Nach Klage gegen Gegenspieler: Emotionales Statement von gelähmtem Eishockey-Profi

Der gelähmte Mike Glemser wird in der Reha von seiner Freundin Lara Lindmayer nach Kräften unterstützt

Der gelähmte Mike Glemser wird in der Reha von seiner Freundin Lara Lindmayer nach Kräften unterstützt

Foto: Bernd Weißbrod/dpa

In naher Zukunft wird sich das Landgericht München II unter dem Aktenzeichen 12 O 2811/24 mit einer fürchterlichen Sport-Tragödie beschäftigen müssen. Es geht um Rosenheims ehemaligen Oberliga-Stürmer Mike Glemser (26), der Klage gegen seinen Gegenspieler Jan Niklas Pietsch (33) eingereicht hat.

Emotionales Statement von gelähmtem Eishockey-Profi

Glemser ist seit einem schrecklichen Unfall am 3. Februar 2023 beim Spiel in Riessersee vom Hals abwärts gelähmt. Nach einem Check von Pietsch fiel er mit dem Kopf voraus in die Bande und brach sich dabei den vierten und fünften Halswirbel.

SPORTBILD.de berichtete am Montag über die eingereichte Klage. Dienstagabend reagierte Glemser via Instagram mit einem Statement.

„Ich wollte mich eigentlich zu diesem Thema nicht äußern“, teilt Glemser zu Beginn mit. „Aber aufgrund der falschen Darstellung möchte ich euch im Folgenden die nötigen Hintergrundinformationen erläutern und euch bitten insbesondere wegen meiner Freundin von Hass-Nachrichten und Hetze abzusehen und respektvoll zu sein.“

Glemser bezieht sich im Statement auf ein BILD-Interview vom April 2023, in dem er auch über seinen Gegenspieler Pietsch sprach. Damals sagte Glemser: „Er muss sich aber selbst überhaupt keine Vorwürfe machen. So ein Check gehört zum Sport dazu. Es ist einfach passiert, und wir müssen das Beste daraus machen.“

Dienstagabend ordnete er diese Antwort mit seiner öffentlichen Stellungnahme neu ein: „Diese Aussagen habe ich getroffen um nicht noch mehr Hass zu schüren und ihn vor der Öffentlichkeit zu schützen. Um ihm ein besseres Gefühl zu geben, da ich nicht wollte, dass noch ein weiteres Leben zerstört wird, denn ich könnte mit diesem Gewissen nur schwer leben.“

Dann folgt der Knall-Satz im Statement: „Seit dem Unfall hat er sich kein einziges Mal bei mir gemeldet oder gefragt, wie es mir geht.“

Glemser erklärt auch die Gründe der Klage-Einreichung. Auszüge daraus: „Mir wurde schnell nach dem Unfall dazu geraten, die Haftpflichtversicherung des Schädigers einzuschalten, um die sehr hohen Kosten, die ein Leben lang durch den Unfall entstehen, zu minimieren. Bei einem Telefonat im Juli letzten Jahres hat meine Freundin ihn gefragt, ob eine Haftpflichtversicherung besteht und darum gebeten, mir seine Haftpflichtversicherung zu geben und ihm versichert, dass es keinerlei negative Auswirkung hat.“

Laut Glemser verlief die Bitte seiner Freundin Lara erfolglos: „Es wurde nun mehr als ein Jahr darum gekämpft, dass er uns die Daten gibt oder den Vorfall seiner Haftpflichtversicherung meldet. Es gab bisher kein Entgegenkommen. Aus diesem Grund muss ich den Weg über die private Klage gehen. Wobei davon auszugehen ist, dass die Haftpflicht im Falle eines Urteils den Schaden übernimmt.“

Nach Glemsers schrecklichem Unfall wurde vergangenes Jahr eine Spendenaktion (#97BeStrong) gestartet. Ziel waren 500 000 Euro. Durch über 12 000 Spender kamen bisher 699 645 Euro zusammen.

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Quelle: Instagram: @thenotoriousmma