Objective: Psychological problems are highly prevalent in unemployed people and can lead to impairments in several areas of life. Programs to support and assist those affected, especially the long-term unemployed, are scarce. Reservations by those affected present an additional barrier with respect to health care utilisation. The authors designed a collaborative care cooperation project between a local job center and a psychiatric clinic with the aims of counselling unemployed people with psychological distress as well as offering continuing psychosocial care if required.
Method: This paper presents the methodological design, clinical procedure as well as a preliminary evaluation of the pilot phase.
Results: Within the first 12 months of the pilot phase, 57 long-term unemployed were enrolled in the project. Subjective psychological distress in the sample was comparable with other studies reporting high rates of psychological problems in the unemployed. The psychosocial intervention was well accepted not only by the unemployed but also by case managers and led to high re-assignment rates (n=37) to complementary services within the psychosocial health care system.
Conclusion: Unemployment and psychological distress should be addressed together within collaborative care projects that can positively affect the negative interaction between unemployment and psychological distress. Low-intensity psychological interventions are well suited to address barriers that hinder health care utilization and to offer person-centered, psychological assistance.
Ziel der studie: Psychische Belastungen bei Arbeitssuchenden sind häufig und können bei den Betroffenen zu Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Lebensbereichen führen. Programme zur Unterstützung Betroffener, v. a. von Langzeitarbeitslosen, erfahren in jüngster Zeit zunehmend Beachtung. Vorbehalte sowie strukturelle Barrieren stellen jedoch Hindernisse für deren Inanspruchnahme dar. Im Folgenden wird ein Kooperationsprojekt zwischen einem Jobcenter und einer psychiatrischen Klinik mit dem Ziel der niedrigschwelligen Begleitung und etwaigen Weitervermittlung psychisch belasteter Langzeitarbeitsloser vorgestellt und die Evaluation des Projektes beschrieben.
Methodik: Darstellung des methodischen und klinischen Vorgehens sowie der Evaluation der Pilotphase.
Ergebnisse: In den ersten 12 Monaten konnten insgesamt 57 Arbeitslosengeld-II (ALG-II) Empfänger im Rahmen des Projektes begleitet werden. Die psychische Belastung der Teilnehmenden war hoch und entspricht der bisherigen Datenlage. Die niedrigschwellige Begleitung wurde gut angenommen und führte bei einem Großteil der Teilnehmenden (n=37) zu einer Weitervermittlung in das Gesundheitssystem.
Schlussfolgerung: Psychische Belastungen bei Arbeitssuchenden sind häufig und können bei den Betroffenen zu erheblichen Einschränkungen in unterschiedlichen Lebensbereichen führen. Bestehende Angebote der Gesundheitsversorgung zielen bisher zu wenig auf diese Gruppe und erreichen die Betroffenen nicht. Niedrigschwellige Unterstützungs- und Beratungsangebote sind gut geeignet, um möglichen Barrieren der Inanspruchnahme auf Seite der Betroffenen und des Versorgungsystems entgegenzuwirken und Betroffenen die Aufnahme einer bedarfsgerechten, psychosozialen Versorgung zu ermöglichen.
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