Wessi, der oder die
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Wessis · Nominativ Plural: Wessis
Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Wessi
Aussprache
Worttrennung Wes-si
Wortzerlegung 2Westdeutsche 1-i
Wortbildung
mit ›Wessi‹ als Letztglied:
Besserwessi
Bedeutungsübersicht
- 1. [salopp] aus den alten Bundesländern stammende Person
- 2. [salopp, veraltet] Westdeutscher; in Westberlin vor 1989
DWDS-Vollartikel
Bedeutungen
1.
salopp aus den alten Bundesländern stammende Person
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein zugereister, arroganter, reicher, typischer, böser Wessi
in Präpositionalgruppe/-objekt: Ossis gegen Wessis
in Koordination: Ossis und Wessis
mit Präpositionalgruppe/-objekt: ein Wessi im Osten
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: sich als Wessi fühlen, bezeichnen
Beispiele:
Fast drei Jahrzehnte sind seit der Wende vergangen, und nur noch
wenige reden und denken im Alltag noch in den zwei Kategorien »Ossi« und
»Wessi«. [Die Welt, 29.01.2018]
Mit Absahnermentalität darf die dritte Riege der
Wessis im wilden Osten die erste Geige spielen.
Für die doofen Ossis reicht’s allemal. [Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind. Berlin: Verl. Das Neue Berlin 1994, S. 250]
Für viele bedeutet der Rechtsstaat inzwischen: Da kommt der
Wessi mit dem Anwalt und schmeißt uns
raus. [Die Zeit, 26.09.1991]
Vor gut einem Jahr fiel die Mauer, für Ossis wie für
Wessis schier unfaßbar. Und dennoch besteht die
Mauer fort, für Wessis wie für Ossis durchaus faßbar.
Die deutsche Nation wird nicht fertig mit ihren zweierlei
Deutschen. [Berliner Zeitung, 31.12.1990]
2.
salopp, veraltet Westdeutscher
in Westberlin vor 1989
in Westberlin vor 1989
Beispiele:
Wessis dürfen ab dem 1. Januar
[…] alle 22 Übergänge nach Ost‑Berlin
mitbenutzen und sind damit den Westberlinern gleichgestellt. [die tageszeitung, 07.12.1989]
Aus dem am stärksten überalterten Bezirk der Stadt
[Berlin-Kreuzberg] wurde durch den Zuzug
von Wessis und Ausländern der jüngste und lebendigste
Ort Berlins. [die tageszeitung, 14.11.1989]
»Wessis«, Touristen aus Westdeutschland, die
hier [auf dem Berliner Kurfürstendamm]
einfallen, haben daheim etwas zu erzählen. [Die Zeit, 02.05.1986]
letzte Änderung:
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