Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach Bewegung gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Bewegung, die
    1. 1. das Bewegen, die Ortsveränderung, Lageveränderung
      1. a) allgemeiner Art
      2. b) spezieller Art, besonders von Gliedmaßen
    2. 2. innere Bewegtheit
      1. a) Rührung, Ergriffenheit
      2. b) Erregung

  • 2Bewegung, die
    1. Strömung (2), auf ein gemeinsames Ziel gerichtete Bestrebung einer größeren Anzahl gleichgesinnter Menschen
      1. ● zur Verfolgung eines gemeinsamen Zieles einer größeren Anzahl gleichgesinnter Menschen geschaffener organisatorischer Verbund (wie eine Partei o. Ä.)

Bewegung, die

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Bewegung · Nominativ Plural: Bewegungen
Aussprache  [bəˈveːgʊŋ]
Worttrennung Be-we-gung
Wortzerlegung 1bewegen -ung
Wortbildung  mit ›Bewegung‹ als Erstglied: Bewegungsablauf · Bewegungsangebot · Bewegungsapparat · Bewegungsarmut · Bewegungsbad · Bewegungsbedürfnis · bewegungsbehindert · Bewegungschor · Bewegungsdaten · Bewegungsdatum · Bewegungsdrang · Bewegungseinschränkung · Bewegungsenergie · Bewegungsform · Bewegungsfreiheit · Bewegungsfuge · bewegungsfähig · Bewegungsgefühl · Bewegungsgesetz · Bewegungsgleichung · Bewegungsgrund · Bewegungsimpuls · Bewegungskraft · Bewegungskrankheit · Bewegungskrieg · Bewegungskünstler · Bewegungslehre · bewegungslos · Bewegungsmangel · Bewegungsmelder · Bewegungsmuffel · Bewegungsmuster · Bewegungsmöglichkeit · Bewegungsnerv · Bewegungsorgan · Bewegungspantomime · Bewegungsprofil · Bewegungsraum · Bewegungsrichtung · Bewegungssinn · Bewegungsspiel · Bewegungsspielraum · Bewegungsstudie · Bewegungsstörung · Bewegungstherapeut · Bewegungstherapie · Bewegungstrieb · bewegungsunfähig · Bewegungsverhalten · Bewegungsvermögen · Bewegungsvorgang · Bewegungsweise · Bewegungsübung
 ·  mit ›Bewegung‹ als Letztglied: Absetzbewegung · Abwehrbewegung · Abwärtsbewegung · Angriffsbewegung · Armbewegung · Atembewegung · Atmungsbewegung · Aufwärtsbewegung · Augenbewegung · Ausdrucksbewegung · Ausweichbewegung · Auswärtsbewegung · Balzbewegung · Beinbewegung · Bevölkerungsbewegung · Bremsbewegung · 1Denkbewegung · Doppelbewegung · Drehbewegung · Eigenbewegung · Einrollbewegung · Einwärtsbewegung · Erdbewegung · Fluchtbewegung · Flugbewegung · Gefechtsbewegung · Gefühlsbewegung · 1Gegenbewegung · Gehbewegung · Gemütsbewegung · Greifbewegung · Handbewegung · Intentionsbewegung · Kapitalbewegung · Kaubewegung · Kickbewegung · Kindsbewegung · Kontobewegung / Kontenbewegung · Kopfbewegung · Kreisbewegung · Kursbewegung · Körperbewegung · Lohnbewegung · Luftbewegung · Migrationsbewegung · Molekularbewegung · Mundbewegung · Nutationsbewegung · Parallelbewegung · Pekuliarbewegung · Pendelbewegung · Preisbewegung · Reflexbewegung · Relativbewegung · Rotationsbewegung · Rückwärtsbewegung · Rückzugsbewegung · Schaukelbewegung · Schlingbewegung · Schlingerbewegung · Schulterbewegung · Schwenkbewegung · Schwimmbewegung · Seitwärtsbewegung · Selbstbewegung · Spritzbewegung · Streckbewegung · Suchbewegung · Truppenbewegung · Vorwärtsbewegung · Wachstumsbewegung · 2Wanderbewegung · Wanderungsbewegung · Wellenbewegung · Wischbewegung · Zangenbewegung · Zentralbewegung · Übersprungbewegung / Übersprungsbewegung
Icon Wortgeschichte digital Zu diesem Eintrag finden Sie auch eine Wortgeschichte, bereitgestellt von unserem Projektpartner Wortgeschichte digital.
eWDG

