Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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  • 1Weise, die
    1. 1. Form, Art, wie etw. verläuft, geschieht, getan wird
      1. häufig verstärkt
    2. 2. Melodie, kleineres, anspruchsloses Musikstück

  • 2Weise, die, der
    1. Person, die sich durch große Klugheit, Lebenserfahrung und Einsicht in die Zusammenhänge auszeichnet
      1. a) ⟨Stein der Weisen⟩
      2. b) [umgangssprachlich] Mitglied eines beratenden, mit hochrangigen Fachleuten besetzten Sachverständigenrates

Weise, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Weise · Nominativ Plural: Weisen
Aussprache  [ˈvaɪ̯zə]
Worttrennung Wei-se
Wortbildung  mit ›Weise‹ als Letztglied: Anschauungsweise · Anwendungsweise · Arbeitsweise · Argumentationsweise · Auffassungsweise · Ausdrucksweise · Aussageweise · Bauweise · Bearbeitungsweise · Begründungsweise · Behandlungsweise · Betonungsweise · Betrachtungsweise · Betriebsweise · Bewegungsweise · Darstellungsweise · Daseinsweise · Denkungsweise · Denkweise · Erfahrungsweise · Erkenntnisweise · Erlebnisweise · Ernährungsweise · Erscheinungsweise · Erzählweise · Existenzweise · Fahrweise · Fertigungsweise · Funktionsweise · Gangweise · Gebrauchsweise · Gehweise · Gestaltungsweise · Handlungsweise · Heilweise · Herangehensweise · Interpretationsweise · Kampfweise · Kinderweise · Kommunikationsweise · Kompositionsweise · Lebensweise · Lehrweise · Malweise · Operationsweise · Organisationsweise · Produktionsweise · Reaktionsweise · Redeweise · Regierungsweise · Rezeptionsweise · Schaffensweise · Schlussweise · Schreibweise · Sehweise · Seinsweise · Sichtweise · Singweise · Spielweise · Sprechweise · Tanzweise · Umgangsweise · Unterrichtsweise · Verfahrensweise · Verhaltensweise · Verhaltungsweise · Verwendungsweise · Volksweise · Vorgangsweise · Vorgehensweise · Vorstellungsweise · Vortragsweise · Wahrnehmungsweise · Wirkungsweise · Wirkweise · 1Wirtschaftsweise · Zahlungsweise · Zitierweise · Zubereitungsweise · Zugangsweise · Zählweise
 ·  mit ›Weise‹ als Grundform: -erweise · -weise / -weis
eWDG

