Background: Eye injuries range from minor to severe and may lead to permanent visual impairment. There is still little in the way of epidemiological data on eye injuries in Germany.
Aim: The aim of this study was to obtain an objective record of minor and severe eye injuries in Germany by evaluating hospital quality reports. We also investigated the relevance of injuries from fireworks in relation to the total number of eye injuries and the general population.
Methods: This retrospective routine data study entailed analysing hospital quality reports from 2008 to 2022 in XML format. The R programming language was used for data processing and statistical analysis. The number of ICD-coded eye injuries was exported and analysed together with location data. We also included data from a prospective survey study on fireworks-related eye injuries from 2016 to 2023.
Results: Eyeball and/or orbital contusions are the most common eye injuries treated in Germany at up to 2,500 cases per year. The most severe injuries comprise traumatic globe rupture with loss of intraocular tissue at up to 990 cases per year. Numbers of eye injuries of any type have been declining since 2020. As a percentage of population, Mecklenburg-Western Pomerania treats the most eye injuries at up to 0.017%; in absolute numbers, North Rhine-Westphalia leads the country at up to 1,600 injuries. Private firework displays are probably responsible for 1.4% of annual globe ruptures and 8.3% of eyeball contusions.
Conclusion: Our analysis of hospital quality reports has provided the first comprehensive epidemiological record on eye injuries in Germany. Firework-related injuries account for a relevant proportion of total injuries. These results could serve as a basis for preventive measures and health policy decisions.
Hintergrund: Augenverletzungen können von leichten bis hin zu schweren Verletzungen reichen und zu dauerhaften Sehkrafteinschränkungen führen. Für Deutschland existieren bisher wenige epidemiologische Daten zu Augenverletzungen. ZIEL: Ziel dieser Arbeit ist die objektive Erfassung leichter und schwerer Augenverletzungen in Deutschland mittels Auswertung der Qualitätsberichte der Krankenhäuser. Zudem soll die Relevanz von feuerwerksbedingten Verletzungen in Relation zur Gesamtzahl der Augenverletzungen und der Bevölkerung gesetzt werden.
Methoden: In dieser retrospektiven Routinedatenuntersuchung wurden die Qualitätsberichte der Krankenhäuser aus den Jahren 2008 bis 2022 im XML-Format ausgewertet. Die Datenverarbeitung und statistische Auswertung erfolgten mit der Programmiersprache R. Die Anzahl der codierten Augenverletzungen wurde zusammen mit den Ortsdaten auf Ebene der Bundesländer exportiert und analysiert. Zusätzlich wurden Daten einer prospektiven Umfragestudie zu feuerwerksbedingten Augenverletzungen von 2016 bis 2023 einbezogen.
Ergebnisse: Die häufigste behandelte Augenverletzung in Deutschland ist die Prellung des Augapfels und/oder der Orbita mit bis zu 2500 Fällen pro Jahr. Bei den schweren Verletzungen treten am häufigsten traumatische Augapfeleröffnungen mit Verlust von intraokularem Gewebe auf (bis zu 990 Fälle pro Jahr). Ab 2020 zeigt sich ein Rückgang aller Augenverletzungen. Prozentual werden in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 0,017% am meisten Augenverletzungen behandelt, absolut gesehen in Nordrhein-Westfalen mit bis zu 1600 Verletzungen. Private Feuerwerkskörper sind vermutlich für 1,4% der jährlichen Bulbusrupturen und 8,3% der Bulbusprellungen verantwortlich.
Schlussfolgerung: Die Auswertung der Krankenhausqualitätsberichte liefert erstmals umfassende epidemiologische Daten zu Augenverletzungen in Deutschland. Feuerwerksbedingte Verletzungen machen einen relevanten Anteil der Gesamtverletzungen aus. Die Ergebnisse können als Grundlage für präventive Maßnahmen und gesundheitspolitische Entscheidungen dienen.
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