Dementias are expensive diseases: the net annual cost in European healthcare is about € 28.000 per case with a strong stage dependency, of which medical care accounts for about 19%. Diagnostic costs, on the other hand, account for only a small proportion of the total costs. With changes in the guidelines, biomarker tests are becoming increasingly important. At present, the concrete economic impact of biomarker-based diagnosis is largely unknown. To determine the actual costs of diagnostic procedures based on guidelines, we conducted a survey among the members of the German Memory Clinic Network (DNG). From 15 expert centres, the staff engagement time for all procedures was collected. Based on the individual engagement times of the different professions, the total of personnel costs for diagnostics was calculated using current gross personnel costs. The total sum of diagnostic costs (personnel plus procedures) was calculated for three different scenarios e. g. € 633,97 for diagnostics without biomarkers, € 1.214,90 for diagnostics with CSF biomarkers and € 4.740,58 € for diagnostics with FDG- plus Amyloid-PET. In addition, the actual diagnostic costs of the current practice in expert memory clinics were estimated, taking into account personnel costs, costs for the different procedures and the frequency of their use across all patients. This results in total average costs of € 1.394,43 per case as the mean across all centres (personnel costs € 351,72, costs for diagnostic procedures € 1.042,71). The results show that state-of-the-art diagnosis of dementia and pre-dementia states, such as mild cognitive impairment (MCI) requires financial resources, which are currently not fully reimbursed in Germany. The need for a biomarker-based etiological diagnosis of dementia and pre-dementia states will increase, due to availability of disease-modifying treatments. Therefore, the current gap of reimbursement must be filled by new models of compensation.
Demenzen sind teure Erkrankungen: die jährlichen Kosten betragen in europäischen Versorgungssystemen etwa 28.000 €/Fall mit einer starken Stadien-Abhängigkeit, davon entfallen etwa 19% auf die medizinische Versorgung. Die diagnostischen Kosten hingegen verursachen davon nur einen geringen Teil. Mit Wandel des konzeptuellen Verständnisses von Demenzerkrankungen, der Behandlungsmöglichkeiten und der Leitlinien spielen zunehmend auch Biomarker-Untersuchungen eine wichtige Rolle. Die ökonomischen Auswirkungen der Biomarker-basierten Diagnostik sind derzeit nicht sicher abschätzbar. Zur Erhebung der Kosten einer leitlinien-orientierten ätiologischen Erst-Diagnostik von kognitiven Störungen wurde eine Umfrage im Deutschen Netzwerk Gedächtnisambulanzen (DNG) durchgeführt. An 15 Expertenzentren des DNG wurden systematisch die Personalbindungszeiten für alle Prozeduren und alle beteiligten Berufsgruppen erhoben und die Personalkosten basierend auf den tarifvertraglichen Arbeitgeberkosten berechnet. Zusammen mit den Kosten für technische Untersuchungen wurden Gesamtkosten der Diagnostik für drei Szenarien abgeschätzt: Diagnostik ohne Biomarker € 633,97 €, Diagnostik mit Liquoruntersuchungen € 1.214,90 und Diagnostik mit FDG- plus Amyloid-PET € 4.740,58. Zusätzlich erfolgte eine Analyse der derzeitigen realen Kostensituation in Gedächtnisambulanzen, wobei die Personalbindungszeiten für einzelne Leistungen und die apparativen Kosten ins Verhältnis zur Häufigkeit ihrer Anwendung gesetzt wurden. Als Mittelwert aller Zentren ergeben sich dabei Gesamtkosten von € 1.394,43/Fall (Mittelwert der Personalkosten € 351,72, Mittelwert der Kosten für apparative Diagnostik € 1.042,71). Die Ergebnisse zeigen, dass eine ätiologische Diagnostik von kognitiven Störungen (Demenzen und leichte kognitive Störung) einen Ressourceneinsatz erfordert, welcher derzeit weder durch die Vergütungssysteme von Ambulanzen noch durch die vertragsärztliche Vergütung kostendeckend erstattet wird. Die Biomarker-gestützte Diagnostik dementieller und prädementieller Syndrome wird häufiger werden, wenn sie zur Indikationsstellung vor einer krankheits-modifizierenden Therapie erforderlich ist. Deshalb müssen neue Finanzierungsmodelle entwickelt werden, um die gegenwärtige Lücke in der Kostenerstattung für die ätiologische Diagnostik kognitiver Störungen zu schließen.
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