Bedeutungen

1.
Form, Art, wie etw. verläuft, geschieht, getan wird
Beispiele:
auf diese, solche, ähnliche Weise
saloppin keinster Weise (= ganz und gar nicht)
er verfuhr beim Überprüfen nach seiner üblichen Weise
häufig verstärkt
Beispiele:
die Art und Weise
in dieser, solcher, ähnlicher Weise, Art und Weise
die endgültige Fassung kam in der Weise zustande, dass …
auf die eine oder andere Weise wird es sich regeln lassen
umgangssprachlichdas ist keine Art und Weise (= das ist nicht anständig, so geht es nicht)
umgangssprachlichjmdn. auf gute Art und Weise loswerden
Ich hatte auf allerlei Weisen mit ihm zu schaffen [ GaiserSchlußball110]
es ist doch höchst merkwürdig, in wie vielen Weisen der menschliche Geist sich äußern kann [ G. KellerGr. Heinrich4,188]
2.
Melodie, kleineres, anspruchsloses Musikstück
Beispiele:
heitere, beschwingte, fröhliche, muntere, flotte Weisen
die schlichte, schwermütige Weise eines alten Volksliedes
die Weisen [der Unterhaltungsmusik im Radio] wechseln ununterbrochen [ SteinbergUhren38]
wie der träge Leierkastenmann immer dieselbe rührselige Weise leiert [ BaumKristall153]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Weise · -weise
Weise f. ‘Art (des Verhaltens und Handelns), Beschaffenheit, Merkmal’, ahd. wīsa (8. Jh.), mhd. wīs(e) ‘Art, besondere Erscheinungsform’, asächs. wīsa, mnd. wīs(e), mnl. wīse, wijs, nl. wijze, wijs, aengl. wīse, engl. (selten) wise, anord. vīsa (‘Strophe, Vers’), schwed. vis sind zu der unter wissen (s. d.) abgehandelten Wurzel ie. *u̯eid- ‘erblicken, sehen’ gebildet, vielleicht auch (wie weise, s. d.) Weiterbildung eines alten s-Stammes, vgl. griech. é͞idos (εἶδος) ‘Aussehen, Gestalt, Beschaffenheit, Gattung’. Die Bedeutungsentwicklung verläuft von ‘Aussehen, äußere Erscheinung’ über ‘Beschaffenheit’ zu ‘Art des Verhaltens in einer gegebenen Situation’. Vgl. die formelhafte Verbindung Art und Weise (16. Jh.). Bereits bei Notker erscheint ahd. wīsa im Sinne von ‘Melodie’, lat. modulātus bzw. tonus übersetzend; dazu vgl. Wort und Weise ‘Text und Melodie’ (eines Liedes), mhd. wort und wīse. – -weise Kompositionssuffix zur Bildung von modalen Adverbien, produktiv seit dem 16. Jh.; anfangs noch in getrennter Schreibung; vgl. legation weiß, erzweis (16. Jh.), dutzet weise, gesprächweiß (17. Jh.). Voraus gehen genitivische Fügungen wie mhd. in zornes wīs, in regenes wīs. In älterer Sprache wird überwiegend die kurze, e-lose Form verwendet.

Typische Verbindungen zu ›Weise‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Weise‹.

Verwendungsbeispiele für ›Weise‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es galt jedoch als ehrlos, auf diese Weise anderen das Brot wegzunehmen. [Kurz, Robert: Schwarzbuch Kapitalismus, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 100]
Zunächst beteiligten sich die Frauen an der Französischen Revolution in gleichberechtigter Weise. [Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 385]
Mir wurde diese Erfahrung einmal auf eine eher erheiternde Weise zuteil. [Weizsäcker, Richard von: Dreimal Stunde Null? 1949 1969 1989, Berlin: Siedler Verlag 2001, S. 143]
Die Anzahl der auf diese Weise zusammenarbeitenden Computer ist theoretisch unbegrenzt. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 72]
Auf diese Weise kann jetzt endlich jeder ein Buch lesen. [Der Spiegel, 19.09.1994]
Zitationshilfe
„Weise“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Weise#1>.

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Weise, die oder der

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GrammatikSubstantiv (Femininum, Maskulinum) · Genitiv Singular: Weisen · Nominativ Plural: Weise(n)
Mit Pluralendung ‑n wird das Wort in der schwachen Flexion (bestimmter Artikel) und der gemischten Flexion (Indefinitpronomen, Possessivpronomen) gebildet, z. B. die, keine Weisen, in der starken Flexion ist die Endung unmarkiert, z. B. zwei, einzelne Weise.
Aussprache  [ˈvaɪ̯zə]
Worttrennung Wei-se
Grundformweise
Wortbildung  mit ›Weise‹ als Letztglied: 2Wirtschaftsweise
Mehrwortausdrücke  Stein der Weisen
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