Bedeutungen

1.
das Bewegen, die Ortsveränderung, Lageveränderung
entsprechend der Bedeutung von ¹bewegen (1)
a)
allgemeiner Art
Grammatik: meist im Singular
Beispiele:
eine beschleunigte, rückläufige Bewegung
die Bewegung durch ein Zahnradsystem übertragen
Wärme in Bewegung umsetzen
seine zahlreichen Verpflichtungen, beruflichen Aufgaben halten ihn ständig in Bewegung
der Arzt hat mir viel Bewegung an der frischen Luft verordnet
umgangssprachlichsich nach dem Essen, vor dem Schlafengehen noch etwas Bewegung machen, verschaffen (= noch etwas spazierengehen)
er brachte sein Blut durch einige Kniebeugen in Bewegung
bei dem Bergrutsch gerieten gewaltige Erdmassen in Bewegung
Einen kleinen Schiebkarren, den wir … für die Bewegung (= den Transport) von Steinen und Erde brauchten [ PaulsenAus meinem Leben75]
α)
sich in Bewegung setzen (= losgehen, losfahren)
Beispiele:
der Zug, der Wagen, die Kolonne setzte sich langsam in Bewegung
umgangssprachlichich setzte mich in Richtung Bahnhof in Bewegung
β)
etw. in Bewegung setzen (= etw. in Tätigkeit setzen)
Beispiele:
einen Motor, eine Pumpe, Glocke in Bewegung setzen
übertragen, umgangssprachlicher setzte alle Hebel, Himmel und Hölle in Bewegung (= bot alles auf)
Man konnte nicht wegen einer solch unbedeutenden Sache den ganzen Polizeiapparat in Bewegung setzen [ FalladaJeder stirbt181]
b)
spezieller Art, besonders von Gliedmaßen
Beispiele:
eine bedächtige, gelassene, hastige, heftige, blitzschnelle Bewegung machen
mit der Hand eine einladende, galante, unschlüssige, abwehrende, wegwerfende, herrische, drohende Bewegung vollführen
durch eine ungeschickte, fahrige, jähe Bewegung des Armes stieß er die Vase um
mit einer leichten, kurzen Bewegung des Kopfes warf sie das Haar aus der Stirn
er stellte sich mit abgemessenen, eckigen, linkischen Bewegungen den Anwesenden vor
im Scherz jmds. charakteristische Bewegungen nachahmen
die anmutigen, harmonischen, schwungvollen, rhythmischen, pantomimischen Bewegungen des Tanzpaares bewundern
[der Leutnant] beschreibt mit eben dieser weißbehandschuhten Rechten eine … verbindliche Bewegung [ Th. MannKönigl. Hoheit7,8]
2.
innere Bewegtheit
Beispiele:
sie versuchte vergebens, die Bewegung in ihrem Innern zu verbergen, zu unterdrücken
sein Gesicht verriet seine große innere Bewegung
diese Worte lösten eine starke Bewegung bei den Zuhörern aus
a)
Rührung, Ergriffenheit
Beispiele:
in tiefer, schmerzlicher Bewegung standen die Hinterbliebenen am Grabe des Verstorbenen
beim Abschied zitterte ihre Stimme vor innerer Bewegung
[ich war] nahe daran … von meiner inneren Bewegung mich zu Tränen fortreißen zu lassen [ HeyseIII 1,258]
b)
Erregung
Beispiele:
mit heftiger, leidenschaftlicher Bewegung wurde das große Ereignis überall besprochen
in zärtlicher, freudiger Bewegung eilte sie ihm entgegen

