Schaufenster, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Schaufensters · Nominativ Plural: Schaufenster
Aussprache
Worttrennung Schau-fens-ter
Wortbildung
mit ›Schaufenster‹ als Erstglied:
Schaufensteraufschrift
· Schaufensterauslage · Schaufensterbeleuchtung · Schaufensterbummel · Schaufensterdekorateur · Schaufensterdekoration · Schaufensterdieb · Schaufensterflucht · Schaufensterfront · Schaufenstergestalter · Schaufensterkrankheit · Schaufenstermarder · Schaufensterpolitik · Schaufensterpuppe · Schaufensterreklame · Schaufensterscheibe · Schaufensterware · Schaufensterwettbewerb
eWDG
Bedeutung
zu einem Geschäft gehöriges großes Fenster, durch das die Straßenpassanten die dahinter ausgestellten Waren betrachten können
Beispiele:
ein hell erleuchtetes, geschmackvoll dekoriertes, originell gestaltetes Schaufenster
hell erleuchtete, volle Schaufenster
ein Schaufenster betrachten
die Auslagen in einem Schaufenster mustern, bewundern
das Schaufenster einer Bäckerei, Buchhandlung, eines Kaufhauses, Warenhauses
die Diebe hatten das Schaufenster eingedrückt, eingeschlagen
bildlich
Beispiel:
die Frankfurter Messe ist ein Schaufenster der Welt
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schauen · Schau · 1Schauer · anschauen · anschaulich · veranschaulichen · Anschauung · beschauen · Beschauer · beschaulich · zuschauen · Zuschauer · Schaufenster · Schauplatz · Schauspiel · Schauspieler · schauspielern
schauen Vb. ‘den Blick auf etw. richten, betrachten, achtgeben, sich kümmern um, innerlich erblicken, erfassen, erkennen’, ahd. scouwōn (8. Jh.), mhd. schouwen, asächs. skauwon, mnd. schouwen, schau(w)en, mnl. scouwen, nl. schouwen, afries. skāwia, skōwia, aengl. scēawian, engl. to show (germ. *skauwōn). Verwandt sind weiter (unsicheres) got. unskaus (für *usskaus?) ‘nüchtern, vorsichtig’ (d. i. -skaus ‘schauend’), griech. thyoskóos (θυοσκόος, aus *-σκοϝός) ‘Opferschauer’ sowie das unter schön (s. d.) behandelte Adjektiv, auch (ablautend) anord. skoða ‘schauen, untersuchen’, schwed. skåda und (mit nord. Entwicklung zum Guttural) anord. skygn ‘scharfsehend, klug’, skygna ‘schauen, spähen’. Alle Formen lassen sich auf eine mit s- anlautende Variante ie. *skeu- der Wurzel ie. *kē̌u- ‘worauf achten, beobachten, schauen’, auch ‘hören, fühlen, merken’ (wozu hören, s. d. weitere Verwandte) zurückführen. – Schau f. ‘(prüfendes) Ansehen, intuitives Erleben, Erfassen, Blickpunkt, Sichtweise’, mhd. schouwe, schowe, schou ‘suchendes, prüfendes Schauen’ (erhalten in Brautschau), ‘Blick, das Anschauen, Anblick, was angesehen wird, Gestalt’ (bis ins 17. Jh. auch m.); vgl. die Wendungen zur Schau stellen, zur Schau tragen ‘öffentlich zeigen, vorführen’ (18. Jh.). In neuerer Zeit (unter dem Einfluß von engl. show) häufig in Komposita für ‘Ausstellung’ (Blumen-, Leistungs-, Moden-, Tierschau) oder für eine ‘öffentliche, auf optische Wirkung ausgerichtete Veranstaltung’ (Bühnen-, Fernseh-, Superschau). In der Folge tritt das Simplex Schau oft für aus dem Engl. entlehntes Show (s. d.) ein. 1Schauer m. ‘Betrachter, Besichtiger, Prüfer’, ahd. scouwāri (um 1000), mhd. schouwære, schower ‘Betrachter, Münzprüfer, Fleischbeschauer’, frühnhd. auch ‘Seher, Prophet’. anschauen Vb. ‘ansehen, prüfend betrachten’, ahd. anascouwōn (9. Jh.), mhd. aneschouwen; anschaulich Adj. ‘leicht, optisch gut vorstellbar, bildhaft’, mhd. anschouwelich ‘in religiöse Betrachtung versunken’; veranschaulichen Vb. ‘durch Bilder, Vergleiche u. dgl. vorstellbar, deutlich machen’ (um 1800); Anschauung f. ‘das Sehen, Anblick’ (15. Jh.), ‘Betrachtungsweise, Vorstellung, Gesichtspunkt, Meinung’ (18. Jh.), ahd. anascouwunga ‘das Ausschauhalten, geistige Betrachtung’ (8. Jh.), mhd. anschouwunge ‘geistige, kontemplative Betrachtung’. beschauen Vb. ‘(prüfend, eingehend) betrachten, besehen’, ahd. biscouwōn ‘schauen, (an)sehen, berücksichtigen’ (8. Jh.), mhd. beschouwen; Beschauer m. ‘Prüfer’, ahd. biscouwāri ‘Betrachter, Beobachter’ (10. Jh.), mhd. beschouwære ‘(obrigkeitlicher) Besichtiger, Prüfer’; beschaulich Adj. ‘betrachtend, kontemplativ’, spätmhd. beschouwelich; vgl. besonders beschawlich leben (1460). zuschauen Vb. ‘den Blick auf einen Punkt richten, hin-, zusehen’ (16. Jh.); Zuschauer m. ‘wer auf etw. hinsieht, einer Vorführung zusieht’ (16. Jh.). Schaufenster n. ‘Fenster, in dem etw. zur öffentlichen Ansicht ausgestellt wird’ (19. Jh.). Schauplatz m. ‘öffentlicher Platz, auf dem Schauspiele aufgeführt werden, Theater’ (16. Jh.), ‘Platz, auf dem sich etw. abspielt, wo etw. geschieht’ (17. Jh.), vgl. Kriegsschauplatz. Schauspiel n. ‘jedes vor Zuschauern öffentlich gezeigte Spiel’, besonders ‘dramatische Dichtung und deren szenische Aufführung’ (Ende 15. Jh.), neben häufigerem Komödie, Tragödie; vom 18. Jh. an geläufig und Lustspiel und Trauerspiel ausdrücklich zusammenfassend. Schauspieler m. ‘wer in szenischen Aufführungen auftritt’ (16. Jh.), danach ‘darstellende Person auf dem Theater’, neben Komödiant (s. d.), dieses jedoch vom 18. Jh. an zurückdrängend. schauspielern Vb. ‘anderen etw. vormachen, vortäuschen’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Auslage ·
Schaufenster
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›Schaufenster‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schaufenster‹.
Auslage
beleuchtet
Bijouterie
bischofsheimer
Boutique
Buchhandlung
Buchladen
dekorieren
dekoriert
erleuchtet
flächig
geschmückt
Hausfassade
Juwelier
Juweliergeschäft
Kaufhaus
Konditorei
Modegeschäft
Möbelgeschäft
Parfümerie
schmücken
Schuhgeschäft
Sportgeschäft
Verkaufsraum
vernagelt
zertrümmern
zertrümmert
zugeklebt
Verwendungsbeispiele für ›Schaufenster‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Waren, die im täglichen Gebrauch nicht zusammengehören, stelle man auch im Schaufenster nicht nebeneinander.
[Schalcher, Traugott: Die Reklame der Straße, Wien: C. Barth 1927, S. 378]
Nach innen wie nach außen hat also das Schaufenster seine Mission zu erfüllen.
[Schoenfeldt, Georg: Wie der Tabakhandel Kunden wirbt. In: Ruben, Paul (Hg.) Die Reklame, Berlin: Paetel 1914, S. 212]
Vereinigungsbedingt ist die Stadt nicht mehr das doppelte Schaufenster zweier rivalisierender politischer Systeme.
[o. A.: Der Bär ist los. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Da draußen, hinter dem Schaufenster, beginnt jetzt die Dritte Welt.
[Die Zeit, 02.06.1999, Nr. 23]
Durch das Schaufenster sah ich die wartenden Gruppen vor der Kapelle.
[Hein, Christoph: Drachenblut, Darmstadt: Luchterhand 1983 [1982], S. 11]
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