Schwinge, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schwinge · Nominativ Plural: Schwingen
Aussprache
Worttrennung Schwin-ge
Grundformschwingen
Wortbildung
mit ›Schwinge‹ als Letztglied:
Adlerschwinge
· Armschwinge · beschwingen · Flachsschwinge · Futterschwinge · Handschwinge · Kornschwinge · Sturmesschwinge / Sturmschwinge · Vogelschwinge
· mit ›Schwinge‹ als Binnenglied: schwarzschwingig · silberschwingig
· mit ›Schwinge‹ als Binnenglied: schwarzschwingig · silberschwingig
Bedeutungsübersicht
- 1. [gehoben] Flügel eines meist größeren Vogels
- [dichterisch, bildlich] ...
- 2. [landschaftlich] flaches Gefäß
- [österreichisch] flacher, ovaler Korb
- 3. [Technik] Abstützung eines Rades gegen den Rahmen meist mit Hilfe von zwei Spiralfedern, besonders bei Motorrädern
eWDG
Bedeutungen
1.
gehoben Flügel eines meist größeren Vogels
Beispiele:
der Adler breitete, spannte seine (starken, kräftigen, gewaltigen) Schwingen aus und erhob sich in die Lüfte
der Raubvogel hatte seine Schwingen entfaltet, geöffnet
die silbernen, stählernen, glänzenden Schwingen (= Tragflächen) eines Flugzeugs
silberne Schwingen (= Abzeichen in der Form eines stilisierten Vogels) auf den blauen Kragenspiegeln der Luftstreitkräfte
dichterisch, bildlich
2.
3.
Technik Abstützung eines Rades gegen den Rahmen meist mit Hilfe von zwei Spiralfedern, besonders bei Motorrädern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schwingen · Schwinge · beschwingt · Schwingung · erschwingen · erschwinglich
schwingen Vb. ‘weit ausholend hin- und herbewegen’, ahd. swingan (8. Jh.), mhd. swingen ‘schwingen, schütteln, fliegen, schweben, sich bewegen’, asächs. swingan ‘sich schwingen, stürzen’, mnd. swingen, mnl. swinghen ‘schlingern, drehen, werfen’, aengl. swingan ‘sich schwingen, fliehen, schlagen, züchtigen, treiben’, engl. to swing (germ. *swing(w)an). Außergerm. Verwandte sind spärlich und unsicher. Wenn sich air. seng ‘schlank’ und vielleicht aind. svájatē ‘umarmt, umschlingt, umfaßt’, páriṣvakta- ‘eng umschlungen’ vergleichen lassen, ist ein Ansatz ie. *su̯eng-, *su̯enk- ‘biegen, drehend schwingen, schwenken’ möglich. Dazu stellen sich auch Schwanz, Schwang, Schwank, schwanken, schwenken und schwach (s. d.). Als Grundbedeutung für das Verb ist ‘weit ausholend hin- und herbewegen’ anzunehmen. – Schwinge f. ‘Vogelflügel’ (16. Jh.), asächs. swinga ‘Knüppel, Prügel, Keule’ (11. Jh.), spätmhd. swinge ‘Gerät zum Schwingen, Flachs-, Hanfschwinge, Getreide-, Futterschwinge’, verächtlich auch ‘Schwert’. beschwingt Part.adj. ‘beflügelt, unbeschwert’ (18. Jh.), zu beschwingen Vb. ‘in Bewegung setzen, beflügeln’ (17. Jh.). Schwingung f. ‘schwingende Bewegung, das Schwingen’ (17. Jh.), ‘sich wiederholende, zwischen zwei Grenzwerten stattfindende Bewegung’, auch als Terminus der Physik (18. Jh.). erschwingen Vb. ‘aufbringen, bezahlen’, eigentlich wohl sich erschwingen ‘sich aufschwingen zu etw.’ (16. Jh.), mhd. erswingen ‘schwingend in Bewegung setzen, aufschwingen, abstreifen, schwingend erreichen’. erschwinglich Adj. ‘finanziell tragbar’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Zoologie
Fittiche ·
Flügel ·
Schwinge
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Schwinge‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schwinge‹.
Adler
anregen
ausbreiten
ausgebreitet
braungrau
breit
breiten
Drehpunkt
dunkelbraun
Flügeldecke
gefedert
gelähmt
geschoben
gespreizt
graubraun
Nebental
Schirmfeder
Schwanz
Schwanzfeder
schwarzbraun
schwärzlich
silberfarben
spreizen
Steuerfeder
stählern
Unterseite
Verwendungsbeispiele für ›Schwinge‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Dann faltete er seine Flügel zusammen, steckte den Kopf unter die
Schwingen und schlief ein.
[Die Zeit, 16.11.2006, Nr. 46]
Tief fliegt er über Land, und mit den
Schwingen gibt er Zeichen.
[Die Zeit, 10.12.1993, Nr. 50]
Die Schwingen, die ihn tragen, glühen rot und
leuchten grün und haben auch das Braun der Erde umfangen, in die er
herabgeschickt ist.
[Weismantel, Leo: Die höllische Trinität, Berlin: Union-Verl.1966 [1943], S. 321]
Was zunächst geeignet war, seine Schwingen zu
entfalten, hat sie dann doch wieder gelähmt.
[Steiner, Rudolf: Mein Lebensgang, Eine nicht vollendete Autobiographie. In: Oliver Simons (Hg.), Deutsche Autobiographien 1690 – 1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1925], S. 146]
Die Luft bewegte sich wie vor dem Schlag einer sehr fernen weichen
Schwinge einher.
[Bodenreuth, Friedrich [d.i. Jaksch, Friedrich]: Alle Wasser Böhmens fließen nach Deutschland, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1938 [1937], S. 185]
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