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Prunk, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Prunk(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
eWDG

Bedeutung

üppig gestaltete Ausschmückung, große Pracht in der Ausstattung von etw.
Beispiele:
der Prunk dieses Saales, Raumes, Schlosses, Gebäudes, dieser Architektur
kalter, hohler, steifer Prunk
dieser leere Prunk bedrückte mich
nichts auf Prunk geben
eine Wiederbelebung der späten Gotik des 14. Jahrhunderts mit … ihrem Prunk [ HamannGesch. d. Kunst2,429]
ebenso wollte ihm die Notwendigkeit der riesigen Treppen und Hallen im Vatikan … des ganzen verschwenderischen Prunks nicht einleuchten [ CramerKonzessionen309]
[ich] will als solcher [als Philosoph] begraben werden, ohne Glanz, ohne Pracht, ohne Prunk [ ZuchardtStunde502]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Prunk · prunken
Prunk m. ‘Prachtentfaltung, zur Schau gestellter Reichtum, Gepränge’ wird im 17. Jh. aus dem Nd. in die Literatursprache aufgenommen, vgl. mnd. prank ‘Gepränge’, nd. Prunk, mhd. branc, (md.) pranc ‘Gepränge’, mnd. prunken ‘prahlen, zur Schau stellen, stolzieren’, mhd. brunken ‘zur Schau stellen’, mnl. bronken ‘prangen’, nl. pronken ‘Aufwand treiben’. Herkunft ungewiß. Doch ist Prunk, prunken wohl mit nahestehendem prangen (s. d.) zu verbinden und für beide auf Grund einer vorauszusetzenden Bedeutung ‘laut, lärmend, prahlend reden’ lautmalender Ursprung anzunehmen. – prunken Vb. ‘prahlend zur Schau stellen’ (17. Jh.), nach mnd. nd. prunken (s. oben).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gepränge · Luxus · Maßlosigkeit · Prasserei · Prunk · Unmäßigkeit · Vergeudung · Verschwendung  ●  Geaase ugs. · Verschleuderung ugs.
Assoziationen

Gepränge · Glanz · Herrlichkeit · Pomp · Pracht · Prachtentfaltung · Prunk · Prunk und Pomp · Prunk und Pracht · Prunk und Protz  ●  Protz abwertend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Prunk‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Prunk‹.

Verwendungsbeispiele für ›Prunk‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn noch Feste stattfanden, so konnten sie es an Prunk mit den früheren nicht mehr aufnehmen. [Guiomar, Paule: Lyon. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1960], S. 42668]
Wir feiern das Fest mit großem Prunk nach 6 Jahren zu Hause. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1920. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1920], S. 180]
In den Dreißigern wollten auch die spanischen Architekten Schluss machen mit dem Prunk vergangener Tage. [Die Zeit, 18.04.2013, Nr. 16]
Seit dem Ende der viktorianischen Ära hält man diesen erdrückenden Prunk eigentlich für geschmacklos. [Die Zeit, 10.06.2008, Nr. 24]
Zum anderen kann ein bisschen Prunk in den Tagen, an denen so viel vom Sparen die Rede ist, ja nicht schaden. [Die Welt, 21.12.2002]
Zitationshilfe
„Prunk“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Prunk>.

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