Reinheit, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Reinheit · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Rein-heit
Wortbildung
mit ›Reinheit‹ als Erstglied:
Reinheitsgebot · Reinheitsgrad
·
mit ›Reinheit‹ als Letztglied:
Blutreinheit
· Engelsreinheit · Herzensreinheit · Kantenreinheit · Klangreinheit · Rassereinheit / Rassenreinheit · Seelenreinheit · Sittenreinheit · Sprachreinheit · Unreinheit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
entsprechend der Bedeutung von ¹rein (1 a, 1 b, 1 c, 1 d, 1 e)
entsprechend der Bedeutung von ¹rein (1 a)
entsprechend der Bedeutung von ¹rein (1 c)
Beispiel:
die Reinheit eines Tones
entsprechend der Bedeutung von ¹rein (1 d)
Beispiel:
die Reinheit der Sprache, Aussprache
entsprechend der Bedeutung von ¹rein (1 e)
Beispiel:
der Hundezüchter garantiert für die Reinheit der Rasse
2.
Sauberkeit
entsprechend der Bedeutung von ¹rein (5)
Beispiele:
die makellose Reinheit der Wäsche
die Reinheit des Wassers, der Luft
3.
gehoben entsprechend der Bedeutung von ¹rein (6)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
rein · Reinheit · reinigen · Reinigung · bereinigen · Bereinigung · verunreinigen · Verunreinigung · reinlich · Reinlichkeit
rein Adj. ‘ohne fremdartige Bestandteile, unvermischt, unverfälscht, frei von Schmutz, sauber, frisch gewaschen, unberührt, keusch, vollkommen, fehlerlos’, ahd. (h)reini (8. Jh.), mhd. rein(e), asächs. hrēni, mnd. rein, mnl. reine, rēne, nl. rein, afries. (h)rēne, anord. hreinn, schwed. ren, got. hrains. Mit dem Suffix ie. -ni- gebildetes germ. *hraini- ist verwandt mit ahd. (h)rītara (um 800), mhd. rīter, nhd. (obd.) Reiter ‘Sieb’, aengl. hridder, hriddel, engl. riddle ‘Sieb’ und außergerm. mit griech. krī́nein (κρίνειν) ‘scheiden, trennen, unterscheiden, sichten, urteilen, entscheiden’, lat. cernere (aus *crin-) ‘sichten, scheiden, sondern, unterscheiden, entscheiden’, crībrum ‘Sieb, Durchschlag’, air. criathar (aus *krē̌itro-) ‘Sieb’. Auszugehen ist von ie. *(s)kerī̌-, *(s)krē̌i-, *(s)krī̌- ‘schneiden, scheiden’, einer Form der unter 1scheren (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *(s)ker(ə)- ‘schneiden’. Im heutigen Sprachgebrauch bedeutet rein vor allem ‘nicht schmutzig, sauber’ und ‘unverfälscht’; in Teilen der Schweiz und Rheinfrankens noch erhalten im Sinne von ‘fein gemahlen, gesiebt’ (von Mehl, Zucker, Sand u. dgl.). – Reinheit f. ‘Sauberkeit, Klarheit, Lauterkeit, Unschuld’ (17. Jh.), anfangs konkurrierend mit Reinlichkeit (s. unten) und (dem zu Anfang des 19. Jhs. untergegangenen) Reinigkeit, mhd. reinecheit, reinekeit, reinikeit, ahd. in un(h)reinigheit ‘Unreinheit’ (11. Jh.). reinigen Vb. ‘säubern’, mhd. reinegen, rein(i)gen, abgeleitet von mhd. reinec, reinic ‘rein’; vgl. ahd. (h)reinen (8. Jh.), (h)reinōn (9. Jh.), mhd. reinen, asächs. hrēnian, hrēnon, got. hrainjan. Dazu Reinigung f. mhd. reinegunge, reinigunge. bereinigen Vb. ‘ins reine, in Ordnung bringen, beilegen, klären’ und Bereinigung f. (beide 15. Jh.). verunreinigen Vb. ‘beschmutzen, schmutzig machen’ (15. Jh.); vgl. mhd. verunreinen; Verunreinigung f. (15. Jh.). reinlich Adj. ‘sauber, ordentlich’, mhd. reinlich; Reinlichkeit f. ‘Sauberkeit, Genauigkeit, Sorgfalt’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Lauterkeit ·
Reinheit ·
Unschuld ·
Unverderbtheit
Assoziationen |
|
Hygiene ·
Reinheit ·
Sauberkeit
Physik
Brillanz ·
Buntgrad ·
Buntheit ·
Buntheitsgrad ·
Farbigkeit ·
Farbintensität ·
Farbkraft ·
Farbsättigung ·
Farbtiefe ·
Intensität ·
Reinheit ·
Sättigung ●
Chromatizität griechisch
Oberbegriffe |
Assoziationen |
Fleckenlosigkeit ·
Reinheit ·
Sauberkeit ·
Schmutzfreiheit ·
Unbeflecktheit ·
ohne Verunreinigungen ·
sauberer Zustand
Typische Verbindungen zu ›Reinheit‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Reinheit‹.
Ausbeute
Einfachheit
Heiligkeit
Homogenität
ideologisch
Intonation
jungfräulich
Jungfräulichkeit
Keuschheit
kristallen
kultisch
Lauterkeit
levitisch
makellos
Olive
porentief
Rasse
rassisch
rituell
Sauberkeit
sittlich
spektral
stilistisch
Symbol
symbolisieren
Tonkunst
Unreinheit
Unschuld
Ursprünglichkeit
Vollkommenheit
Verwendungsbeispiele für ›Reinheit‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nun gibt es die dargestellten Typen wohl nie in absoluter Reinheit.
[Dänhardt, Reimar: Fein oder nicht fein, Berlin: Deutscher Militärverl. 1972 [1968], S. 43]
Und sie greifen mit ihrem Geld auch nach dem Glauben, nach der Reinheit der Lehre.
[Schuder, Rosemarie: Agrippa und Das Schiff der Zufriedenen, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1987 [1977], S. 336]
Die Reinheit seines Charakters haben selbst seine zahlreichen wütenden Gegner nicht anzuzweifeln gewagt.
[Vorländer, Karl: Geschichte der Philosophie. In: Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1913], S. 7470]
Er betont besonders die Reinheit des sittlichen Lebens und die Religion stellt er sehr hoch.
[Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1912], S. 13484]
So geht Reinheit der Luft für die Einheit der Nation!
[o. A.: DIE MISCHWIRTSCHAFT ALS LETZTES STADIUM DES REALEN SOZIALISMUS. In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1990]]
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