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bewegen · Bewegung · beweglich
bewegen Vb. ‘die Lage verändern, veranlassen, beeindrucken’ zeigt in seinen Formen und in seiner Bedeutungsentwicklung Vermischung eines starken und eines schwachen Präfixverbs, die beide seit Beginn der Überlieferung ohne scharfe Trennung in schwankendem Gebrauch nebeneinander stehen. Das starke Verb ahd. biwegan ‘aus dem Zustand der Ruhe bringen, wägend prüfen, bewegen’ (um 800), mhd. bewegen ‘bewegen’, reflexiv ‘sich abwenden, verzichten, sich zu etw. entschließen’ gehört zu dem Simplex ahd. wegan ‘wiegen, wägen, einschätzen, bewegen’ (8. Jh.), mhd. wegen ‘in Bewegung setzen, (sich) bewegen, wägen, einschätzen, Gewicht, Zahl, Wert haben’, das sich mit verengter Bedeutung in nhd. wägen (s. d.) erhalten hat. Ihm entspricht asächs. wegan ‘wägen’, mnd. wēgen, mnl. wēghen, nl. wegen ‘wiegen, wägen, (ein)schätzen’, aengl. wegan ‘bewegen, bringen, wägen, messen’, engl. to weigh, anord. vega ‘schwingen, heben, wiegen’, got. gawigan ‘bewegen, schütteln’. Mit den außergerm. Verwandten aind. váhati ‘fährt, zieht’, lat. vehere, aslaw. vesti, russ. veztí (везти), lit. vèžti ‘fahren’ schließen sie sich an die Wurzel ie. *u̯eg̑h- ‘bewegen, ziehen, fahren’ an. Zum starken Verb bilden die germ. Sprachen ein schwaches Kausativum ahd. weggen (8. Jh.), mhd. wegen ‘bewegen, schwingen, schütteln’, aengl. wecgan ‘bewegen, treiben’, got. wagjan ‘schütteln, bewegen’, wozu das schwache Präfixverb ahd. biweggen ‘bewegen, erregen, sich rühren’ (Hs. 12. Jh.), mhd. bewegen ‘die Lage verändern, veranlassen’ gehört. Eine bedeutungsdifferenzierende Scheidung in ¹bewegen (mit starkem Prät. bewog) ‘veranlassen, zu etw. bestimmen’ und ²bewegen (mit schwachem Prät. bewegte) ‘die Lage verändern’ gilt erst in neuerer Zeit. – Bewegung f. ‘Lage-, Ortsveränderung’, ahd. biwegunga (Hs. 12. Jh.), mhd. bewegunge, frühnhd. auch ‘Aufruhr’, dann für revolutionäre Vorgänge (Goethe in bezug auf die französische Revolution) und im 19. und 20. Jh. unter dem Einfluß von frz. mouvement für verschiedene politische Strömungen, zumal in Zusammensetzungen Freiheits-, Arbeiter-, Jugendbewegung. beweglich Adj. ‘bewegbar, behende, lebhaft’, mhd. bewegelich.

Typische Verbindungen zu ›Bewegung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bewegung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Bewegung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In der sublunaren Welt unterhalb des Mondes dagegen wuselt die Bewegung. [Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 82]
Beim Tanzen sollte man sich bemühen, Bewegungen, die nicht zum Tanz gehören, wegzulassen. [Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 48]
Dieser idealistische Zug verbindet die Naturalisten mit der romantischen Bewegung. [Hijiya-Kirschnereit, Irmela: Selbstentblößungsrituale, Wiesbaden: Steiner 1981, S. 15]
Sprechen nun die in dem obigen Argument angeführten Wahrnehmungen die Sprache der wirklichen Bewegung? [Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 107]
Wir haben uns bemüht, die Völker dieses skandinavischen Nordens für diese doch wirklich germanische Idee der nationalsozialistischen Bewegung zu gewinnen. [o. A.: Ansprache Alfred Rosenbergs in Breslau, 10.12.1940]
Zitationshilfe
„Bewegung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bewegung#1>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

Bewegung, die

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Bewegung · Nominativ Plural: Bewegungen
Aussprache  [bəˈveːgʊŋ]
Worttrennung Be-we-gung
Wortzerlegung 2bewegen -ung
Wortbildung  mit ›Bewegung‹ als Erstglied: Bewegungspartei  ·  mit ›Bewegung‹ als Letztglied: Abstinenzbewegung · Aktivistenbewegung · Alternativbewegung · Antiapartheidbewegung · Antitrustbewegung · Arbeiterbewegung · Arbeiterjugendbewegung · Aufklärungsbewegung · Aufstandsbewegung · Autonomiebewegung · Basisbewegung · Bauernbewegung · Befreiungsbewegung · Breitenbewegung · Bürgerbewegung · Bürgerrechtsbewegung · Dada-Bewegung · Demokratiebewegung · 2Denkbewegung · Do-it-yourself-Bewegung · Einheitsbewegung · Emanzipationsbewegung · Erneuerungsbewegung · Erweckungsbewegung · Frauenbewegung · Frauenrechtsbewegung · Freiheitsbewegung · Friedensbewegung · 2Gegenbewegung · Genossenschaftsbewegung · Gesamtbewegung · Gewerkschaftsbewegung · Glaubensbewegung · Gottlosenbewegung · Graswurzelbewegung · Guerillabewegung · Hospizbewegung · Jesus-People-Bewegung · Jugendbewegung · Jugendmusikbewegung · Klimabewegung · Klimaschutzbewegung · Kulturbewegung · Lesbenbewegung · Massenbewegung · Menschenrechtsbewegung · Nationalbewegung · Naturschutzbewegung · Neuererbewegung · Oppositionsbewegung · Oxfordbewegung · Partisanenbewegung · Pfingstbewegung · Protestbewegung · Rebellenbewegung · Reformbewegung · Rätebewegung · Sammlungsbewegung · Schwulenbewegung · Singebewegung · Solidaritätsbewegung · Sonderbewegung · Sozialbewegung · Sportbewegung · Streikbewegung · Studentenbewegung · Ultrabewegung · Umsturzbewegung · Umweltbewegung · Una-Sancta-Bewegung · Unabhängigkeitsbewegung · Untergrundbewegung · Volksbewegung · 1Wanderbewegung · Wandervogelbewegung · Weltbewegung · Weltfriedensbewegung · Wettbewerbsbewegung · Widerstandsbewegung · Wiedertäuferbewegung · Ökologiebewegung · Ökopaxbewegung
Icon Wortgeschichte digital Zu diesem Eintrag finden Sie auch eine Wortgeschichte, bereitgestellt von unserem Projektpartner Wortgeschichte digital.
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

