Zollstock, der
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
Zollstock
(Hutschi, GNU FDL)
meist D aus mehreren Gliedern bestehendes, zusammenlegbares Messwerkzeug (mit Einteilung nach Zentimetern und Millimetern)
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: den Zollstock anlegen
in Präpositionalgruppe/-objekt: mit dem Zollstock messen, nachmessen, vermessen
Beispiele:
Die für Bläserensembles im Freien festgelegten Drei‑Meter‑Abstände
werden per Zollstock ausgemessen. [Kieler Nachrichten, 22.08.2020]
Wenn Lehrer in den Klassenzimmern den
Zollstock anlegen, dann hat das gegenwärtig
nichts mit Mathematik zu tun: 1,50 Meter muss der Mindestabstand zwischen
den Schulbänken sein, wenn […] nach
siebenwöchiger Corona‑Auszeit die Abschlussschüler von diesem und nächsten
Jahr wieder unterrichtet werden. [Maskenpflicht auf den Schulfluren, weniger Tische im
Klassenzimmer, 01.05.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Der fünfjährige Leif prüft mit einer Wasserwaage, ob der Werktisch
exakt waagerecht steht, während Matin und Jerry (beide 5) gemeinsam einen
weißen Zollstock hochkant ausklappen. [Leipziger Volkszeitung, 28.06.2017]
Den Zollstock genau anlegen, ein Strich mit
dem Bleistift und kurz darauf fressen sich die Zähne der Säge durch die
Holzlatte. [Der Prignitzer, 19.11.2013]
Beide Experten raten […] zum
Zollstock aus Holz: Der hat zwar nur zwei Meter,
aber die längeren Metallmaßbänder können sich mit der Zeit verziehen. [Rhein-Zeitung, 09.08.2011]
Als erster hatte 1880 Conrad Cube aus Hannover
ein Patent dafür bekommen, daß er dem ganz oder teilweise ausgeklappten
Zollstock »in gerader Linie … einen angemessenen
Halt zu ertheilen« imstande war, daß er also zu verhindern wußte, daß die
sich um einen Bolzen drehenden »Schenkel oder
Glieder«
von alleine aus der Geraden knickten, und ausgerechnet dann, wenn die Gerade
gerade zu sein hatte. [Die Zeit, 20.03.1992]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2Zoll · Zollstock
2Zoll m. veraltete, in einigen Branchen noch übliche Längeneinheit unterschiedlicher Größe, ahd. zollo ‘Kreisel’ (11. Jh.), mhd. zol (Genitiv zolles) ‘zylinderförmiges Stück, Baumklotz, Baumstamm, Knebel’ (vgl. īszolle f. ‘Eiszapfen’), mnd. tol(le) ‘Zweig(spitze)’, mnl. nl. tol ‘Spielzeug, Kreisel’, schwed. (mundartlich) tolle ‘Pfropfreis’ führen (mit ll aus ln) auf mit n-Suffix gebildetes ie. *dḷn-. Verwandt sind aind. dálati ‘birst, springt auf’, griech. dá͞idalos (δαίδαλος) ‘kunstfertig, kunstvoll’, déltos (δέλτος) ‘Schreibtafel’, eigentlich ‘Spaltholz, glatt zugehauenes Holzbrett’, lat. dolāre ‘behauen, bearbeiten’, air. delb ‘Gestalt, Form’. Zugrunde liegt eine Wurzel ie. *del(ə)- ‘spalten, schnitzen, kunstvoll behauen’ (s. dazu auch Zelt). Seit etwa 1500 gilt Zoll als Längenmaß und löst die mittelalterlichen Maße mhd. dūme ‘Daumen’, vinger ‘Finger’ (drīer vinger, zweier dūme breit) ab. Ob für Zoll, ausgehend von einer Bedeutung ‘abgehauenes Stück Holz’, auch eine nachfolgende Bedeutung ‘Knöchel, Fingerglied’ anzunehmen ist, bleibt unsicher. Immerhin ist 1 Zoll ungefähr gleich der Breite eines starken Daumens (großer Zoll), eines Fingers (kleiner Zoll). – Zollstock m. zusammenklappbarer Meßstab (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Doppelmeter ugs., schweiz., regional ·
Gliedergelenkstabmaß fachspr., Amtsdeutsch ·
Gliedermaßstab fachspr. ·
Klappmeter ugs., regional ·
Maßstab ugs., regional, österr. ·
Meter (Mosel-Main-Region) ugs., schweiz. ·
Meterstab ugs., süddt. ·
Schmiege ugs., obersächsisch ·
Zollstab ugs., ostösterreichisch ·
Zollstock ugs., norddeutsch
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