Rückseite, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Rückseite · Nominativ Plural: Rückseiten
Aussprache
Worttrennung Rück-sei-te
Wortbildung
mit ›Rückseite‹ als Erstglied:
Rückseitenwetter · rückseitig
eWDG
Bedeutung
hintere Seite, Hinterseite
Beispiele:
die Rückseite des Hauses, Blattes
die Rückseite der Tafel
er stand an der Rückseite der Mauer
der Ausgang befand sich auf der Rückseite
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Rücken · zurück · Rückblick · Rückfall · rückfällig · Rückgang · rückgängig · Rückkehr · Rücksicht · rücksichtslos · rücksichtsvoll · berücksichtigen · Rücksprache · Rückstand · rückständig · Rückzug · Rückhalt · rücklings · Rucksack · Rückseite · rückwärts · rückwärtig
Rücken m. ‘Rückseite des menschlichen Oberkörpers, Oberseite des tierischen Rumpfes’, ahd. (h)ruggi (8. Jh.), mhd. rügge, rugge, rück(e), ruck(e), asächs. hruggi- (in hruggibēn ‘Rückenknochen’), mnd. rugge, mnl. rugghe, rigghe, regghe, nl. rug, afries. hreg, aengl. hrycg (auch ‘Anhöhe’), engl. ridge (auch ‘Gebirgskamm, Erhöhung, First’), anord. hryggr, schwed. rygg (germ. *hrugja-) führen mit außergerm. Verwandten wie aind. krúñcati ‘krümmt sich, bewegt sich in Krümmungen’, lat. crux (Genitiv crucis) ‘Balken (mit Querholz), Marterpfahl’ (s. Kreuz), ir. crūach ‘Haufen, Schober, Hügel’, korn. cruc ‘Hügel’, lit. kriáuklas ‘(Ge)rippe, Skelett’, kriaũklė ‘Schneckenhäuschen’ auf ie. *(s)kreuk-, eine Erweiterung von ie. *(s)kreu-, seinerseits Erweiterung der verbreiteten und vielfach weitergebildeten Wurzel ie. *(s)ker- ‘drehen, biegen, kreisend bewegen’ (s. 2Reis n.). Mhd. frühnhd. rück(e) nimmt im 16. Jh. die Endung -en aus den obliquen Kasus des zur schwachen Flexion übergetretenen ehemaligen ja-Stammes an. – zurück Adv. ‘rückwärts, (nach) hinten, hinter, wieder zum Ausgangspunkt’, ahd. zi rugge (9. Jh.), mhd. ze rucke, zerucke, zerücke ‘hinter sich, rückwärts’, eigentlich ‘nach dem Rücken, auf dem, im Rücken, dem Rücken zu’, mnd. to rugge, mnl. terugghe, nl. terug. zurück bildet Zusammensetzungen mit Verben (vgl. zurückblicken, -gehen, -liegen, -rufen) und in der Regel deren Ableitungen auf -ung (vgl. Zurückbildung, -haltung), während Verbalnomina mit eigener Stammbildung die Kurzform Rück- bevorzugen. Rückblick m. ‘Blick auf Vergangenes’ (Ende 18. Jh.). Rückfall m. ‘Teil der Mitgift, der nach kinderlosem Absterben an die Verwandten zurückgeht, das Zufallen eines Lehens an den Lehnsherrn beim Tode des Lehnsträgers’ (Ende 17. Jh.); dann (wohl als Übersetzung von lat. bzw. medizin.-lat. recidīva) ‘Rückkehr in einen scheinbar überwundenen Krankheitszustand’, übertragen ‘Rückkehr in einen früheren (schlechteren) Zustand’ (18. Jh.); rückfällig Adj. (17. Jh.). Rückgang m. ‘Verringerung, Abnahme’; rückgängig Adj. ‘zum Ausgangspunkt zurückführend, sinkend’ (beide 17. Jh.). Rückkehr f. ‘das Zurückkehren, Heimkehr, Fahrt zum Ausgangspunkt zurück’ (Anfang 18. Jh.). Rücksicht f. ‘Achtsamkeit gegenüber Interessen, Gefühlen anderer, wohldurchdachte Erwägungen, Gründe’ (18. Jh.), Übersetzung von gleichbed. lat. respectus (s. Respekt); rücksichtslos Adj. ‘ohne Rücksicht handelnd, unbedenklich, schonungslos, selbstsüchtig’ (Anfang 19. Jh.), rücksichtsvoll Adj. ‘voll Rücksicht handelnd, Rücksicht nehmend’ (19. Jh.); berücksichtigen Vb. ‘Rücksicht