Angriff am Parteistand: SPD-Kandidatin (18) verprügelt

Michelle Gnatzy (18) ist seit drei Jahren politisch aktiv, kandidiert aktuell für den Juso-Vorstand NRW

Opfer Michelle Gnatzy (18) ist seit drei Jahren politisch aktiv, kandidiert für den Juso-Vorstand in NRW

Foto: michellegnatzy/Instagram

Dortmund (NRW) – Wenn politische Arbeit zum Risiko wird: An einem SPD-Parteistand wurde eine Jung-Politikerin (18) Opfer einer Schläger-Attacke.

Samstag hatte Michelle Gnatzy auf einem Straßenfest in Dortmund-Wickede am Stand des SPD-Ortsvereins gearbeitet, mit Bürgern diskutiert und für ihre Partei geworben. Um Mitternacht dann der gewaltsame Angriff.

Politikerin bekam Schlag ins Gesicht

Gnatzy: „Wir waren beim Abbau, als der Mann zu uns kam. Er betonte immer wieder, dass er Deutscher sei. Ich habe ihn gefragt, was das für eine Rolle spielen würde.“ Offenbar eine Provokation für den Mann: „Bist du links?“, habe er die Juso-Vorsitzende gefragt. „Das habe ich mit ‚Ja‘ beantwortet und bekam sofort einen Schlag ins Gesicht verpasst“, sagt Gnatzy.

Erfolgreiche Fahndung nach Schläger

Noch auf dem Veranstaltungsgelände erstattete die Politikerin Anzeige. Durch die sofortige Fahndung und Ermittlungen des Staatsschutzes konnte der Verdächtige schnell aufgespürt werden.

„Es handelt sich um einen 18-jährigen Dortmunder, der wegen ähnlicher Delikte bei der Polizei bekannt ist, aber nach aktuellem Kenntnisstand nicht der organisierten rechtsextremen Szene angehört“, so ein Polizeisprecher. Den jungen Mann erwartet nun ein Strafverfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung.

Körperlich verletzt die Ohrfeige die engagierte Frau zwar nur leicht, emotional hinterlässt sie aber sichtbare Spuren. Eine Stunde nach der Tat kämpfte Gnatzy in ihrer Instagram-Story mit den Tränen.

So präsentiert sich Gnatzy bei Instagram

So präsentiert sich Michelle Gnatzy bei Instagram

Foto: michellegnatzy/Instagram

Einschüchtern lassen will sich die 18-Jährige von der Attacke nicht: „An meinem Engagement ändert das auf keinen Fall etwas. Es ist zwar besorgniserregend, dass ähnliche Angriffe ein systematisches Problem sind, aber ich habe keine Angst um meine eigene Person.“ Zudem sei die Solidarität innerhalb des SPD-Nachwuchses groß, sie bekomme viel Unterstützung.

Bereits seit 2021 engagiert sich Michelle Gnatzy für die SPD, kandidiert für den Landesvorstand der NRW-Jusos.

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