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Tulpe, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Tulpe · Nominativ Plural: Tulpen
Aussprache  [ˈtʊlpə]
Worttrennung Tul-pe
Wortbildung  mit ›Tulpe‹ als Erstglied: Tulpenbaum · Tulpenbeet · Tulpenblüte · Tulpenfeld · Tulpenliebhaber · Tulpenrondell · Tulpenstrauß · Tulpenzucht · Tulpenzwiebel · Tulpenzüchter
 ·  mit ›Tulpe‹ als Letztglied: Biertulpe
eWDG und DWDS

Bedeutungen

1.
Tulpen auf einem Feld
Tulpen auf einem Feld
(Sarah McDevitt, CC BY 2.0)
Liliengewächs mit aufrechten, endständigen, kelchförmigen Blüten und langen, ungestielten Laubblättern, das als Zierpflanze in unterschiedlichen Farben gezüchtet und als Schnittblume zur Dekoration verwendet wird
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: wilde, holländische, blühende, frische Tulpen; rote, gelbe, orangefarbene, weiße, geflammte Tulpen
als Akkusativobjekt: Tulpen pflanzen
als Aktivsubjekt: Tulpen blühen
als Genitivattribut: ein Strauß [weißer, roter, gelber] Tulpen
mit Präpositionalgruppe/-objekt: Tulpen in einer Vase
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Strauß aus, mit Tulpen; eine Vase mit Tulpen; ein Stillleben mit Tulpen
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: Blumenzwiebeln wie Tulpen
in Koordination: Tulpen und Narzissen, Hyazinthen, Rosen, Stiefmütterchen, Krokusse, Primeln, Nelken, Osterglocken, Lilien
Beispiele:
Wir kommen uns vor wie in einem großen, biederen Vorgarten: […] Parkbänke sind von rechteckigen Beeten umrahmt, rosa Tulpen, lila Tulpen, violette Tulpen. [Die Zeit, 21.05.2015]
Zwiebeln von Frühlingsblumen wie Tulpen, Hyazinthen oder Narzissen kommen ab September in die Erde. [Berliner Zeitung, 03.09.2004]
Ein ewiger Renner neben den bunten Schnittblumen wie Tulpen und Osterglocken sind [zu Ostern] auch die großen Sträuße aus Strauchzweigen. [Frankfurter Rundschau, 02.04.1998]
Wohl kaum eine Blumenanzucht ist so einfach […] wie die Treiberei von Zwiebelblumen, besonders von Hyazinthen, Tulpen, Narzissen, Krokus und von Maiblumenkeimen. [Oheim, Gertrud: Das praktische Haushaltsbuch. Gütersloh: Bertelsmann 1967 [1954], S. 163]
Rot in allen möglichen Nuancen, ein sattes Gelb, ein zartes Beige und Elfenbein, weiße Tulpen, einfach oder doppelt, herrliche grün und hellrot geflammte Sorten […]. [Die Zeit, 24.05.1951]
Botanik, allgemeiner Tulipa L., Tulpe, Pflanzengattg. der Liliazeen, Kräuter im wärmern Europa und Mittelasien, mit großen, schönen Blüten. […] Die orient. T. Gesneriana L. (Gartentulpe) ist Gartenzierpflanze in zahllosen Varietäten[…]; sie werden hauptsächlich in Holland seit mehrern Jahrhunderten gezüchtet. [Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1906], S. 11802]
2.
übertragen gestieltes, ähnlich einer Tulpe geformtes Trinkglas, insbesondere für Bier, Wein oder Sekt
Beispiele:
In schlanken hochstieligen Gläsern wie Tulpen halten sich die Aromen [des Sekts] […] besonders ausdauernd, während die Perlen elegant kreiselnd, wie am Schnürchen gezogen, hochsteigen […]. [Bild am Sonntag, 28.12.2003]
Ein guter Wein schmeckt auch, wenn man ihn aus einem giftgrünen Glas trinkt, und ein schlechter wird in der perfekten Tulpe nicht besser[…]. [Neue Zürcher Zeitung, 16.11.2008]
Pils würde aus zylindrischen Gläsern besser schmecken als aus den gewohnten Tulpen, obergärige Sorten wie Weißbier dagegen sollten in Schalen genossen werden. [Süddeutsche Zeitung, 22.06.1995]
Aus der Tulpe schmeckt das Bier halt doch besser, als aus dem Pappbecher. [Berliner Zeitung, 21.01.1994]
Für Bordeaux und andere Rotweine: auf niedrigem Stiel eine gerade Tulpe, so groß, daß man den Wein bequem darin kreisen lassen kann, um seine Duftstoffe herauszulocken, und so weit nach innen gebogen, daß eben diese Stoffe nicht entfliehen. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.): Gepflegte Gastlichkeit. Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 140]
[…] [Wordelmann] hob seine breite Tulpe zu Schmitzdorff rüber […] [ G. HermannWordelmann173]WDG
3.
salopp, abwertend, veraltend sonderbarer Mensch
Beispiele:
Empörte Reklamation beim Blumenladen also. Es hagelt Verbal‑Veilchen. Nimm das, Du Tulpe. [Frankfurter Rundschau, 30.08.1997]
Dieser Ingenieur Kroysing war eine komische Tulpe […] [ A. ZweigErziehung422]WDG

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Tulpe f. im 16. Jh. aus dem Vorderen Orient in Europa eingeführte, zur Gattung der Liliengewächse gehörende Frühlingsblume. Diese wird zuerst in Italien beobachtet; sie und der mit nlat. tulipan angegebene Name werden (um 1550) als aus dem Türk. stammend erklärt (s. ¹DWB 11, 1, 2, 1702). Die Bezeichnung gibt türk. tülbend (s. Turban) wieder und beruht offenbar auf einem vergleichenden Gebrauch des Wortes im Hinblick auf die Farbe eines Turbantuches bzw. auf die Gestalt eines Turbans. Auf nlat. tulipan, tulipa beruhen frühnhd. Tuliban, Tulipan (2. Hälfte 16. Jh.), Tulipane (2. Hälfte 17. Jh.) sowie frz. tulipe. Aus dem Frz. entlehnt ist nl. tulp, älter tulpe, woraus nhd. Tulpe (1. Hälfte 17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Botanik
Tulpe[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Oberbegriffe
  • Blume  ●  Blühtrieb fachspr. · blühender Trieb fachspr.
Unterbegriffe
  • Wald-Tulpe · Weinberg-Tulpe · Wilde Tulpe

Biertulpe · Tulpe
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Tulpe‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tulpe‹.

Zitationshilfe
„Tulpe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tulpe>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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