This paper focuses on disability, an under-researched area of inequality, and subjective well-being. According to social production function theory, people with a disability do not have the same opportunities as people without disabilities to obtain resources, instrumental goals, and ultimately subjective well-being. Social participation and employment seem to be crucial mechanisms behind such disparities. The social system of a country (macro level) also shapes the gap in subjective well-being between both groups. The main objective of this paper is to analyse the gap in subjective well-being between people with and without disabilities. How is this gap linked to social participation and labour market integration, and how does the welfare-state regime shape the gap in subjective well-being between people with and without disabilities? The core of this research are multilevel analyses of cumulative European Social Survey data from 31 European countries. The results reveal that people with disabilities show significantly lower subjective well-being than people without disabilities. Welfare-state regimes have an effect on this gap, with social-democratic (and family-oriented) Nordic countries performing best in providing equal living conditions for people with and without disabilities.
Der vorliegende Beitrag nimmt Behinderung, eine wenig beleuchtete Ungleichheitsachse, und subjektives Wohlbefinden in den Blick. Aufbauend auf die Theorie der sozialen Produktionsfunktionen wird der allgemeinen Annahme gefolgt, dass Menschen mit Behinderungen nicht die gleichen Möglichkeiten wie Menschen ohne Behinderungen haben, Ressourcen, instrumentelle Ziele und letztlich Wohlbefinden zu erlangen. Soziale Teilhabe und Arbeitsmarktintegration scheinen bedeutsame Mechanismen hinter den angesprochenen Disparitäten zu sein. Das Sozialsystem eines Landes auf der Makroebene prägt ebenso Unterschiede im subjektiven Wohlbefinden zwischen Gruppen. Die Hauptziele dieses Beitrags bestehen entsprechend darin, den Unterschied im subjektiven Wohlbefinden zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen zu analysieren. Inwieweit lässt sich dieser Unterschied durch Unterschiede in sozialer Teilhabe und Arbeitsmarktintegration erklären, und wie prägt das Wohlfahrtsstaatsregime den Unterschied in subjektivem Wohlbefinden zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen? Im Kern der Forschung stehen Mehrebenenanalysen von kumulierten Daten des European Social Survey aus 31 europäischen Ländern. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Menschen mit Behinderungen ein signifikant geringeres subjektives Wohlbefinden zeigen als Menschen ohne Behinderungen. Wohlfahrtsstaatsregimes moderieren diesen Unterschied, wobei die Performanz der skandinavischen sozialdemokratischen (und familienorientierten) Länder hinsichtlich der Bereitstellung gleicher Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderungen offenbar im Vergleich am stärksten erscheint.
Keywords: Inclusion; Inequalities; Multilevel analysis; Social policy; Wellbeing.
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