Purpose This study evaluates the hypothesis that bipolar stimulation of the S3 and S4 sacral roots may enhance the efficacy of the percutaneous nerve evaluation (PNE) test. Material and Methods In this case-control-study, we enrolled 43 patients undergoing bipolar PNE and 57 controls undergoing unipolar PNE. For bipolar PNE, four test electrodes were placed at the bilateral S3 and S4 roots. The electrodes at the S3 and S4 roots of each side were connected to obtain bipolar stimulation. The test protocol over eight days included unilateral and bilateral stimulation of the S3 and S4 sacral roots. Eight days after implantation, the electrodes were removed and test results from bladder diaries were collected. Results The unipolar test procedure was successful in 47 % (27/57) of cases. The bipolar test procedure was successful in 58 % (25/43). In the bipolar group, 63 % (12/19) of patients with neurogenic tract dysfunction profited from treatment, vs. 57 % (13/23) in the unipolar group. Patients without a neurologic disease had a successful test in 58 % (14/24) of cases treated with bipolar PNE vs. 41 % (14/24) treated with unipolar PNE. Multivariate analysis did not reveal a statistically significant difference between groups. Conclusion Although not significant in this population, bipolar PNE may improve efficacy compared to the unipolar test procedure. Similar observations were made in subgroups of neurogenic and non-neurogenic bladder dysfunctions.
Fragestellung Die vorliegende Studie vergleicht die unipolare und die bipolare Stimulationstechnik während des Peripheren Nervenevaluationstestes der Sakralen Neuromodulation in einer Kohorte von 100 Patienten mit nicht-neurogenen und neurogenen Harntraktfunktionsstörungen und überprüft die Hypothese, dass die bipolare Technik der unipolaren bezogen auf die Testeffektivität überlegen ist. Material und Methoden In diese Fall-Kontroll-Studie wurden 43 Patienten mit biopolarer und 57 Patienten mit unipolarer Stimulation eingeschlossen. Für die bipolare Stimulation wurden vier Elektroden an S3 und S4 beidseits platziert und die Elektroden von S3 und S4 jeder Seite elektrisch verbunden. In einem Testprotokoll über acht Tage wurde die Wirksamkeit der Stimulation überprüft. Nach Ende der Testphase wurden die Elektroden entfernt und das Ergebnis mit Hilfe der Miktionstagebücher ermittelt. Als Vergleichsgruppe diente eine Kohorte mit 57 Patienten und unipolarer Stimulation (aktive Elektrode an der Sakralwurzel und passive Elektrode auf der Haut). Results Das unipolare Testverfahren war erfolgreich in 47 % (27 /57), das bipolare in 58 % (25 /43). In der bipolaren Gruppe profitierten 63 % (12/19) mit neurogener Harntraktfunktionsstörung vs. 57 % (13/23) in der unipolaren Gruppe. Ohne neurologisches Leiden wiesen bei bipolarer 58 % (14/24) einen erfolgreichen Test auf vs. 41 % (14/24) bei unipolarer Stimulation. Eine Multivarianzanalyse zeigte jedoch keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Gesamt- und Untergruppen. Schlussfolgerung Auch wenn nicht statistisch signifikant, so zeigte sich bei bipolarer Stimulation eine höhere Erfolgsrate als bei der unipolaren Stimulation. Auch bei der Analyse der Subgruppen mit neurogener und nicht neurogener Harntraktfunktionsstörung zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Eine größere Serie bei nicht neurogen bedingter Drang/Dranginkontinenz oder Retention kann möglicherweise in Zukunft klären, ob mit der bipolaren Stimulation eine Erfolgsrate auf dem Niveau der zweistufigen Implantation erzielt werden kann.
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