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Lärm, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Lärm(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache  [lɛʁm]
Mehrwortausdrücke  viel Lärm um nichts

Bedeutungsübersicht

  1. 1. laute Geräusche verschiedenster Art, Krach
  2. 2. [umgangssprachlich, übertragen] Aufsehen, Gerede, Geschrei
    1. ⟨Lärm machen, schlagen⟩ viele Worte machen
    2. ⟨von etw., für jmdn. Lärm schlagen⟩
eWDG

Bedeutungen

1.
laute Geräusche verschiedenster Art, Krach
Beispiele:
ein unbeschreiblicher, schrecklicher, entsetzlicher, unerträglicher, ohrenbetäubender, ruhestörender, ungewöhnlicher, großer Lärm
von draußen dringt Lärm herein
der Lärm schwillt an, ab
es war ein Lärm, dass man sein eigenes Wort nicht verstehen konnte
der Lärm verebbt
der Lärm der Motoren muss gemindert, bekämpft werden
der Lärm der Großstadt, Düsenflugzeuge
kannst du bei solchem Lärm arbeiten?
den Lärm überschreien
umgangssprachlich Lärm machen, schlagen
2.
umgangssprachlich, übertragen Aufsehen, Gerede, Geschrei
Beispiele:
viel Lärm um nichts (= viel Gerede um eine geringfügige Sache)
Dem Lärm in der französischen Presse folgte der Lärm in der deutschen [ BebelAus meinem Leben376]
Lärm machen, schlagenviele Worte machen
Beispiele:
mach keinen Lärm, ich gehe schon
er hat die Gewohnheit, bei jeder Kleinigkeit Lärm zu schlagen
von etw., für jmdn. Lärm schlagen
Beispiele:
er schlug für ihn Lärm, um Hilfe zu erbitten
daß er, um seine Brüder und Vettern um ihr Erbe besorgt zu machen … von seiner Heirat Lärm schlage [ TralowKepler225]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Lärm · lärmen
Lärm m. ‘lautes Geräusch, großes Aufsehen’, hervorgegangen aus Alarm (s. d.), das auf ital. all’arme zurückgeht und eigentlich ‘zu den Waffen’ bedeutet. Im Frühnhd. steht neben Al(l)erma, Al(l)erm seit dem 16. Jh. (unter Wegfall des unbetonten Anlauts) Lermen, Lerma(n). Während Alarm ein Warnsignal bezeichnet, bedeutet Lärm ‘Geräusch, Aufsehen’, im 16. Jh. auch ‘Auflauf, Aufruhr’. Die semantische Nähe beider Wörter zeigt sich im Nebeneinander von Feuerlärm, Feueralarm und Alarm schlagen (mit der Trommel), Lärm schlagen. – lärmen Vb. (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gedröhn · Gedröhne · Getöse · Krach · Lärm  ●  Bahö ugs., österr. · Gerumse ugs. · Rabatz ugs. · Radau ugs. · Trara ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Aufruhr · Krawall · Lärm · Rabatz · Randale · Spektakel · Tumult · Unruhe  ●  (die) Welle ugs. · Aufstand ugs. · Terz ugs. · Theater ugs.
Assoziationen

Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Lärm‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Lärm‹.

Verwendungsbeispiele für ›Lärm‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber für den Lärm in uns sind wir selbst verantwortlich. [Alt, Franz: Liebe ist möglich, München: Piper 1985, S. 20]
Aber eine andere Melodie fiel ihm in dem Lärm nicht ein. [Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 1038]
Jetzt erst, nach so viel Lärm, gibt es eine Chance des Innehaltens. [konkret, 1999]
Musik wollen sie nicht sein, Lärm sind sie nie gewesen. [Die Zeit, 15.07.1999, Nr. 29]
Der Lärm schien von dem Platz vor der Kirche zu kommen. [Funke, Cornelia: Tintenherz, Hamburg: Cecilie Dressler Verlag 2003, S. 452]
Zitationshilfe
„Lärm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/L%C3%A4rm>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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