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Trottel, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Trottels · Nominativ Plural: Trottel
Aussprache  [ˈtʀɔtl̩]
Worttrennung Trot-tel
formal verwandt mitvertrotteln
Wortbildung  mit ›Trottel‹ als Erstglied: Trottelei · trottelhaft · trottelig
 ·  mit ›Trottel‹ als Letztglied: Bezirkstrottel · Dorftrottel · Volltrottel
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend einfältiger, dummer, ungeschickter, willensschwacher Mensch
Beispiele:
ein alter, harmloser Trottel
er ist im Alter völlig zum Trottel geworden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Trottel m. ‘schwachsinniger Mensch’. In der 1. Hälfte des 19. Jhs. wird die in den Alpen geläufige bair.-öst. Bezeichnung für ‘mißgestalteter Schwachsinniger, an Kretinismus Leidender’ in die Literatursprache übernommen; ihre Verwendung wird bald erweitert zu ‘einfältiger, willensschwacher, ungeschickter Mensch’ (2. Hälfte 19. Jh.). Die Etymologie ist unklar. Nach dem unbeholfenen, schwerfälligen Gang solcher Personen zu trotteln, trotten (s. d., wie Trampel zu trampeln, s. d.)? Vgl. schweiz. (Basel) Drotli ‘langsamer Mensch’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Dummkopf · Dämlack · Halbgescheiter · Minderbemittelter · Tölpel  ●  Dummerjan veraltet · Gonzo abwertend · ('ne) hohle Nuss ugs. · (eine) geistige Null ugs. · Armer im Geiste (bibl.) geh. · Armleuchter ugs. · Arschkrampe derb · Bekloppter ugs. · Blitzbirne ugs., ironisch · Blödel ugs. · Blödi ugs. · Blödian ugs. · Blödmann ugs. · Dackel ugs., schwäbisch, abwertend · Denkzwerg ugs. · Depp ugs. · Dolm ugs., österr. · Dulli ugs. · Dummbart(el) ugs. · Dummrian ugs. · Dumpfbacke ugs. · Dumpfbatz derb · Dussel ugs. · Dämel ugs., regional · Dödel derb · Dösbaddel ugs., norddeutsch · Döskopp ugs., norddeutsch · Eierkopp ugs., norddeutsch · Eiernacken ugs. · Einfaltspinsel ugs. · Esel ugs. · Flachpfeife ugs. · Flitzpiepe ugs., abwertend · Halbdackel derb, schwäbisch, stark abwertend · Hein Blöd ugs., regional · Heini ugs., veraltet · Hirni ugs. · Hohlbirne ugs. · Hohlfigur ugs. · Hohlkopf ugs. · Holzkopf ugs. · Honk ugs. · Hornochse ugs. · Horst ugs. · Idiot derb · Klappspaten ugs. · Knallcharge geh. · Knallidiot ugs. · Knallkopf ugs. · Kretin geh., franz. · Lapp derb, österr. · Löli (Lööli, Lööl, Löu) ugs., schweiz. · Napfsülze ugs. · Narr geh. · Niete ugs., fig. · Nullchecker ugs., jugendsprachlich · Pannekopp ugs., ruhrdt. · Pannemann ugs. · Pappnase ugs. · Piesepampel ugs. · Rindvieh ugs. · Sacklpicker ugs., österr. · Schnellmerker ugs., ironisch · Schwachkopf ugs. · Schwachmat ugs. · Spacko ugs. · Spast ugs., jugendsprachlich · Spasti derb · Spaten ugs. · Spatzenhirn ugs. · Stoffel ugs. · Strohkopf ugs. · Tepp ugs. · Todel ugs., österr. · Torfkopf ugs. · Torfnase ugs., ostfriesisch · Trottel ugs. · Tuppe ugs., kärntnerisch · Volldepp ugs. · Vollidiot derb · Vollkoffer ugs., österr., abwertend · Vollpfosten ugs. · Vollspast derb · Volltrottel derb · Zipfelklatscher ugs., süddt. · armer Irrer ugs. · dumme Nuss ugs. · dummes Schaf ugs. · dämlicher Hund ugs., veraltend · en Beschmierten ugs., ruhrdt. · geistiger Tiefflieger ugs. · keine Leuchte ugs. · taube Nuss ugs. · trübe Tasse ugs.
Unterbegriffe
  • Religiot · religiöser Idiot
Assoziationen

Assoziationen

Tollpatsch · Tölpel · ungeschickter Mensch  ●  (Hans) Taps ugs. · Depp ugs. · Elefant im Porzellanladen ugs., fig. · Hiefler ugs., österr. · Spast derb · Tatterich ugs. · Trampel ugs. · Trampeltier ugs., fig. · Trottel ugs. · Wappler ugs., österr.
Unterbegriffe
  • unsensibler Mensch  ●  Fettnäpfchen-Suchgerät ugs., scherzhaft-ironisch · Klotz ugs. · Primitivling ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Trottel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Trottel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Trottel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Zumindest solange die Entsorgung der deutschen Geschichte noch nicht völlig abgeschlossen ist, können sie dem Establishment den Trottel machen. [konkret, 1993]
Das ist irre, es muß jedem Trottel auffallen, daß das nicht sein kann. [konkret, 1987]
Jedenfalls hat sich so dämlich seit langem kein Trottel mehr dumm gestellt. [konkret, 1982]
Der ist fürwahr ein wahnsinniger Trottel, der noch glauben machte, man könne irgendein Arrangement treffen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1943]]
Endlich müssen wir Trottel den Job nicht mehr alleine machen! [Die Zeit, 04.02.2013, Nr. 05]
Zitationshilfe
„Trottel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Trottel>.

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