Strömung, auf ein gemeinsames Ziel gerichtete Bestrebung einer größeren Anzahl gleichgesinnter Menschen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine soziale, politische, revolutionäre, religiöse Bewegung; die kommunistische, nationalsozialistische, olympische Bewegung
als Akkusativobjekt: eine Bewegung unterstützen
mit Genitivattribut: die Bewegung der blockfreien Staaten
als Aktivsubjekt: eine Bewegung entsteht, entwickelt sich
als Genitivattribut: an der Spitze einer Bewegung [stehen]
Beispiele:
Revolutionäre Bewegungen in ganz Europa strebten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach nationaler Unabhängigkeit, Freiheit und Gleichheit. [Berliner Morgenpost, 14.03.2023]
Die Lausanner Randale seien [so der französische Soziologe] wie andere Krawalle nicht als politische Bewegung im Zuge des Todes von Nahel [des Jugendlichen Nahel Merzouk] zu verstehen, sondern folgten der »Logik des Festes«, der »Logik der Plünderungen«. Die französischen Ausschreitungen stellten aus Sicht der Unruhestifter eine Gelegenheit dar, um in der Schweiz Geschäfte zu plündern. [Thurgauer Zeitung, 04.07.2023]
Die olympische Bewegung ist eine Bewegung des Friedens, in deren Mittelpunkt der Mensch steht, ganz gleich welcher Nation, und zwar mit seiner körperlichen Stärke, Willenskraft und seinem schöpferischen Geist. Doch in der Realität wird dieser viel gepriesene olympische Friede massiv gestört und missachtet. [Süddeutsche Zeitung, 22.02.2014]
Der französische Augustinismus von Bérulle hatte ursprünglich nichts mit dem im Mittelpunkt des Löwener Augustinismus des Cornelius Jansen († 1638) stehenden Gnadenproblem zu tun. Was aber alle diese religiösen Bewegungen im Grunde verband und worin auch das Engagement des Blaise Pascal († 1662) für Port‑Royal wurzelte, war der Protest gegen eine rein politische Kirchlichkeit der herrschenden Schicht und die Suche nach einer neuen christozentrischen Frömmigkeit. [Jedin, Hubert (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1970], S. 8537]
In Belgien ist eine Bewegung zur Schaffung einer neuen flämischen nationalen Partei im Zuge, die alle flämischen Katholiken und alle flämischen Nationalisten umfassen soll. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1936]]
zur Verfolgung eines gemeinsamen Zieles einer größeren Anzahl gleichgesinnter Menschen geschaffener organisatorischer Verbund (wie eine Partei o. Ä.)
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: eine [politische] Bewegung gründen
als Dativobjekt: sich einer Bewegung anschließen
in Präpositionalgruppe/-objekt: sich in einer Bewegung engagieren
als Genitivattribut: der Führer, Anführer, Sprecher, Kopf, die Anhänger, ein Aktivist der Bewegung
Beispiele:
Anfang der 1990er Jahre gründete Limonow mit dem ultrarechten Philosophen Alexander Dugin die Nationalbolschewistische Partei, eine bizarre Bewegung, die vor allem junge Leute anzog, Skinheads und Gothic‑Figuren. [Neue Zürcher Zeitung, 24.06.2023]
Nach der Unabhängigkeit von Kosovo gründete der heute 47‑jährige Politiker die Bewegung »Vetëvendosje« (Selbstbestimmung), die sich den Kampf gegen die Korruption und für Demokratisierung auf die Fahnen geschrieben hat. [Der Bund, 16.01.2023]
