von der Kultur- und Wissenschaftsorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) zum Welterbe erklärte Naturerscheinungen von erdgeschichtlicher Bedeutung oder Landschaften, die bestimmte Land-, Küsten- oder Meeresbiotope repräsentieren oder von außergewöhnlicher Schönheit sind und die deswegen als besonders schützens- und erhaltenswert angesehen werden
Unterbegriff von Welterbe, siehe auch Weltkulturerbe
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: das anerkannte, bestehende Weltnaturerbe
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. zum Weltnaturerbe erklären; zum Weltnaturerbe zählen, gehören
als Genitivattribut: die Liste des Weltnaturerbes
Beispiele:
Ein Weltnaturerbe muss einzigartige
erdgeschichtliche Formationen aufweisen, die zugleich von erlesener
ästhetischer Schönheit und beispielhaft sind für die Entwicklung von
Ökosystemen, Pflanzen‑ und Tiergemeinschaften. Wenn es dann noch seltenen
und bedrohten Tieren Lebensraum bietet, stehen die Chancen für eine
erfolgreiche Kandidatur nicht schlecht. [Süddeutsche Zeitung, 18.01.2002]
Das Barrier Reef wurde 1981 wegen seiner einzigartigen Artenvielfalt,
seiner Schönheit und seiner Bedeutung für die Wissenschaft als
Weltnaturerbe eingestuft. Doch ab 1985 ist fast
die Hälfte des Barrier Reef abgestorben. Die Korallen sind blass und
weissgrau und oft von schleimig‑grünen Algen überwachsen. Durch den
Klimawandel hat sich das Wasser am Riff erwärmt. [Neue Zürcher Zeitung, 19.07.2021]
Der höchste Berg [der Dolomiten] ist die
Marmolata, ein Gratrücken, dessen höchster Punkt, die Punta Penia, auf 3.343
Meter Höhe liegt. Er zählt ebenso wie der Naturpark Drei
Zinnen zum Weltnaturerbe
Dolomiten, das die Unesco aufgrund seiner »einzigartigen Gebirgslandschaften
von außergewöhnlicher Schönheit« dazu ernannt hat. [Saarbrücker Zeitung, 29.08.2020]
Wie ein offenes Buch erzählen der Gros Morne Mountain
[Nationalpark] und die umgebenden
Tafelberge ein wichtiges Kapitel der Erdgeschichte: Geologen fanden hier den
Beweis für die Theorie der Plattentektonik und dafür, dass Neufundland
einmal Teil des Urkontinents Pangäa war. Hier gibt es Gesteine und
Mineralien, die sonst unerreichbar tief im Erdmantel verborgen sind, weshalb
manche gar vom Galapagos der Geologie sprechen. Seit 1987 ist der
Nationalpark Weltnaturerbe – wegen seiner
erdgeschichtlichen Bedeutung, aber auch wegen seiner spektakulären
Fjordlandschaft. [Süddeutsche Zeitung, 22.08.2019]
Dokumentiert wird in Messel [einem stillgelegten Ölschiefer-Tagebau bei Darmstadt] die Entwicklungsgeschichte
der Erde vor etwa 48 Millionen Jahren. Hier wurden schon zahlreiche Urpferde
gefunden, auch faustgroße Ameisen sowie Krokodile. Messel wurde als erstes
Weltnaturerbe in Deutschland in die Unesco‑Liste
aufgenommen. [Frankfurter Rundschau, 17.11.2016]
»Ich bin sehr optimistisch, dass das Wattenmeer als
Weltnaturerbe anerkannt wird«, sagte
Schleswig‑Holsteins Umweltminister […]. Das Watt sei eine weltweit
einzigartige Naturlandschaft. Allein vor der schleswig‑holsteinischen
Westküste leben etwa 2.500 Tier‑ und 700 Pflanzenarten, einige davon nur
dort. Für andere Arten ist das Watt ein wichtiger Rastplatz. [Hamburger Abendblatt, 24.12.2008]
