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Gebäude, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gebäudes · Nominativ Plural: Gebäude
Aussprache  [gəˈbɔɪ̯də]
Worttrennung Ge-bäu-de
formal verwandt mit1bauen
Wortbildung  mit ›Gebäude‹ als Erstglied: Gebäudeabschreibung · Gebäudeblock · Gebäudeeingang · Gebäudeeinsturz · Gebäudeenergieberater · Gebäudeenergiegesetz · Gebäudeensemble · Gebäudeflügel · Gebäudefundament · Gebäudeheizung · Gebäudeisolation · Gebäudeisolierung · Gebäudekomplex · Gebäudemanagement · Gebäudereiniger · Gebäudereinigung · Gebäudesubstanz · Gebäudetechnik · Gebäudeteil · Gebäudetrakt · Gebäudeversicherung · Gebäudeverwaltung · Gebäudewirtschaft
 ·  mit ›Gebäude‹ als Letztglied: Abfertigungsgebäude · Amtsgebäude · Ausstellungsgebäude · Backsteingebäude · Bahnhofsgebäude · Bankgebäude · Betriebsgebäude · Bibliotheksgebäude · Botschaftsgebäude · Bürogebäude · Dienstgebäude · Eckgebäude · Empfangsgebäude · Europagebäude / Europa-Gebäude · Fabrikgebäude / Fabriksgebäude · Firmengebäude · Flughafengebäude · Funktionsgebäude · Gedankengebäude · Gefängnisgebäude · Gerichtsgebäude · Gesandtschaftsgebäude · Glaubensgebäude · Grubengebäude · Hauptgebäude · Hintergebäude · Hofgebäude · Ideengebäude · Industriegebäude · Institutsgebäude · Justizgebäude · Kirchengebäude · Lehrgebäude · Lügengebäude · Mehrzweckgebäude · Museumsgebäude · Nachbargebäude · Nebengebäude · Parlamentsgebäude · Polizeigebäude · Postgebäude · Produktionsgebäude · Quergebäude · Regierungsgebäude · Reichstagsgebäude · Rückgebäude · Schulgebäude · Stallgebäude · Stationsgebäude · Taggebäude · Theoriegebäude · Tongebäude · Universitätsgebäude · Verlagsgebäude · Verwaltungsgebäude · Weltgebäude · Wirtschaftsgebäude · Wohngebäude · Zollgebäude
ZDL-Vollartikel

