In the case of septic shock, recent studies show benefits from a combination of hydrocortisone and fludrocortisone, but clear guideline recommendations are still lacking. For severe community-acquired pneumonia, early corticosteroid therapy is recommended. Corticosteroid therapy should not be used in influenza-associated community-acquired pneumonia. In contrast, a significantly lower 28-day mortality rate was observed for COVID-19 by the use of dexamethasone. Current guidelines also recommend the use of corticosteroids in Acute Respiratory Distress Syndrome. These recommendations are based primarily on studies that started steroid therapy early. However, many questions such as the type of corticosteroid, the timing and duration of therapy, and the dosage still remain unanswered.
Kortikoidtherapie bei sepsis und septischem schock: Bei septischem Schock mit anhaltendem Bedarf an Vasopressoren wird Hydrocortison in einer Gesamtdosis von 200mg/Tag empfohlen. Bei Sepsis ohne Schock ergibt sich kein Vorteil. Neuere Studien zeigen Vorteile bei einer Kombination von Hydrocortison mit Fludrocortison; klare Leitlinien-Empfehlungen dazu stehen aber noch aus.
Kortikoidtherapie bei schwerer ambulant erworbener pneumonie: Nach den Ergebnissen einer großen, randomisierten und multizentrischen Studie zur Gabe von Hydrocortison (200mg/Tag) bei schwerer ambulant erworbener Pneumonie reduziert die Gabe die Sterblichkeit signifikant. Aus diesen Gründen wird eine frühzeitige Kortikosteroid-Therapie analog zum Studienprotokoll mittlerweile empfohlen. Bei influenzaassoziierter ambulant erworbener Pneumonie sollte keine Therapie mit Kortikosteroiden durchgeführt werden, da Studien eine höhere Komplikationsrate zeigten. Demgegenüber konnte bei COVID-19 durch den Einsatz von Dexamethason (6mg) eine signifikant geringere 28-Tage-Sterblichkeit beobachtet werden.
Kortikoidtherapie bei akutem lungenversagen: Nach Dekaden kontroverser Diskussionen empfehlen aktuelle Leitlinien mittlerweile auch beim ARDS den Einsatz von Kortikosteroiden nach strenger Nutzen-Risiko-Analyse. Diese Empfehlungen basieren überwiegend auf Studien, die frühzeitig mit der Steroidtherapie begonnen haben. Viele Fragen, wie nach der Art des Kortikosteroids, dem Zeitpunkt und der Dauer der Therapie, sowie die Dosierung bleiben allerdings nach wie vor offen.
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