Dogma, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Dogmas · Nominativ Plural: Dogmen
Aussprache
Worttrennung Dog-ma
formal verwandt mitdogmatisieren, dogmatisch
Wortbildung
mit ›Dogma‹ als Erstglied:
dogmatistisch
· Dogmengeschichte · Dogmenstreit
· mit ›Dogma‹ als Letztglied: Glaubensdogma · Moraldogma · Parteidogma · Unfehlbarkeitsdogma
· mit ›Dogma‹ als Letztglied: Glaubensdogma · Moraldogma · Parteidogma · Unfehlbarkeitsdogma
Herkunft zu dógmagriech (δόγμα) ‘Verordnung, Beschluss, philosophischer Grundsatz’
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
festgelegte, starre Lehrmeinung, die ohne ausreichende Beweisführung den Anspruch auf Gültigkeit erhebt
Beispiele:
ein unumstößliches, philosophisches Dogma
eine Lehre zum Dogma erheben
sich an Dogmen klammern
auf ein Dogma schwören
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dogma · dogmatisch · Dogmatismus · Dogmatik · Dogmatiker
Dogma n. ‘verbindlicher, anerkennend zu befolgender Glaubenssatz’ (der Religion). Griech. dógma (δόγμα) ‘Verordnung, Beschluß, philosophischer Grundsatz’ wird ins Lat. entlehnt und gewinnt in der spätlat. Kirchensprache die Bedeutung ‘geoffenbarte, unumstößlich gültige Glaubenslehre’. Im 16. Jh. wird Dogma ins Dt. aufgenommen (mit dem Plural Dogmata, Dogmaten) und bezeichnet die gesetzliche und lehrhafte Formulierung einer religiösen Glaubensaussage sowie eine unwissenschaftliche, da unkritisch als gleichsam ewig gültige Wahrheit aufgestellte Lehrmeinung. – dogmatisch Adj. ‘an ein Dogma gebunden, daran festhaltend, unkritisch’ (17. Jh.), spätlat. dogmaticus, griech. dogmatikós (δογματικός). Dogmatismus m. ‘starres Festhalten an Dogmen, unkritische, metaphysische, auf vermeintlich unumstößlichen Lehrsätzen beruhende Denkweise’ (18. Jh.). Dogmatik f. ‘Glaubenslehre’ (18. Jh.). Dogmatiker m. ‘Vertreter, Lehrer der Dogmatik, starrer Verfechter von Dogmen’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Doktrin ·
Glaubenssatz ·
Lehre ·
Lehrmeinung ●
Dogma auch figurativ ·
(ein) Evangelium (für jemanden) ugs., fig.
Unterbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Dogma‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dogma‹.
altkirchlich
Austerität
christologisch
Doktrin
Empfängnis
Empirismus
gaullistisch
hinterfragen
ideologisch
Jungfrauengeburt
kirchlich
mariologisch
marxistisch
Molekularbiologie
neoliberal
religiös
starr
trinitarisch
Trinität
unantastbar
Unfehlbarkeit
unumstößlich
unverrückbar
verkünden
verkündet
Verkündigung
überholt
überkommen
Verwendungsbeispiele für ›Dogma‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wie aber konnte es überhaupt zu diesem scheinbar absurden Dogma kommen?
[Schwarzer, Alice: Der »kleine Unterschied« und seine großen Folgen, Frankfurt a. M.: Fischer-Taschenbuch-Verl. 1977 [1975], S. 197]
Sie trifft nur das Dogma, nicht aber das religiöse »Ideal«.
[Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 2081]
Die Überzeugung davon gehört zu den unerschütterlichen Dogmen der Stoa.
[Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 1: Altertum und Mittelalter. In: Mathias Bertram (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1948], S. 2924]
Diese betraf zunächst nur die Verfassung; das Dogma blieb katholisch.
[o. A.: A. In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1906], S. 22250]
Auch lassen sie das Dogma bloß funktionaler Schönheit nicht mehr gelten.
[Die Zeit, 01.10.1998, Nr. 41]
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