Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Harm, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Harm(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Harm‹ als Erstglied: harmlos  ·  mit ›Harm‹ als Grundform: härmen
eWDG

Bedeutung

gehoben tiefer Schmerz, Gram
Beispiele:
bitterer, verzehrender Harm
Harm empfinden
manches im Harm um Mann und Kinder verhutzelte Mütterchen [ LöscherAlles Getrennte18]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Harm · härmen · abhärmen · abgehärmt · harmlos · verharmlosen
Harm m. ‘Kummer, Leid’. Während im heutigen Sprachgebrauch Harm vornehmlich eine seelische Belastung bezeichnet, gelten die älteren Entsprechungen ahd. harm (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. harm, aengl. hearm, engl. harm, anord. harmr (germ. *harma-) auch für das von außen zugefügte Leid im Sinne von ‘Kränkung, Beleidigung, Schädigung, Qual’. Über außergerm. Entsprechungen wie aslaw. sramъ, russ. (älter) soróm (сором) ‘Schande’ und wohl auch (mit ungeklärtem Anlaut) awest. fšarəma-, mpers. šarm ‘Scham(gefühl)’ läßt sich ie. *k̑ormo- ‘Qual, Schmerz, Schmach’ erschließen. Im Frühnhd. zurücktretendes Harm wird durch Opitz und die schlesische Dichterschule im obigen Sinne neu belebt. – härmen Vb. meist reflexiv ‘sich grämen, in Kummer verzehren’, ahd. hermen ‘Kummer bereiten’ (9. Jh.), gihermen (8. Jh.), mhd. hermen ‘quälen, plagen’; vgl. auch ahd. harmēn (9. Jh.). abhärmen Vb. meist reflexiv ‘sich mit Sorgen, Kummer quälen’ (18. Jh.), besonders abgehärmt Part.adj. ‘von Kummer gezeichnet, vergrämt’ (18. Jh.). harmlos Adj. ‘arglos, unschuldig, ungefährlich, friedlich’ (18. Jh.); vgl. engl. harmless ‘unschädlich, ungefährlich’; verharmlosen Vb. ‘bagatellisieren, abschwächen’ (20. Jh.).
Zitationshilfe
„Harm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Harm>.

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