Auf kommunaler Ebene kann es auch Bewegungen geben, die keinen nationalen Parteien angehören (die so genannten »Wählergemeinschaften«), die jedoch über eine demokratische interne Struktur verfügen müssen, die von den entsprechenden kommunalen Gremien überwacht wird. [Wahlen in Deutschland, 22.08.2022, aufgerufen am 13.06.2023]
Unsere Partei entwickelt aktive Beziehungen zu kommunistischen, sozialistischen und anderen linken Bewegungen, die sich für einen demokratischen Sozialismus einsetzen. [Neues Deutschland, 08.12.1989]
Die nationalsozialistische Bewegung in Österreich setzte […] ihre ungesetzliche Tätigkeit heimlich fort, und die Nationalsozialisten Deutschlands gewährten der Partei tatkräftige Unterstützung. [[o. A.]: Materialien und Dokumente. In: Der Nürnberger Prozeß. Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1945], S. 694]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bewegen · Bewegung · beweglich
bewegen Vb. ‘die Lage verändern, veranlassen, beeindrucken’ zeigt in seinen Formen und in seiner Bedeutungsentwicklung Vermischung eines starken und eines schwachen Präfixverbs, die beide seit Beginn der Überlieferung ohne scharfe Trennung in schwankendem Gebrauch nebeneinander stehen. Das starke Verb ahd. biwegan ‘aus dem Zustand der Ruhe bringen, wägend prüfen, bewegen’ (um 800), mhd. bewegen ‘bewegen’, reflexiv ‘sich abwenden, verzichten, sich zu etw. entschließen’ gehört zu dem Simplex ahd. wegan ‘wiegen, wägen, einschätzen, bewegen’ (8. Jh.), mhd. wegen ‘in Bewegung setzen, (sich) bewegen, wägen, einschätzen, Gewicht, Zahl, Wert haben’, das sich mit verengter Bedeutung in nhd. wägen (s. d.) erhalten hat. Ihm entspricht asächs. wegan ‘wägen’, mnd. wēgen, mnl. wēghen, nl. wegen ‘wiegen, wägen, (ein)schätzen’, aengl. wegan ‘bewegen, bringen, wägen, messen’, engl. to weigh, anord. vega ‘schwingen, heben, wiegen’, got. gawigan ‘bewegen, schütteln’. Mit den außergerm. Verwandten aind. váhati ‘fährt, zieht’, lat. vehere, aslaw. vesti, russ. veztí (везти), lit. vèžti ‘fahren’ schließen sie sich an die Wurzel ie. *u̯eg̑h- ‘bewegen, ziehen, fahren’ an. Zum starken Verb bilden die germ. Sprachen ein schwaches Kausativum ahd. weggen (8. Jh.), mhd. wegen ‘bewegen, schwingen, schütteln’, aengl. wecgan ‘bewegen, treiben’, got. wagjan ‘schütteln, bewegen’, wozu das schwache Präfixverb ahd. biweggen ‘bewegen, erregen, sich rühren’ (Hs. 12. Jh.), mhd. bewegen ‘die Lage verändern, veranlassen’ gehört. Eine bedeutungsdifferenzierende Scheidung in ¹bewegen (mit starkem Prät. bewog) ‘veranlassen, zu etw. bestimmen’ und ²bewegen (mit schwachem Prät. bewegte) ‘die Lage verändern’ gilt erst in neuerer Zeit. – Bewegung f. ‘Lage-, Ortsveränderung’, ahd. biwegunga (Hs. 12. Jh.), mhd. bewegunge, frühnhd. auch ‘Aufruhr’, dann für revolutionäre Vorgänge (Goethe in bezug auf die französische Revolution) und im 19. und 20. Jh. unter dem Einfluß von frz. mouvement für verschiedene politische Strömungen, zumal in Zusammensetzungen Freiheits-, Arbeiter-, Jugendbewegung. beweglich Adj. ‘bewegbar, behende, lebhaft’, mhd. bewegelich.

Typische Verbindungen zu ›Bewegung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bewegung‹.

Zitationshilfe
„Bewegung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bewegung#2>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Beweglichkeit
bewegt
-bewegt
Bewegtbild
Bewegtheit
Bewegungsablauf
Bewegungsangebot
Bewegungsapparat
Bewegungsarmut
Bewegungsbad

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora