Background: A preoperative informed consent discussion is an essential element of surgical treatment. Suspected errors in informed consent are frequently the subject of medical liability cases. To ensure a comprehensive documentation of the informed consent discussion, commercial documentation forms are available. Thanks to their comprehensiveness, they are increasingly replacing conventional, typically self-designed forms. In this study, the quality of informed consent discussions was evaluated based on the retrievable knowledge of the informed patients. Informed consent discussions based on self-designed forms were compared with those based on a commercial form.
Materials and methods: A monocentric, prospective, randomised, controlled, clinical longitudinal study was performed with 261 patients. Study participants were randomised into two groups. Informed consent discussions held in group A were documented using a self-designed form, while a commercial form (Thieme Compliance) was used for group B. Data collection was conducted through interviews using a standardised questionnaire, which each participant completed twice: once immediately after the medical informed consent discussion, and again on the morning of the surgery. The average time interval between the informed consent discussion and the surgery was 19 days.
Results: In both groups, the results were approximately the same. Overall, 98% of the respondents felt well or very well informed after the informed consent discussion and were satisfied with the manner of communication and the time frame. Accordingly, 77% of the respondents were not or only slightly nervous about the upcoming surgery. 85% of the participants correctly stated their diagnosis, and 80% correctly identified the planned surgery. However, 24% of the respondents were unable to actively name any of the complications mentioned in the discussion. Preoperatively, this percentage increased to 35%. Following the informed consent discussion, 44% of the respondents were able to list one to two complications, 27% were able to list three to four, and 5% were able to list five or more. Patients in group A tended to perform slightly better.
Conclusion: Similar results can be achieved even if different consent forms are used. Patients are well-informed immediately before hand surgery procedures. High patient satisfaction can be achieved through individualised design and documentation.
Hintergrund: Das präoperative Aufklärungsgespräch ist ein integraler Bestandteil der chirurgischen Behandlung. Vermutete Aufklärungsfehler sind immer wieder Gegenstand von Arzthaftungsprozessen. Im Bemühen um eine umfängliche Dokumentation des Aufklärungsgesprächs stehen kommerzielle Dokumentationsbögen zur Verfügung, die aufgrund der Vollständigkeit ihrer Darstellung die in der Regel selbst konzipierten Aufklärungsformulare zunehmend ersetzen. In dieser Studie wird die Qualität des Aufklärungsgesprächs anhand des abrufbaren Wissens der aufgeklärten Patienten untersucht. Dabei werden die Aufklärungsgespräche auf dem Boden eines selbst entworfenen Bogens mit denen anhand eines kommerziellen Formulars verglichen.
Material und methode: Eine monozentrische, prospektive, klinische, randomisierte und kontrollierte Längsschnittstudie mit 261 Patienten erfolgte. Die Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen randomisiert. Die Aufklärungsgespräche der Gruppe A wurden auf einem selbst entworfenen Bogen dokumentiert, die der Gruppe B auf einem kommerziellen Formular (Thieme Compliance). Die Datenerhebung erfolgte in Interviews anhand eines standardisierten Fragenbogens, den jeder Teilnehmer zweimal ausfüllte, das erste Mal direkt im Anschluss an das ärztliche Aufklärungsgespräch, das zweite Mal morgens am Tag der Operation. Das zeitliche Intervall zwischen Aufklärung und Operation betrug im Mittel 19 Tage.
Ergebnisse: In beiden Gruppen belaufen sich die Ergebnisse auf annähernd dieselben Ergebnisse. Insgesamt fühlten sich 98% der Befragten nach dem Aufklärungsgespräch gut bzw. sehr gut aufgeklärt, waren mit der Art der Kommunikation und dem zeitlichen Rahmen zufrieden. Entsprechend waren 77% der Befragten hinsichtlich der bevorstehenden Operation nicht bzw. nur leicht nervös. 85% der Teilnehmer wussten ihre Diagnose und 80% die geplante Operation korrekt anzugeben. Allerdings konnten 24% der Befragten aktiv keine der im Gespräch erwähnten Komplikationen nennen. Präoperativ stieg der Prozentsatz auf 35%. 44% der Befragten waren im Anschluss an das Aufklärungsgespräch in der Lage, ein bis zwei Komplikationen aufzuzählen, 27% drei bis vier und 5% der Teilnehmer sogar fünf und mehr. Die Patienten der Gruppe A schnitten tendenziell etwas besser ab.
Schlussfolgerung: Auch mit unterschiedlichen Aufklärungsbögen können ähnliche Ergebnisse erzielt werden. Unmittelbar präoperativ vor handchirurgischen Eingriffen sind Patienten gut aufgeklärt. Eine hohe Patientenzufriedenheit kann durch eine individuelle Gestaltung und Dokumentation erreicht werden.
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