nehmen, in Betracht ziehen, beachten’ (Anfang 19. Jh.). Rücksprache f. ‘Besprechung noch ungeklärter Fragen’ (18. Jh.), eigentlich ‘Bericht des Verhandlungsbevollmächtigten an den Auftraggeber’, wohl aus der nd. Kanzleisprache, mnd. ruggesprāke. Rückstand m. ‘Zurückbleibendes, Rest, noch ausstehende Forderung’ (17. Jh.); rückständig Adj. ‘restlich, übrigbleibend, noch ausstehend (von Zahlungen), überholten Ansichten anhängend, au fniederer Entwicklungsstufe verharrend’ (Ende 17. Jh.). Rückzug m. ‘Zurückweichen vor dem Angriff eines Gegners und Aufgabe des bis dahin besetzten Gebietes’ (17. Jh.). Mit Rücken bzw. älterem Rück(e) sind zusammengesetzt Rückhalt m. ‘Stütze, Hilfe, Rückendeckung, Vorbehalt’ (16. Jh.). rücklings Adv. ‘rückwärts, nach hinten, mit dem Rücken nach vorn oder nach unten’, ahd. ruggilingūn ‘rückwärts, hinten’ (um 900), mhd. rückelingen, frühnhd. rücklings (16. Jh., Luther), s. -lings. Rucksack m. ‘mit Traggurten versehener, auf dem Rücken zu tragender sackartiger Behälter’ (2. Hälfte 19. Jh.), aus den obd. Alpenmundarten in umlautloser Form, vgl. schweiz. ruggsack (Mitte 16. Jh.). Rückseite f. ‘rückwärtige, hintere Seite, Kehrseite’ (18. Jh.). rückwärts Adv. ‘nach hinten, zurück, der ursprünglichen Bewegung entgegengesetzt, mit dem Rücken zuerst, hinten’ (17. Jh.), eigentlich ‘nach der Richtung, wo sich der Rücken befindet’ (s. -wärts). Vgl. spätmhd. zurucke wart (14. Jh.). Auch, zumal bair. und öst., für ‘hinten’ (nach rückwärts ‘nach hinten’), wozu die Weiterbildung rückwärtig Adj. ‘dahinter, hinten, an der Rückseite befindlich oder geschehend’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Oberbegriffe |
Assoziationen |
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Ansicht von hinten ·
Hinteransicht ·
Hinterhofseite ·
Kehrseite ·
Rückseite ●
Maschekseite ugs., österr. ·
Maschikseite ugs., österr.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Rückseite‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rückseite‹.
abnehmbar
Abzeichen
Altarflügel
Banknote
bemalt
Booklet
Briefumschlag
Cover
Erdmond
Erdtrabant
geriffelt
gummiert
Kaltfront
Mond
Oberschenkel
Packung
Plattenhülle
Regimentsfahne
Spielkarte
südenwestenexponiert
Titelblatt
unbedruckt
Vorderseite
Vordersitz
Wahlbenachrichtigung
Wahlbenachrichtigungskarte
weisend
zeigend
zieren
zugewandt
Verwendungsbeispiele für ›Rückseite‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Manchmal hat der von Ihnen unterschriebene Auftrag eine klein gedruckte Rückseite.
[Spoerl, Alexander: Mit dem Auto auf Du, Berlin u. a.: Dt. Buchgemeinschaft 1961 [1953], S. 137]
Als wir vorhin von der Höhe unseres gestrigen Lagers herabkamen, waren wir an die Rückseite des Baues gelangt.
[May, Karl: Winnetou IV, Berlin: Neues Leben 1993 [1910], S. 242]
Gates vermied es komplett, die Rückseite des Gerätes zu zeigen.
[C’t, 2001, Nr. 2]
Denn die Rückseite des eindeutig keltischen Kopfes war völlig fragmentiert, also unkenntlich.
[o. A.: Der dritte Mann. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Und nach langer Zeit kommen sie auf der Rückseite der Bank wieder ins Freie – in eine wunderbare duftende frische Luft.
[Scheerbart, Paul: Liwûna und Kaidôh. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1901], S. 14696]
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