Background: We sought to investigate adherence to the current pediatric syncope guideline in the emergency department and its impact on the frequency of missed or unnecessary diagnostic measures. For the first time, in 2014 updated guideline defines indispensable basic diagnostic measures and a consecutive algorithm for safe clinical decision making.
Patients and method: We analyzed retrospectively 314 pediatric patients, 166 were presented before and 148 after publication of this guideline update.
Results: After guideline publication, 54 patients (36.5%) were not treated in accordance with the guideline and 2 (0.63%) cases caused by epileptic seizures were initially misdiagnosed as reflex syncope. Among these 54 patients, 32 (59.3%) inpatient admissions were inappropriate, as well as 11 (20.4%) electroencephalographies, 4 (7.4%) sleep-deprivation EEGs, 2 (3.7%) magnetic resonance imaging, 5 (9.3%) urine diagnostics and 32 (59.3%) blood tests. In 21 cases (38.9%), the medical history was insufficient. ECG was missed in 42 patients (77.8%). There was no significant difference between the pre- and post-guideline groups concerning diagnostic work-up (p=0,12).
Discussion: This non-compliance with the guideline did not cause a large number of misdiagnosed epileptic seizures (1.4%) or adverse outcomes but led to waste of resources in healthcare system and undue burdens on patients and their families.
Conclusion: In addition to establishment of clinical guidelines, the need for additional measures and strategies to promote their implementation seems obvious.
Hintergrund: 2014 wurde die Leitlinie „Synkope im Kindes- und Jugendalter“ aktualisiert und definierte erstmals unverzichtbare diagnostische Basismaßnahmen und einen konsekutiven Algorithmus für eine sichere klinische Entscheidungsfindung. Wir untersuchten die Umsetzung dieser Empfehlungen bzw. die Häufigkeit versäumter oder unnötiger diagnostischer Maßnahmen.
Patienten und methode: Wir analysierten retrospektiv 314 pädiatrische Patienten, 166 wurden vor und 148 nach der Veröffentlichung dieses Leitlinien-Updates vorgestellt.
Ergebnisse: 54 Patienten (36,5%) wurden nicht konform der aktuellen LL behandelt und 2 Fälle (0,63%), die durch epileptische Anfälle verursacht wurden, wurden zunächst fälschlicherweise als Reflexsynkope diagnostiziert. In Abweichung von der LL erfolgte bei 32 (59,3%) eine stationäre Aufnahme und es wurdenbei 11 (20,4%) Elektroenzephalographie, bei 4 (7,4%)Schlafentzugs-EEG, bei 2 (3,7%) kraniale Magnetresonanztomographie, bei 5 (9,3%) Urindiagnostik und bei 32 (59,3%) Blutuntersuchungen als unnötige diagnostische Maßnehmen durchgeführt. In 21 Fällen (38,9%) war die Anamnese unzureichend. Das EKG wurde bei 42 Patienten (77,8%) nicht durchgeführt. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen vor und nach dem LL-Update in Bezug auf die diagnostische Abklärung (p=0,12).
Diskussion: Das LL-Update hatte keinen Einfluss auf die Versorgungsstrategie. Die Nichteinhaltung der Leitlinie führte zwar nicht zu einer großen Anzahl von fehldiagnostizierten epileptischen Anfällen (1,4%) oder ungünstigen Verläufen, aber zu unangemessenem Ressourcen-Verbrauch und zu einer übermäßigen Belastung der Patienten und ihrer Familien.
Schlussfolgerung: Neben der Etablierung klinischer LL erscheint die Notwendigkeit zusätzlicher Anstrengungen und Strategien zur Förderung ihrer Umsetzung offensichtlich.
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