Gebrauch, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gebrauch(e)s · Nominativ Plural: Gebräuche
Aussprache
Worttrennung Ge-brauch
Grundformgebrauchen
Wortbildung
mit ›Gebrauch‹ als Erstglied:
Gebrauchsanleitung
· Gebrauchsanmaßung · Gebrauchsanweisung · Gebrauchsartikel · Gebrauchsausführung · Gebrauchsdiebstahl · Gebrauchsentwendung · Gebrauchsfahrzeug · gebrauchsfertig · gebrauchsfähig · Gebrauchsgegenstand · Gebrauchsgeschirr · Gebrauchsgrafik / Gebrauchsgraphik · Gebrauchsgrafiker / Gebrauchsgraphiker · gebrauchsgrafisch / gebrauchsgraphisch · Gebrauchsgut · Gebrauchshund · Gebrauchsinformation · Gebrauchsliteratur · Gebrauchsmusik · Gebrauchsmuster · Gebrauchsmöbel · Gebrauchsnorm · Gebrauchsporzellan · Gebrauchsprüfung · Gebrauchsspur · Gebrauchstauglichkeit · Gebrauchstext · gebrauchstüchtig · Gebrauchsverlust · Gebrauchsvorschrift · Gebrauchsware · Gebrauchsweise · Gebrauchswerber · Gebrauchswert · Gebrauchszweck · Gebrauchsüberlassung · gebräuchlich
· mit ›Gebrauch‹ als Letztglied: Alltagsgebrauch · Dienstgebrauch · Drogengebrauch · Eigengebrauch · Fehlgebrauch · Gemeingebrauch · Handgebrauch · Hausgebrauch · Heimgebrauch · Hochzeitsgebräuche · Ostergebräuche · Privatgebrauch · Schulgebrauch · Schusswaffengebrauch · Sprachgebrauch · Vernunftgebrauch · Verstandesgebrauch · Waffengebrauch · Wortgebrauch · Zeichengebrauch
· mit ›Gebrauch‹ als Binnenglied: Allgebrauchslampe · Ingebrauchnahme
· mit ›Gebrauch‹ als Letztglied: Alltagsgebrauch · Dienstgebrauch · Drogengebrauch · Eigengebrauch · Fehlgebrauch · Gemeingebrauch · Handgebrauch · Hausgebrauch · Heimgebrauch · Hochzeitsgebräuche · Ostergebräuche · Privatgebrauch · Schulgebrauch · Schusswaffengebrauch · Sprachgebrauch · Vernunftgebrauch · Verstandesgebrauch · Waffengebrauch · Wortgebrauch · Zeichengebrauch
· mit ›Gebrauch‹ als Binnenglied: Allgebrauchslampe · Ingebrauchnahme
Mehrwortausdrücke
von etw. Gebrauch machen
Bedeutungsübersicht
- 1. Nutzung, Verwendung, Benutzung
- ⟨von etw. Gebrauch machen⟩ etw. gebrauchen
- ⟨etw. in Gebrauch nehmen⟩ etw. zum ersten Mal gebrauchen
- 2. Bräuche, volkstümliche Sitten
eWDG
Bedeutungen
1.
Nutzung, Verwendung, Benutzung
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
der Gebrauch des Handtuches kostet zehn Cent
der Gebrauch von Kamm und Bürste, Messer und Gabel
den Flascheninhalt vor Gebrauch schütteln!
der Gebrauch eines neuen Wortes
etw. ist für den persönlichen, täglichen Gebrauch bestimmt
die Seife ist sparsam im Gebrauch
etw. schon lange im Gebrauch haben (= gebrauchen)
das ist außer Gebrauch
⟨von etw. Gebrauch machen⟩etw. gebrauchen
Beispiele:
bescheidenen, maßvollen Gebrauch von etw. machen
von seinem Recht Gebrauch machen
bei seinem Fluchtversuch machte das Wachpersonal von der Schusswaffe Gebrauch
bitte, machen Sie davon, von der Mitteilung aber keinen Gebrauch! (= erzählen Sie sie nicht weiter!)
