Lüge, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Lüge · Nominativ Plural: Lügen
Aussprache
Worttrennung Lü-ge
Wortbildung
mit ›Lüge‹ als Erstglied:
Lügenapostel
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· mit ›Lüge‹ als Letztglied: Geschichtslüge · Lebenslüge · Notlüge · Propagandalüge · Werbelüge · Zwecklüge
· mit ›Lüge‹ als Letztglied: Geschichtslüge · Lebenslüge · Notlüge · Propagandalüge · Werbelüge · Zwecklüge
Mehrwortausdrücke
jmdn., etw. Lügen strafen ·
Lügen haben kurze Beine
eWDG
Bedeutung
bewusst falsche Aussage zur Täuschung anderer
Beispiele:
eine alberne, feige, freche, grobe, plumpe, raffinierte, unverschämte Lüge
eine fromme, verzeihliche Lüge
umgangssprachlichlauter ausgemachte, faustdicke, glatte Lügen
das ist (eine) Lüge!
bei ihm ist jedes dritte Wort eine Lüge (= er lügt viel)
umgangssprachlichdie Lüge steht jmdm. auf der Stirn geschrieben (= man sieht jmdm. an, dass er gelogen hat)
Lügen in Umlauf, in die Welt setzen
Lügen ausstreuen, verbreiten, gegen jmdn. vorbringen
saloppjmdm. Lügen aufbinden
jmdn. Lügen strafen (= nachweisen, dass jmd. gelogen hat)
⟨etw. straft etw. Lügen (= etw. beweist etw. als unwahr, falsch)⟩
Beispiele:
der Erfolg strafte seine Erwartungen Lügen
jmdn. der Lüge beschuldigen, bezichtigen, verdächtigen (= jmdn. als Lügner hinstellen)
gehobenjmdn. der Lüge zeihen (= jmdn. als Lügner hinstellen)
jmdn. einer (frechen) Lüge überführen
sich in (lauter) Lügen verstricken
um eine Lüge nicht, nie verlegen sein (= immer eine Ausrede wissen)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
lügen · Lüge · Lügner · lügnerisch · belügen · verlogen · Lug
lügen Vb. ‘bewußt Unwahres sagen’. Das starke Verb ahd. liogan (8. Jh.), mhd. liugen, liegen, asächs. liogan, mnd. lēgen, mnl. lieghen, nl. liegen, aengl. lēogan, engl. to lie, anord. ljūga, schwed. ljuga, got. liugan (germ. *leugan) läßt sich mit den slaw. Verwandten aslaw. lъgati, russ. lgat’ (лгать) ‘lügen’, aslaw. lъža, russ. lož’ (ложь) ‘Lüge’ auf einen Ansatz ie. *leugh- ‘lügen’ zurückführen, wozu wohl auch 2locken (s. d.) gehört. In Anlehnung an zum Verb gebildetes Lüge (s. unten) kommt für nhd. liegen im 17. Jh. lügen auf (Präsensformen du leugst, er leugt noch im 18. Jh.), wodurch Unterscheidung von liegen (s. d.) ermöglicht wird. – Im Ablaut zum Verb steht Lüge f. ‘Unwahrheit’, ahd. lugī (um 800), mhd. lüge, luge, anord. lygi; daneben ahd. lugina (8. Jh.), mhd. lügen(e), lugen(e), nhd. (bis ins 18. Jh.) Lügen, asächs. lugina, mnd. lȫgene, aengl. lygen; vgl. auch (mit anderer Stammbildung) got. liugn. Lügner m. ‘wer die Unwahrheit sagt’, ahd. lugināri (9. Jh.), mhd. lügenære, lügener. lügnerisch Adj. ‘voller Lüge, unwahr’ (17. Jh.). belügen Vb. ‘jmdm. Unwahres sagen, jmdn. anschwindeln’, mhd. beliegen. verlogen Part.adj. ‘in hohem Grade unwahr, unwahrhaftig’, Part. Prät. von bis ins 17. Jh. gebräuchlichem verlügen ‘in falschem Licht darstellen, verleumden’, mhd. verliegen; vgl. ahd. firlogan Part.adj. (10. Jh.). Lug m. ‘Lüge, Unwahrheit’, ahd. lug (um 1000), mhd. luc, nur noch in der Wendung Lug und Trug ‘Lüge und Betrug’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Lüge‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Lüge‹.
Verwendungsbeispiele für ›Lüge‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Unter den abgefeimten Praktikern von heute hat die
Lüge längst ihre ehrliche Funktion verloren, über
Reales zu täuschen.
[Adorno, Theodor W.: Minima Moralia, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1971 [1951], S. 21]
Ich hatte gehofft, mit jenem kleinen schwarzen Büchlein einmal
öffentlich wider die Lüge zu kämpfen – aber nur um
des Kampfes willen!
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 5170]
Das wird immer wieder behauptet, aber es ist eine
Lüge.
[Der Spiegel, 19.07.1993]
Wie funktioniert Wegsehen, wie lange verdrängt einer die
Lüge seines Lebens?
[Die Zeit, 20.04.2000, Nr. 17]
Er ist das gröbste Mittel der größten Lüge
aller Zeiten.
[Kriegk, Otto: Der deutsche Film im Spiegel der Ufa, Berlin: Ufa-Buchverl. 1943, S. 87]
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