Bausch, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Bausch(e)s · Nominativ Plural: Bausche/Bäusche
Wortbildung
mit ›Bausch‹ als Erstglied:
bauschig
·
mit ›Bausch‹ als Letztglied:
Faltenbausch
· Futterbausch · Gazebausch · Rockbausch · Seidenbausch · Wattebausch · Zellstoffbausch
· mit ›Bausch‹ als Grundform: bauschen
· mit ›Bausch‹ als Grundform: bauschen
Mehrwortausdrücke
in Bausch und Bogen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
⟨in Bausch und Bogen (= alles in allem, ganz und gar)⟩
Beispiele:
etw., jmdn. in Bausch und Bogen ablehnen, annehmen, verwerfen, verdammen, verurteilen
er hat seine Besitzungen in Bausch und Bogen (= im ganzen) verkauft
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Bausch · bauschen · bauschig
Bausch m. ‘lockere, knäuelartige Verdickung, Wulst’. Ahd. būsc (für lat. caestus) ‘Schlagriemen mit eingenähten Metallteilen, den sich die Faustkämpfer wulstförmig um Hände und Arme wickeln’ (um 1000), mhd. būsch auch ‘Schlag, der Beulen verursacht’ und ‘Sattelwulst’ läßt sich mit Gutturalsuffix zur s-Erweiterung der Wurzel ie. *b(e)u-, *bh(e)u-, *b(h)ū- ‘aufblasen, schwellen’ (s. Beule, Busen, böse) stellen. Die Redensart in Bausch und Bogen ‘im ganzen genommen, völlig, ohne Unterschied’ (16. Jh.) geht wohl auf die Abmessung des Grenzverlaufs beim Kauf von Grundstücken zurück (¹DWB 1, 1198), wobei Bausch die auswärts-, Bogen die einwärtsgehende Grenzfläche bedeutet, d. h., das an der einen Stelle fehlende Stück wird durch das an der anderen Stelle übergreifende ausgeglichen. – bauschen Vb. ‘schwellen, auftragen, sich blähen’, mhd. biuschen, būschen ‘schlagen, klopfen’; aufbauschen Vb. ‘aufblähen, übertreiben’ (18. Jh.). bauschig Adj. ‘wulstig, auftragend’ (Ende 18. Jh.), älter bauschecht (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Kunst
Bausch ·
Helmbinde ·
Helmlöhr ·
Helmwulst ·
Löhr ·
Pausch ·
Türkenbund ·
Wulst
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Bausch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bausch‹.
Verwendungsbeispiele für ›Bausch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In den Bausch des geschürzten Mantels
greifend, wanderte er auf die Straße hinaus.
[Ganghofer, Ludwig: Der Dorfapostel, Stuttgart: Adolf Bonz 1917 [1900], S. 276]
Bei einem großen Vorstellen in Bausch und
Bogen ist das natürlich schwierig.
[Volkland, Alfred: Überall gern gesehen. In: Zillig, Werner (Hg.) Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1941], S. 22898]
Dabei lehnte und lehnt die Mehrheit von ihnen westliche Technologie
oder naturwissenschaftliche Entdeckungen nicht in
Bausch und Bogen ab.
[Heine, Peter: Verwestlichung. In: Lexikon des Islam, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 9269]
Hier wird das Bewußtsein des heutigen Menschen in
Bausch und Bogen der Pflanze
überbürdet.
[Klages, Ludwig: Der Geist als Widersacher der Seele, 3. Band, Teil 2: Das Weltbild des Pelasgertums, Leipzig: Barth 1932, S. 9357]
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