Bedeutungen

1.
etw. Großes, das Menschen ¹gebaut haben, das fest mit dem Boden verbunden ist und das meist Wände, ein Dach, einen Eingang und Fenster hat; großes Haus
Synonym zu Bau (4 a), siehe auch Haus (1), Bauwerk
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein denkmalgeschütztes, historisches, leerstehendes, öffentliches, repräsentatives, zweistöckiges, dreistöckiges [usw.] Gebäude
als Akkusativobjekt: ein Gebäude entwerfen, errichten, erwerben, nutzen, sanieren, abreißen; ein Gebäude betreten, besetzen, beziehen, stürmen, räumen, verlassen
mit Prädikativ: ein Gebäude ist baufällig, bezugsfertig, einsturzgefährdet, sanierungsbedürftig
als Aktivsubjekt: ein Gebäude entsteht, befindet sich, steht [irgendwo], dient [als etw.], beherbergt etw.
mit Präpositionalgruppe/-objekt: ein Gebäude an, in der [Berliner, Frankfurter usw.] Straße, aus dem [17., 18., 19. usw.] Jahrhundert, im Stil [des Barocks, der Gotik usw.], mit [vier, sechs, acht usw.] Wohnungen
Beispiele:
Das Gebäude, das wohl eines der ältesten Wohnhäuser im Saarland ist, steht unter Denkmalschutz. [Saarbrücker Zeitung, 05.04.2024]
Das weisse alte Flughafengebäude steht noch; davor ist ein altes Fokker‑27‑Flugzeug ausgestellt. Auf dem gleichen Gelände steht ein modernes Gebäude mit Glasfassade, es heisst Motorworld, eine Eventhalle. [Neue Zürcher Zeitung, 03.04.2024]
1.007 Meter soll der Kingdom Tower in die Höhe ragen, wenn er im Jahr 2020 fertiggestellt ist. Das sind 179 Meter mehr, als der Burj Khalifa im benachbarten Dubai misst, das momentan höchste Gebäude der Welt. [Die Welt, 05.12.2015]
Die Regierung sollte […] eine generelle Anweisung geben, öffentliche Gebäude mit erneuerbaren Energieträgern zu heizen. [Der Standard, 20.09.2000]
Fürstenpaläste und noch mehr kirchliche Gebäude werden schon im früheren Mittelalter gerne und in steigendem Maß aus Stein oder Backstein erbaut; bei andern Gebäuden etwa, wie auf dem Lande noch jetzt, wenigstens das Untergeschoß. Aber ganz steinerne Häuser sind auch in den Städten noch im ausgehenden Mittelalter eine Ausnahme und werden in Urkunden ausdrücklich genannt. [Fischer, Hermann: Grundzüge der Deutschen Altertumskunde. Leipzig: Quelle & Meyer 1917 [1908], S. 31]
2.
übertragen, besonders bildungssprachlich aus unterschiedlichen Teilen bestehendes oder zusammengefügtes Ganzes
siehe auch Gebilde
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein kunstvolles Gebäude
mit Genitivattribut: das Gebäude der Gedanken
Beispiele:
Für jede Behauptung schulden wir [in der Mathematik] den Beweis, dass sie nirgends zu einem Widerspruch führt. Insofern ist die Mathematik ein Gebäude der Wahrheit. [Die Zeit, 18.11.2021]
Flugangst läßt sich wohl kaum aus dem komplizierten Gebäude der Ängste herausfiltern. [Berliner Zeitung, 14.08.1998]
Es [das Schweizer Obligationenrecht] ist ein kunstvolles Gebäude begrifflicher Strukturen, unbeeinflusst von politischen und weltanschaulichen Strömungen, und somit die anspruchsvollste der Rechtsdisziplinen, die sich selbst innerhalb des Privatrechts abhebt. [Neue Zürcher Zeitung, 10.06.2006]
Es gibt Philosophen, die uns durch das kunstvolle Gebäude ihrer Gedanken, und solche, die uns durch die schiere Intensität ihres Denkens beeindrucken. [Die Zeit, 15.06.2000]
Ein besonders wirres Gefühlsknäuel produzieren zwei befreundete Arztehepaare: Frederick sündigt mit Muriel, Fredericks Frau Althena mit einem Assistenzarzt, Muriels Mann Henry mit allerlei Damen, und alle strengen sich an, die jeweils Nichtbeteiligten unwissend zu halten, um eheliches Liebes‑ und Familienglück nicht zu beschädigen. Das kunstvolle Gebäude aus rücksichtsvollen Lügen wird baufällig, als die Männer das Zeitliche segnen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.03.2000]
[Die] FDP‑Politikerin wies Behauptungen, die doppelte Null‑Lösung stelle eine Sonderbedrohung der BRD dar. entschieden zurück und bezeichnete die konkreten Vorschläge für eine Abrüstung aller Mittelstreckenraketen größerer und kürzerer Reichweite »als Grundstein für ein kompliziertes Gebäude einer Abrüstungs‑ und Sicherheitspolitik, die den Frieden in Europa sichert«. [Berliner Zeitung, 23.05.1987]
Das Gebäude der Gedanken, das ihr Gehirn errichtet hatte, nun stürzte es ein, Stück um Stück. [Simmel, Johannes Mario: Der Stoff, aus dem die Träume sind. Güterlsoh: Bertelsmann [u. a.] [1973] [1971], S. 580]

letzte Änderung:

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gebäude · Gebäu
Gebäude n. ‘größeres Bauwerk’, ahd. gibūidi ‘Wohnsitz, Ansiedlung’ (Hs. 12. Jh.), mhd. gebūwede ‘Gebäude’ ist Kollektivbildung zu dem unter bauen (s. d.) angeführten Verb. Eine Nebenform dazu ist das seit dem 18. Jh. zugunsten von Gebäude zurückgedrängte gleichbed. Gebäu n. ahd. gibū(w)i ‘Wohnung, Wohnstatt, Ansiedlung’ (11. Jh.), mhd. gebiuwe (vgl. nl. gebouw ‘Gebäude, Bauwerk’, z. B. Concertgebouw für das ‘Konzerthaus’ in Amsterdam).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Architektur
Bau · Bauwerk · Gebäude · Gemäuer  ●  Gebäudlichkeit geh., altertümelnd, scherzhaft-ironisch
Oberbegriffe
  • Gegenstand · nicht lebendes Objekt · unbelebtes Objekt
Unterbegriffe
Assoziationen

Bauwerk · Gebäude · bauliche Anlage
Unterbegriffe
Assoziationen
  • Hartbrandziegel · Klinker · hart gebrannter Ziegel

Typische Verbindungen zu ›Gebäude‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gebäude‹.

Zitationshilfe
„Gebäude“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Geb%C3%A4ude>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

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Wortverlaufskurve ab 1946

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