesellschaften im Rahmen der Erstellung der S3-Leitlinie grundsätzlich gut abgebildet. Aus anästhesiologischer Sicht bedeutsam ist der Umstand, dass neuroaxiale Verfahren nach wie vor den Goldstandard im Rahmen der geburtshilflichen Analgesie darstellen; mit der Remifentanil-PCA steht eine Ausweichmöglichkeit zur Verfügung, die es auch bei z. B. Kontraindikationen gegen die Durchführung neuroaxialer Methoden ermöglicht, eine verlässliche Analgesie zu erzielen, wenn die Rahmenbedingungen (1:1-Betreuung und entsprechendes Monitoring) dies zulassen. Von strengen Nüchternheitsregeln im Rahmen einer komplikationslosen Geburt wird Abstand genommen. Insgesamt unterstreicht die Leitlinie die Bedeutung der Selbstbestimmung und Selbstkontrolle für die werdenden Mütter und hebt Sicherheit und Wohlergehen von Mutter und Kind als höchstes Gut heraus. Dies setzt allerdings voraus, dass die werdende Mutter über die Wertigkeit einer neuroaxialen Analgesie informiert ist. Hierfür erscheint es bedeutsam, Informationsangebote zu eröffnen, die über die üblichen Informationsabende für Eltern, die oft ausschließlich von Hebammen ausgerichtet werden, hinausgehen.
Keywords: CTG; Epidural analgesia; Evidence based medicine; Obstetric anesthesia; Remifentanil PCA.
© 2021. Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.