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Schlappen, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schlappens · Nominativ Plural: Schlappen
Worttrennung Schlap-pen
Wortbildung  mit ›Schlappen‹ als Erstglied: Schlappschuh · Schläppchen  ·  mit ›Schlappen‹ als Letztglied: Badeschlappen · Lederschlappen
eWDG

Bedeutung

landschaftlich, salopp, abwertend weicher, bequemer Hausschuh, Pantoffel
Beispiele:
sie hatte (alte) Schlappen an
er stand da, in Schlafrock und Schlappen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1schlapp · schlappen · Schlappen · Schlapphut · Schlappschwanz
1schlapp Adj. ‘schlaff, nicht prall, locker, lose herabhängend, träge, matt, müde, kraft-, energielos’, Aufnahme in die Literatursprache (16. Jh.) von mnd. slap (das damit neben bereits bestehendes hd. schlaff, s. d., tritt); vgl. schon unsicheres mhd. slap. Dazu die Wendungen schlapp machen ‘Anstrengungen, Strapazen nicht durchhalten, nicht mehr können, aufgeben’, älter schlapp werden (18. Jh.). – schlappen Vb. ‘lose, locker herabhängen, locker sitzen, nicht fest anliegen’, frühnhd. -slappen (15. Jh.), mnd. slappen. Schlappen m. meist Plur. ‘bequeme, locker sitzende Hausschuhe, Pantoffeln’ (17. Jh.), im Sing. Schlappe f., seltener Schlappen m. Schlapphut m. ‘Hut mit breiter, herabhängender Krempe’ (17. Jh.), älter Schlappe f. ‘Mütze’ (bis ins 17. Jh.), spätmhd. slappe ‘klappen- oder beutelförmig herunterhängender Teil der Kopfbedeckung’, mnd. slappe ‘lederner Nackenschutz am Helm’. Schlappschwanz m. Scheltwort ‘unentschlossener, wankelmütiger Mensch, Schwächling’ (17. Jh.); eigentlich (heute zuweilen nicht mehr empfundene) Anspielung auf männliche Impotenz (s. Schwanz).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Fußbekleidung · Schuhwerk  ●  Schuh Singular · Schuhe Plural · Latschen ugs., Plural · Schlappen ugs., Plural · Treter ugs., Plural
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Hausschuhe Plural · Pantoffeln Plural · Finken ugs., schweiz., Plural · Puschen ugs., Plural · Schlapfen ugs., bayr., österr. · Schlappen ugs., Plural · Schluffen ugs., rheinisch, Plural · Schlurren ugs., norddeutsch, Plural
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Schlappen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schlappen‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schlappen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dann läuft sie los, so schnell ihre Schlappen sie tragen. [Die Zeit, 11.08.2012, Nr. 32]
Die Drohungen fruchteten nichts, Bodo V. blieb auf dem defekten Schlappen sitzen. [Die Zeit, 13.11.1995, Nr. 46]
Die luftigen Schlappen aber sind dem Koch um mindestens drei Nummern zu klein, schwielige Hacken gucken hinten heraus. [Süddeutsche Zeitung, 08.12.1998]
Die Liste der Schlappen in den ersten Tagen ließe sich beliebig fortsetzen. [Süddeutsche Zeitung, 22.02.1996]
Man kommt sich vor wie ein alter Schlappen, der weggeworfen wird. [Süddeutsche Zeitung, 23.03.1995]
Zitationshilfe
„Schlappen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schlappen>.

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Worthäufigkeit

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