Bösewicht, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Bösewicht(e)s · Nominativ Plural: Bösewichte/Bösewichter
Aussprache [ˈbøːzəˌvɪçt]
Worttrennung Bö-se-wicht
Wortbildung
mit ›Bösewicht‹ als Erstglied:
Bösewichtin
·
mit ›Bösewicht‹ als Letztglied:
Erzbösewicht
eWDG und ZDL
Bedeutung
besonders als Rolle des Antagonisten in Filmen, Theaterstücken usw. böser, unmoralisch handelnder Mensch
Beispiele:
Im populären Kino muss der Bösewicht am Ende
oft erleiden, was er anderen angetan hat. [Die Zeit, 31.10.2011]
Inzwischen immerhin gibt es eine ganze Reihe von Vertonungen des
Film‑Doppels um den Superschurken Dr. Mabuse, einen Vorläufer der auf die
Weltherrschaft zielenden Bösewichte, mit denen sich
einer wie James Bond seit jeher herumprügeln muss. [Der Tagesspiegel, 17.11.2022]
Immer wieder erstaunt die extreme Einseitigkeit, mit der westliche
Diplomatie und westliche Medien die Serben pauschal als die
Bösewichter hingestellt haben. [HIStory: Jugoslawien – apolut.net, 23.08.2021, aufgerufen am 08.11.2022]
[Der Regisseur David] Lynch hat dem Kino
wunderliche Figuren und ikonische Bösewichte
geschenkt. [Badische Zeitung, 20.01.2021]
Die Figur des skrupellosen, aber genialen
Bösewichts ist in Russland sehr populär, es
kursieren zahllose Witze – und neuerdings muss sie für Vergleiche mit Putin
herhalten. [Thüringer Allgemeine, 03.03.2012]
Larry Hagman ist tot – […] als JR Ewing in
»Dallas« war er der unerträgliche Bösewicht [Frankfurter Rundschau, 26.11.2012]
letzte Änderung:
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wicht · Wichtelmann · Wichtelmännchen · Bösewicht
Wicht m. ‘kleines Wesen, Kobold, charakterloser Mensch’, gemeingerm., unterschiedlichen Flexionsklassen angehörendes Substantiv, ahd. wiht m. n. ‘(Lebe)wesen, Ding, Dämon’ (9. Jh.), mhd. wiht m. n. ‘lebendes Wesen, Geschöpf’ (von Menschen, Tieren, Kobolden, Zwergen), asächs. wiht m. ‘Ding, Dämon, Wesen, Sache’, mnd. wicht, wucht n. ‘Sache, Ding’, mnl. wicht, wecht n., nl. wicht ‘Wesen, Kind’, aengl. wiht f. n., engl. (älter) wight ‘Wicht, Wesen’, anord. vættr, vēttr f. ‘Wesen, Wicht, Geist, Ding, Sache’, schwed. vätte ‘Erdgeist, Wichtel-, Heinzelmann’, got. waíhts f. ‘Ding, Sache’ (germ. *wihta- m. n. oder *wihti- f.). Herkunft nicht geklärt. Nimmt man (wie ) Verwandtschaft an mit aslaw. 1, 196veštь, russ. vešč’ (вещь) ‘Ding, Sache’ (aus urslaw. *vektь), kann ie. *u̯ekti- ‘Sache, Ding’ angesetzt werden. Weitere Anknüpfung an die Wurzel ie. *u̯eku̯- ‘sprechen’ (s. erwähnen) ist unsicher. In den germ. Sprachen geht das Substantiv im Sinne von ‘Ding, Sache, etwas’ eine feste Verbindung mit der Negationspartikel ein (s. nicht, nichts). – Wichtelmann m. Wichtelmännchen n. ‘Zwerg, Kobold’ (19. Jh.), zuvor vereinzelt wichtelmendle (16. Jh.), zum Deminutivum Wichtel n., auch m., mhd. wihtel(īn). Bösewicht m. ‘böser, heimtückischer Kerl’, ahd. bōsiwiht (um 1000), mhd. bœsewiht ‘verachteter und verächtlicher Mensch’.
Typische Verbindungen zu ›Bösewicht‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bösewicht‹.
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