⟨etw. in Gebrauch nehmen⟩etw. zum ersten Mal gebrauchen
Beispiel:
den Rasierapparat, ein neues Service in Gebrauch nehmen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
brauchen · Brauch · Brauchtum · brauchbar · Brauchbarkeit · gebrauchen · Gebrauch · mißbrauchen · Mißbrauch · verbrauchen · Verbrauch · Verbraucher
brauchen Vb. ‘nötig haben’, ahd. brūhhan, brūhhen ‘genießen, nutzen, ausüben’ (8. Jh.), mhd. brūchen, asächs. brūkan, mnl. brūken ‘brauchen, genießen’, afries. brūka ‘nötig haben’, aengl. brūcan ‘nützlichen Anteil haben’, engl. to brook ‘gebrauchen’, got. brūkjan ‘genießen, sich erfreuen, gebrauchen’ (germ. *brūk-) zeigen unterschiedliche Flexionsweisen (stark im Aengl., schwach im Got., sonst starke Präsens- und schwache Präteritalformen). Verwandtschaftlich nahe steht wohl lat. fruī ‘genießen, Nutzen ziehen’ und frūx, frūctus (s. Frucht). Das nur aus dem Germ. und Ital. zu erschließende ie. *bhrūg- ‘Frucht, genießen, gebrauchen’ ist vielleicht Gutturalerweiterung des in Brosame (s. d.) und seinen Verwandten mit s-Erweiterung vorliegenden ie. *bhrē̌u-, *bhrū̌- ‘abschaben, abstreifen, zerschlagen, zerbrechen’ (zur Wurzel ie. *bher- ‘mit einem scharfen oder spitzen Werkzeug bearbeiten, schneiden’). Für ie. *bhrūg- könnte daher eine älteste Bedeutung ‘sich Früchte zum Genuß abbrechen oder abstreifen’ erschlossen werden. Die semantische Entwicklung des dt. Verbs führt von ‘nützlichen Anteil haben, genießen’ über ‘nutzen, gebrauchen’ zu seit dem 17. Jh. üblichem ‘nötig haben’. – Brauch m. ‘Gewohnheit, Sitte’, ahd. brūh (10./11. Jh.), mhd. brūch. Brauchtum n. ‘volkstümliche Sitten und Gebräuche’ (20. Jh.). brauchbar Adj. ‘geeignet’, spätmhd. brūchbar; dazu Brauchbarkeit f. (18. Jh.). gebrauchen Vb. ‘benutzen, verwenden’, ahd. gibrūhhan, gibrūhhen (11. Jh.), mhd. gebrūchen; Gebrauch m. ‘Verwendung’, mhd. gebrūch. mißbrauchen Vb. ‘in unstatthafter Weise gebrauchen’, ahd. missabrūhhan (9. Jh.), mhd. missebrūchen (s. miß-); Mißbrauch m. (16. Jh.; vgl. ahd. missibrūhhida, 9. Jh.). verbrauchen Vb. ‘völlig verwenden, abnutzen, verschleißen’, ahd. firbrūhhen (10./11. Jh.), mhd. verbrūchen; Verbrauch m. (18. Jh.); Verbraucher m. (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Anwendung ·
Benutzung ·
Einsatz ·
Ergreifung (von Maßnahmen) ·
Gebrauch ·
Inanspruchnahme ·
Indienstnahme ·
Nutzung ·
Verwendung
Unterbegriffe |
Typische Verbindungen zu ›Gebrauch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gebrauch‹.
alltäglich
ausgiebig
Begriff
bestimmungsgemäß
exzessiv
gottesdienstlich
inflationär
intern
Konjunktiv
liturgisch
machen
Mietsache
Muttersprache
Nichtgebrauch
rege
reichlich
Ritus
Schußwaffe
Selbstunterricht
Sitte
Sorbische
sparsam
täglich
unbefugt
unsachgemäß
Vernunft
vertragsgemäß
vertragswidrig
übermäßig
Verwendungsbeispiele für ›Gebrauch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie ist ein Argument für den Verkauf, aber nicht für den Gebrauch.
[Spoerl, Alexander: Mit der Kamera auf du, München: Piper 1957, S. 230]
Jeder kann einmal in die Lage kommen, von diesem Entgegenkommen in schwierigen Situationen dankbar Gebrauch machen zu müssen.
[Oheim, Gertrud: Einmaleins des guten Tons, Gütersloh: Bertelsmann 1957 [1955], S. 299]
Immer wieder werden Gebräuche, die zuvor »fein« waren, nach einiger Zeit »vulgär«.
[Elias, Norbert: Über den Prozeß der Zivilisation – Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Bd. 2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992 [1939], S. 414]
Es besteht nur für die flüchtige Dauer des Gebrauches, dann wird der Bann aufgehoben.
[Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes, München: Beck 1929 [1918], S. 230]
In der Praxis sind diese Symbole bereits seit langem in Gebrauch.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1999]]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Gebrabbel gebräch Gebräch gebranntes Kind Gebräu |
gebrauchen gebräuchlich Gebräuchlichkeit Gebrauchsanleitung Gebrauchsanmaßung |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)