[The role of the microbiome in urology]

Urologe A. 2020 Dec;59(12):1463-1471. doi: 10.1007/s00120-020-01368-6.
[Article in German]

Abstract

With the advent of novel high throughput-sequencing technologies we gained greater insights into the complex and diverse interactions of the microbiome for health and disease in the human body. The concept of urinary sterility has long been dismissed and now we strive for deciphering various microbial signatures associated with a disease. A dysbalance of the microbiome appears to have a substantial impact on the pathogenesis of both malignant and benign conditions. Novel preventive and therapeutic approaches and biomarker systems have been proposed for prostate cancer, renal cell carcinoma and bladder cancer based on microbiome analyses. The exclusion of a microbial origin was always part of the diagnosis of benign disorders such as interstitial cystitis, urinary urge incontinence or chronic prostatitis/chronic pelvic pain syndrome. Now we are certain that an imbalanced microbial profile plays an essential role for the pathogenesis and disease management of these challenging conditions.

Im Verlauf des letzten Jahrzehnts erlaubten uns neue molekulare Techniken Einblicke in die hoch komplexen Interaktionen des menschlichen Mikrobioms zu gewinnen, die einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit und Krankheitsentstehung leisten. Das Sterilitätskonzept des Harntraktes wurde nun längst verworfen und man verfolgt jetzt das Ziel, die unterschiedlichen mikrobiellen Signaturen zu entschlüsseln, die mit bestimmten Erkrankungen assoziiert sind. Dabei rückt immer mehr das Konzept der Dysbalance des Mikrobioms in den Vordergrund, wenn unausgeglichene mikrobielle Profile einhergehen mit krankhaften Störungen von Organsystemen. Unlängst kann dies auch eindrücklich für maligne Erkrankungen wie das Prostata‑, Nierenzell-und Harnblasenkarzinom gezeigt werden. Sowohl neue präventive und therapeutische Angriffspunkte als auch neue Biomarkersysteme stehen nun in Aussicht. Für benigne Erkrankungen wie die interstitielle Zystitis, die Dranginkontinenz oder die chronische Prostatitis/das chronische Beckenschmerzsyndrom galt bislang eine mikrobielle Genese als ausgeschlossen. Doch beweist die molekulare Analyse des Mikrobioms auch hier, dass der mikrobielle Beitrag für die Pathogenese und den Krankheitsverlauf eine entscheidende Rolle einzunehmen scheint.

Keywords: Bladder cancer; Interstitial cystitis; Prostate cancer; Renal cell carcinoma; Urinary urge incontinence.

Publication types

  • Review

MeSH terms

  • Cystitis, Interstitial*
  • Humans
  • Male
  • Microbiota*
  • Prostatitis*
  • Role
  • Urology*