Hintergrund und zielsetzung: Dermatophyten-Infektionen der Haut und der Nägel sind weltweit verbreitet, sie unterscheiden sich je nach geographischer Region und verändern sich im Laufe der Zeit. Ziel dieser Studie war es, das epidemiologische Profil von Dermatophyten in Deutschland zu erfassen, wobei ein Schwerpunkt auf dem Vergleich von Kindern und Erwachsenen lag.
Patienten und methodik: Für diese retrospektive multizentrische Studie wurden die Befunde mykologischer Dermatophytenkulturen aus dem Zeitraum 01/2014 bis 12/2016 nach identifiziertem Erreger, Alter und Geschlecht der Patienten sowie Krankheitsbild ausgewertet.
Ergebnisse: Von 1136 Infektionen (Kinder: n = 88, Erwachsene: n = 1.048) wurden 50,8 % klinisch als Onychomykose klassifiziert, gefolgt von Tinea pedis (34,6 %), Tinea corporis (16,2 %), Tinea manus (16,2 %), Tinea capitis (2,5 %) und Tinea faciei (1,2 %). Der häufigste Erreger war Trichophyton (T.) rubrum (78,6 %), gefolgt von T. interdigitale (14,3 %), T. benhamiae (3,2 %), T. mentagrophytes (2,1 %) und Microsporum canis (1,7 %). Das Erregerspektrum unterschied sich insbesondere bei Tinea corporis und Tinea capitis zwischen Kindern und Erwachsenen mit einem breiteren Erregerspektrum bei den Kindern. Nur selten wurde Trichophyton tonsurans als Ursache für Tinea corporis (2,7 %) oder Tinea capitis (3,3 %) identifiziert.
Schlussfolgerungen: Für die optimale Auswahl eines geeigneten Therapieregimes sollten die Unterschiede bei den Erregern und der Häufigkeit von Pilzinfektionen zwischen den Altersgruppen berücksichtigt werden.