meist D-Südost (Altbayern) , gelegentlich A , umgangssprachlich, abwertend Person, die glaubt, viel zu wissen und andere belehren zu müssen
siehe auch Besserwisser, Schlaumeier
Beispiele:
Immer mehr Krakeeler und Gscheidhaferl halten
sich heute aber für schlauer als alle studierten Experten und
verantwortliche Politiker zusammen. [Münchner Merkur, 31.10.2020]
Des
(= das) können die liebenswertesten Leut’ sein – kaum
betreten sie das Reich aus Herd und Ofen, werden sie zu unerträglichen
Gscheidhaferln. Nix macht man richtig. Man nimmt
zu viel Salz, zu wenig oder gar das falsche. Man steht immer im Weg und
räumt sogar die Spülmaschine falsch ein – die freilich ausgeräumt und neu
sortiert wird. [Münchner Merkur, 19.10.2017]
Ich könnte jetzt schreiben, dass ich an dieser Stelle eh schon oft
davor gewarnt habe. […] Das alles könnte ich jetzt schreiben. Tu ich aber
nicht. Denn keiner mag Gscheithaferl. [Oberösterreichische Nachrichten, 16.04.2020]
Es wird orakelt, geglaubt, vermutet usw. Aber keiner der
Gescheithaferl weiß wirklich, was
[mit dem Brexit] auf die Briten und uns
zukommt. [Münchner Merkur, 27.06.2016]
Der Münchner ist ja in Bayern das, was der Berliner in der gesamten
Republik ist: das eingebildete Gscheidhaferl, das
alles besser weiß und glaubt, man könne eigentlich nur in seiner Hauptstadt
ein halbwegs lebenswertes Leben führen. [Süddeutsche Zeitung, 19.11.2011]
