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Graffiti

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GrammatikSubstantiv · wird nur im Plural verwendet
Aussprache [gʀaˈfiːti] · [gʀaˈfɪti]
Worttrennung Graf-fi-ti
Wortbildung  mit ›Graffiti‹ als Erstglied: Graffiti-Sprayer
Formgeschichte Vereinzelt ist der Gebrauch im Singular belegt: Graffito
Wahrig und DWDS

Bedeutung

Graffito, das verschiedene Schriftzüge vor einem grünen Hintergrund
                    darstellt
Graffito, das verschiedene Schriftzüge vor einem grünen Hintergrund darstellt
(Immanuel Giel, CC BY-SA 3.0 DE)
(gemalte oder mit meist buntfarbigen Lacken aufgesprühte) Parole oder figürliche Darstellung auf einer Wand, Mauer, Brücke o. Ä.
Synonym zu Graffito (2)
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: Graffiti sprühen, entfernen, beseitigen
in Präpositionalgruppe/-objekt: [eine Fläche] mit Graffiti besprühen, beschmieren; die Beseitigung, Entfernung von Graffiti
Beispiele:
Die Fenster und Türen waren mit Spanplatten verrammelt, die Fassade war mit Graffiti beschmiert. [Die Zeit, 25.06.2015]
In einem jüdischen Viertel in Rom wurden antisemitische Graffiti und Flugblätter gefunden, die Fenster jüdischer Geschäfte wurden mit Hakenkreuzen und Parolen beschmiert[…] [Der Spiegel, 22.01.2015 (online)]
Dann gibt’s [in der Stadt] wilde, bunte, figurative Graffiti, oft im Riesenformat, die manchmal wirklich was von Street‑Art haben, zum Beispiel an den Wänden des Donaukanals. [Der Standard, 07.03.2014]
[…] Street Art gilt im Gegensatz zu ihrem Vorläufer Graffiti nicht mehr als illegale Schmiererei. [Süddeutsche Zeitung, 18.03.2010]
Graffiti verursachen in Berlin jährlich Schäden von 50 Millionen Euro und dank höchstrichterlicher Urteile waren Schmierereien, die nicht die Substanz der Häuser beschädigten, keine Straftat. [Die Welt, 09.07.2005]
Er rückte seine Brille zurecht und sah an den Häusern hoch, vorbei an hundert Quadratmetern Graffiti. [Becker, Lars: Amigo, Berlin: Rotbuch 1991, S. 94]
Typisch [für] die linke Szene, in der selbst die Graffiti auf den Wänden der Pissoirs politische Züge tragen (»Sprach Kissinger zum Nixon: Jetzt woll’n wir einen fixen«) […]. [Der Spiegel, 10.03.1975]
Diese alte Werkshalle ziert neuerdings ein einziges, großes Graffiti. [Bild, 30.10.2000] ungewöhnl. Sg.

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Graffiti Plur. auf Wände, Mauern gemalte oder gesprühte Texte oder Figurationen. Ital. graffito m. bezeichnet zunächst in Stein Eingeritztes (Inschrift oder Ornament) und ist eine Bildung zu ital. graffiare ‘ritzen, kratzen’. Das Verb ist gebildet im Anschluß an lat. graphium, griech. grapheíon (γραφεῖον) ‘Schreibgriffel’, zu griech. gráphein (γράφειν) ‘ritzen, zeichnen, schreiben’ (s. -graph). Für unerlaubt an Mauern und Wänden angebrachte Schriften begegnet der Plural ital. graffiti zuerst in England (1877). Er wird in der Mitte des 20. Jhs. im oben genannten Sinne wieder aufgenommen und gewinnt internationale Verbreitung.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Graffiti  ●  Sprühkunst aufwertend · Wandmalerei aufwertend · Graffito fachspr., bildungssprachlich · Schmiererei(en) derb, abwertend · Wandschmiererei derb
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Graffiti‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Graffiti‹.

Zitationshilfe
„Graffiti“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Graffiti>.

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