Person, die sich durch große Klugheit, Lebenserfahrung und Einsicht in die Zusammenhänge auszeichnet
Kollokationen:
mit Präpositionalgruppe/-objekt: die Weisen aus dem Morgenland
als Genitivattribut: der Stein, Rat der Weisen
Beispiele:
Wasser sei der Urstoff allen Lebens, so befand einst der Philosoph Thales von Milet, einer der sieben Weisen der griechischen Antike. [Mittelbayerische, 23.03.2015]
In Zeiten der Krise bauen die Weisen Brücken, während die Narren Mauern errichten. [Münchner Merkur, 31.08.2020]
Das üble Machwerk der angeblichen »Protokolle der Weisen von Zion«, erschienen erstmals als Zeitungsserie 1903, wurde bereits 1921 [als Fälschung] entlarvt. [Die Welt, 16.04.2020]
Wer war diese Frau aus der Zeit um 600 vor Christus? Rätselhafte Grabbeigaben deuten darauf hin, dass sie zu Lebzeiten als Weise oder Magierin galt. [Reutlinger General-Anzeiger, 19.11.2014]
Sie wussten gerade noch, dass Weihnachten der Geburtstag Jesu war, aber alles andere war neu für sie: so die Hirten, die Weisen aus dem Morgenland, der Stern, der Stall und die überfüllte Herberge. [[o. A.]: Lollipop. Berlin 2008]
»Vor grauen Jahren lebt’ ein Mann im Osten« – so beginnt eine der berühmtesten Dichtungen der deutschen Literaur, Lessings Ringparabel in seinem Drama von Nathan dem Weisen. [Die Zeit, 03.07.2003]
a)
Phrasem:
Stein der Weisen (= die (ideale und endgültige) Lösung für ein Problem oder Rätsel) (= Substanz, die unedle Metalle in Silber und Gold umwandeln, den Menschen verjüngen und innerlich läutern kann)
b)
umgangssprachlich Mitglied eines beratenden, mit hochrangigen Fachleuten besetzten Sachverständigenrates
Der »Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung« wird aus fünf Wirtschaftsfachleuten gebildet. Er tagt regelmäßig seit 1963.
Die fünf Wirtschaftsfachleute werden umgangssprachlich als die fünf Wirtschaftsweisen, ein einzelnes Mitglied als Wirtschaftsweise(r) oder Weise(r) bezeichnet. Die Bezeichnung wird auch auf Mitglieder ähnlicher Gremien übertragen.
Beispiele:
Die Chancen auf dauerhaftes Wachstum und mehr Wohlstand stehen gut, allerdings nur, wenn die Kanzlerin den Rat der Weisen auch konsequent befolgt. [Allgemeine Zeitung, 08.11.2007]
Seit Monaten nun versucht die EVP (= Europäische Volkspartei) schon unter großer Anstrengung, aber bisher mit wenig Erfolg, eine gemeinsamen Umgang mit Orbán zu finden. […] Ein »Rat der Weisen« aus drei ehemaligen EVP‑Spitzenpolitikern wurde eingesetzt. [Welt am Sonntag, 02.02.2020]
Ursprünglich hatten die Weisen ein Wachstum von 1,7 Prozent für das kommende Jahr vorausgesagt. »Wir sehen bislang keine Rezession für Deutschland, allerdings ist die Unsicherheit enorm. Sollte irgendetwas schief laufen, wären wir von einer Rezession nicht mehr weit entfernt«, sagte die Bonner Wirtschaftsweise Isabel Schnabel […]. [Die Welt, 07.11.2019]
Peter Bofinger, einer der fünf Weisen, die die Bundesregierung in Wirtschaftsfragen beraten, forderte: »Wir brauchen großflächige Investitionen auf kommunaler Ebene, um den Bürgern zur verdeutlichen, dass sie von der Politik richtig wahrgenommen werden. […]« [Hamburger Abendblatt, 29.09.2017]
Der Rat der Weisen (= Club of Rome) hat Patina angesetzt, seit in den siebziger Jahren der Bestseller »Die Grenzen des Wachstums« erschienen ist. [Neue Zürcher Zeitung, 18.01.2008]
In einem Minderheitsvotum zum Jahresgutachten des Rats der fünf Weisen hatte schon vorher der Weise Werner Glastetter davor gewarnt, die Flexibilität der Wechselkurse gegenüber dem Dollar einfach durch Zinspolitik auszuschalten – und damit allein von den Arbeitern und Tarifangestellten Anpassung an die Verhältnisse zu verlangen. [Der Spiegel, 09.03.1981]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›Weise‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Weise‹.

Zitationshilfe
„Weise“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Weise#2>.

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