How reliable is your diagnosis?

Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere. 2024 Oct;52(5):281-288. doi: 10.1055/a-2395-6662. Epub 2024 Oct 24.
[Article in English, German]

Abstract

The effectiveness and justification of every therapy and other clinical decisions is based on a correct diagnosis. However, many types of test results can contain uncertainties that may lead to clinically incorrect decisions. The same applies to the reliability of expert opinions for legal disputes. Adequate communication of diagnostic and expert uncertainties in the examination report or expert opinion is therefore crucial for avoiding incorrect decisions. The liability of the person providing the service is also affected. However, uncertain or even erroneous findings can have various causes, only some of which are known to the examining or commissioning person. This article provides an overview of 3 different types of susceptibility to errors using the example of pathological biopsy and cytology examinations, which can also be transferred to other veterinary disciplines in a similar way. A solid understanding of the possible sources of error as well as adequate communication and discussion of case-specific, limited probabilities in investigation reports and expert opinions make a significant contribution to avoiding incorrect decisions. However, commonly used terms such as "highly probable", "suspected" or "cannot be ruled out" are sometimes interpreted in unclear or divergent ways, which are explained here with recommendations for uniform use. This is intended to enable the person making the decision, if necessary, to initiate further diagnostic tests or gather further evidence in the context of all other available data in order to reduce the risk of error as far as possible.

Die Effektivität und Rechtfertigung jeder Therapie und anderen klinischen Entscheidung basieren auf einer korrekten Diagnose. Doch viele Arten von Untersuchungsergebnissen können Unsicherheiten enthalten, die unter Umständen zu klinischen Fehlentscheidungen führen können. Ähnliches gilt für die Belastbarkeit von Gutachten für gerichtliche Auseinandersetzungen. Daher ist die adäquate Mitteilung diagnostischer und gutachterlicher Unsicherheiten im Untersuchungsbericht bzw. Sachverständigengutachten entscheidend für die Vermeidung von Fehlentscheidungen. Auch die Haftbarkeit der Person, die die Leistung erbringt, ist davon betroffen. Unsichere oder gar fehlerhafte Befunde können jedoch diverse Ursachen haben, von denen nur ein Teil der untersuchenden oder der beauftragenden Person bekannt sind. Dieser Beitrag bietet eine Übersicht über 3 verschiedene Arten von Fehleranfälligkeiten am Beispiel pathologischer Biopsie- und Zytologieuntersuchungen, die so oder ähnlich auch auf andere tierärztliche Disziplinen übertragbar sind. Ein solides Verständnis der möglichen Fehlerquellen sowie die adäquate Kommunikation und Diskussion fallspezifischer, eingeschränkter Wahrscheinlichkeiten in Untersuchungsberichten und Gutachten tragen wesentlich dazu bei, Fehlentscheidungen zu vermeiden. Bei den üblicherweise eingesetzten Begriffen wie „mit hoher Wahrscheinlichkeit“, „Verdacht auf“ oder „nicht auszuschließen“ bestehen jedoch teils unklare bis abweichende Interpretationen, die hier mit Empfehlungen für einen einheitlichen Gebrauch erläutert werden. Damit soll die entscheidende Person in die Lage versetzt werden, im Kontext aller übrigen verfügbaren Daten nötigenfalls weitere Diagnostik bzw. Beweiserhebung zu veranlassen, um die Irrtumswahrscheinlichkeit so weit wie möglich zu reduzieren.

MeSH terms

  • Animals
  • Diagnostic Errors* / prevention & control
  • Diagnostic Errors* / veterinary
  • Humans
  • Reproducibility of Results
  • Veterinary Medicine* / standards