Lümmel, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Lümmels · Nominativ Plural: Lümmel
Aussprache
Worttrennung Lüm-mel
Wortbildung
mit ›Lümmel‹ als Erstglied:
lümmelhaft · Lümmeltüte
·
mit ›Lümmel‹ als Letztglied:
Bauernlümmel
· Dorflümmel · Lauselümmel · Rotzlümmel · Straßenlümmel
· mit ›Lümmel‹ als Grundform: lümmeln
· mit ›Lümmel‹ als Grundform: lümmeln
eWDG
Bedeutung
umgangssprachlich, abwertend Flegel, ungezogener, frecher Mensch
Beispiele:
ein fauler, gemeiner, leichtsinniger, unreifer, unverschämter Lümmel
so ein Lümmel!
du elender Lümmel!
er ist und bleibt ein Lümmel
vertraulichdas ist ein langer, starker Lümmel (= Kerl) geworden
vertraulichder Lümmel (= Schlingel) hat schon wieder einmal die Schule geschwänzt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Lümmel · Lūmich · lümmeln · Lümmelei
Lümmel m. ‘unerzogener, frecher (junger) Mann, derber Mensch ohne Verstand, Flegel’ (16. Jh.), nd. Lummel, Lümmel. Abgeleitet von (in nhd. Zeit nur noch mundartlich) lummen, lummeln ‘schlaff, welk sein, herabhängen’ (16. Jh.; vgl. Lummelohr ‘herabhängendes Ohr’), lumm Adj. ‘schlaff, weich, matt, träge’ (16. Jh.), mit affektischer Vokalkürzung hervorgegangen aus mhd. lüemen ‘erschlaffen, ermatten’, mhd. lüeme, (md.) lūme Adj. ‘matt, sanft, mild’, das ablautend zu lahm (s. d.) steht. Hierzu (den alten langen Stammvokal bewahrend) auch obsächs. Lūmich m. ‘übler, liederlicher, heimtückischer Kerl, Taugenichts’. – lümmeln Vb. ‘flegelhaft herumstehen, in nachlässiger Haltung sitzen’, älter auch ‘sich lümmelhaft betragen’ (17. Jh.). Lümmelei f. (17. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Lümmel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Lümmel‹.
Verwendungsbeispiele für ›Lümmel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Leben ist schon schlimm genug für Dich und ich müßte mir als einen unverständigen Lümmel vorkommen, wenn ich Dir das antun würde.
[Brief von Ernst G. an Irene G. vom 04.02.1945, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Tretet doch den Lümmeln ins Kreuz, wenn sie nicht schneller gehen wollen!
[Tucholsky, Kurt: Marburger Nachwuchs. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1920], S. 21827]
Oder würde er sich gar einen kleinen Lümmel heißen lassen?
[Süddeutsche Zeitung, 26.08.2002]
Damit das nie wieder vorkommt, verdrosch er die beiden Lümmel ordentlich.
[Süddeutsche Zeitung, 28.12.1998]
Denn das Volk, der große Lümmel, zeigt sich politisch unzuverlässig.
[Die Welt, 21.10.2003]
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