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Sanftheit, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Sanftheit · Nominativ Plural: Sanftheiten · wird im Plural nur selten verwendet
Aussprache 
Worttrennung Sanft-heit
Wortzerlegung sanft -heit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sanft · Sanftheit · Sanftmut · besänftigen
sanft Adj. ‘gefällig, weich, zart, leicht, still, vorsichtig’. Ahd. semfti, senfti ‘bequem, leicht, gemächlich’ (9. Jh.), mhd. semfte, senfte ‘leicht, bequem, zart, zahm, mild, freundlich, angenehm’, (mit Nasalausfall und Ersatzdehnung) asächs. sāfto Adv., mnl. saefte, afries. seft, aengl. sēfte (neben sōfte Adv., danach sōfte Adj., engl. soft ‘weich’), germ. *samftija- Adj., *samftō- Adv. ist mit dem Suffix ie. -ti̯o- und p- (germ. f-)Einschub gebildet. Es läßt sich wie unmittelbar zugehöriges, doch eine besondere Lautentwicklung aufweisendes sacht (s. d.) mit anord. sama ‘geziemen, passen’, semja ‘ordnen, einrichten’, got. samjan ‘zu gefallen suchen’ verbinden und, ausgehend von dem gemeinsamen Begriff des gefälligen Zusammen- und Übereinstimmens, auf die unter samt (s. d.) angeführte Wurzel ie. *sem- ‘ein(s), in eins zusammen, einheitlich, samt, mit’ zurückführen. Die nhd. Form sanft bewahrt (wie schon seltenes ahd. samft, 9. Jh.) den alten unumgelauteten Vokal des Adverbs ahd. samfto (8. Jh.), mhd. samfte und zeigt (bereits im 9. Jh. eingetretene) Dissimilation von mf zu nf (wie in Zukunft, Zunft gegenüber kommen, ziemen). – Sanftheit f. ‘Zartheit, weiches, stilles Temperament’ (18. Jh.). Sanftmut f. ‘ruhige, stille, zarte Wesensart und Gesinnung’ (16. Jh.). besänftigen Vb. ‘beruhigen, begütigen’ (16. Jh.), Präfixbildung zu sänftigen, mhd. senftigen, abgeleitet von mhd. senftec, senftic ‘sanft’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Milde · Mildheit · Nachgiebigkeit · Sanftheit · Weichheit
Assoziationen

Friedfertigkeit · Milde · Sanftheit · Sanftmut · Sanftmütigkeit · Zahmheit · sanft(mütig)es Wesen
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Sanftheit‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sanftheit‹.

Verwendungsbeispiele für ›Sanftheit‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Sanftheit seines Wesens ist jedoch gepaart mit einem zähen Willen und großer intellektueller Disziplin. [Bild, 17.05.2000]
Sie kann Männern wie Frauen Dinge entlocken durch scheinbare Sanftheit, die andere ihnen nicht entlocken können. [Der Tagesspiegel, 01.12.2002]
Richtig angewendet und dosiert wird die eigentlich kühle Wirkung von Blau in Ruhe und Sanftheit umgewandelt. [o. A.: Das Buch vom Wohnen, Hamburg: Orbis GmbH 1977, S. 107]
In der großen Sanftheit des Tons klang die Bürgerkriegsdrohung besonders schlimm. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1946. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1946], S. 173]
Gerade aber die Sanftheit des Erzählens macht den Schrecken des Krieges eindringlich deutlich. [Die Zeit, 09.12.2013 (online)]
Zitationshilfe
„Sanftheit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sanftheit>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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