Spruch, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Spruch(e)s · Nominativ Plural: Sprüche
Aussprache [ʃpʀʊχ]
Grundformsprechen
Wortbildung
mit ›Spruch‹ als Erstglied:
Spruchband
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Mehrwortausdrücke
Sprüche klopfen / Sprüche kloppen
Bedeutungsübersicht
- 1. kurzer und einprägsam formulierter, oft gereimter Satz, der meist eine Volksweisheit, Lebensregel beinhaltet; kurzes Zitat mit einem allgemeingültigen Sinngehalt
- 2. [umgangssprachlich] das Wesentliche kurz und treffend ausdrückende, vorher zurechtgelegte, häufig in der gleichen Formulierung mehrmals (monoton) hervorgebrachte Äußerung, die oft ein Anliegen beinhaltet
- (nichtssagende, belanglose, formelhafte) Äußerung mit immer wieder dem gleichen Inhalt
- [landschaftlich, besonders süddeutsch, abwertend] ...
- 3. [veraltend] Richterspruch, Urteilsspruch
eWDG
Bedeutungen
1.
kurzer und einprägsam formulierter, oft gereimter Satz, der meist eine Volksweisheit, Lebensregel beinhaltet; kurzes Zitat mit einem allgemeingültigen Sinngehalt
Beispiele:
ein alter, weiser, goldener, frommer, bekannter Spruch
einen Spruch lernen, beherzigen, aufsagen, in ein Buch schreiben
einen (gerahmten) Spruch an die Wand hängen
ein Spruch von Goethe
2.
umgangssprachlich das Wesentliche kurz und treffend ausdrückende, vorher zurechtgelegte, häufig in der gleichen Formulierung mehrmals (monoton) hervorgebrachte Äußerung, die oft ein Anliegen beinhaltet
Beispiele:
der Vertreter sagte seinen Spruch an jeder Tür auf
das Kind brachte hastig, nur mühsam sein Sprüchlein hervor
abwertendseinen Spruch, sein Sprüchlein aufsagen, hersagen, herbeten
(nichtssagende, belanglose, formelhafte) Äußerung mit immer wieder dem gleichen Inhalt
Beispiele:
ich kann seine Sprüche nicht mehr hören!
Sprüche machen (= leere Redensarten machen)
mach keine Sprüche! (= rede nicht darum herum, weiche nicht aus!)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Spruch · spruchreif
Spruch m. ‘einprägsam und treffend formulierter Gedanke’, literarisch ‘(gereimte) lyrische Form, Reimpaar’, juristisch ‘endgültig formuliertes Urteil’ (vgl. Schiedsspruch, Urteilsspruch), mhd. spruch ‘was gesprochen wird, Wort, Vers, Rede, nicht gesungenes kleineres Gedicht, Sentenz, Sprichwort, Zauberspruch, richterlicher Ausspruch, rechtliche Forderung, Klage’, mnd. sprȫke, mnl. sprōke, sprooc, nl. spreuk steht ablautend zu dem unter sprechen (s. d.) behandelten Verb. Formelhaft (große) Sprüche machen ‘das große Wort führen, hochtönende, jedoch leere Worte machen’ (Ende 19. Jh.). – spruchreif Adj. ‘bis zum Urteilsspruch gediehen’, auch ‘verhandlungsreif’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Jura
Assoziationen |
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Merkspruch ·
Sinnspruch ·
Sprichwort ●
Adagium geh., bildungssprachlich, veraltet, lat. ·
Parömie ugs. ·
Proverb fachspr. ·
Spruch ugs.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Allgemeinplatz ·
Banalität ·
Binsenwahrheit ·
Binsenweisheit ·
Floskel ·
Gemeinplatz ·
Gerede ohne tiefere Bedeutung ·
Klischee ·
Phrase ·
Plattitüde ·
Schlagwort ·
Sprachhülse ·
Stammtischweisheit ·
Trivialität ·
einfache Formel ·
leeres Gerede ·
nichts sagende Redensart ·
nichtssagende Redensart ●
Platitude franz. ·
Sprechblase (journal.) fig. ·
(nur so ein) Spruch ugs. ·
Binse ugs. ·
flotter Sager ugs., österr. ·
flotter Spruch ugs. ·
leeres Stroh (dreschen) ugs. ·
sinnentleerte Chiffre geh.
Assoziationen |
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Linguistik/Sprache
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
|
Jura
Typische Verbindungen zu ›Spruch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Spruch‹.
Verwendungsbeispiele für ›Spruch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sagen führt bis zur Sage – Sprechen führt bis zum Spruch.
[Reimann, Hans: Vergnügliches Handbuch der Deutschen Sprache, Düsseldorf: Econ-Verl. 1964 [1931], S. 0]
Das Lied mochte er genausowenig wie den Spruch von Pitt.
[Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 1038]
Aber der Spruch selber scheint mir die gleiche Situation zu meinen.
[Buber, Martin: Königtum Gottes, Berlin: Schocken 1932, S. 125]
Sprüche, die eine bestimmte zauberische Wirkung hervorbringen sollen, gehören bei allen Völkern zu den urtümlichsten Formen der Dichtung.
[Röhrich, L.: Zaubersprüche. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 22208]
Wer braucht das, wer glaubt das, wer will solche Sprüche?
[Die Zeit, 14.10.1999, Nr. 42]
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