Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

begründen

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GrammatikVerb · begründet, begründete, hat begründet
Aussprache 
Worttrennung be-grün-den
Wortzerlegung be- gründen
Wortbildung  mit ›begründen‹ als Erstglied: begründbar · Begründer · Begründung
 ·  mit ›begründen‹ als Letztglied: mitbegründen  ·  mit ›begründen‹ als Grundform: begründet
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. gründen, neu schaffen
Beispiele:
einen demokratischen Staat begründen
eine Zeitschrift, einen Verein, ein Geschäft begründen
eine Familie, seinen eigenen Hausstand, seine Existenz begründen
den Grund zu etw. legen
Beispiel:
jmds. Ruf, Ruhm, Glück begründen
2.
etw. auf etw. aufbauen
Beispiele:
etw. auf eine Tatsache begründen
auf dieses Ergebnis begründete er seine Theorie
das Dasein rein auf die Erde zu begründen [ GuardiniEnde119]
Grammatik: meist im Partizip II
Beispiele:
eine auf Quellenstudium, auf Wahrheit (fest) begründete Wissenschaft
technisch begründete Arbeitsnormen
eine historisch begründete Tatsache
3.
Gründe für etw. angeben, etw. mit Gründen belegen
Beispiele:
seinen Antrag, die Forderung, Anklage, den Vorschlag, die Gesetzesvorlage (eingehend) begründen
seine Meinung, Behauptung, seinen Entschluss, Einwand, Verdacht (nicht) begründen können
womit begründet er sein Ausbleiben?
wie will er das begründen?
das ist, liegt in der Natur begründet

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Grund · gründen · Gründer · Gründerjahre · Gründerzeit · begründen · Begründer · ergründen · 1gründeln · grundieren · gründlich · Gründlichkeit · Grundbesitz · Grundbesitzer · Grundlage · grundlos · Grundriß · Grundsatz · grundsätzlich · Grundstück · Grundel · Gründel · Gründling · Grundfisch · 2gründeln
Grund m. ‘unterste Fläche, Erdboden, Bodenvertiefung, Tiefe und Boden eines Gewässers, eines Gefäßes, Fundament, Grundlage, das innerste, tiefste Wesen, Ursache, Veranlassung’, ahd. grunt (8. Jh.), mhd. mnd. grunt, asächs. grund, nl. grond, aengl. grund, engl. ground, anord. grunnr m. ‘Grund, Boden’, grund f. ‘Feld, Erde’, schwed. dän. grund, got. *grundus (in grunduwaddjus ‘Grundmauer’). Unter Annahme einer (nicht belegbaren) ursprünglichen Bedeutung ‘körniger Boden, Sandboden’ kann für germ. *grundu- über ‘Zerriebenes’ ein Anschluß an ie. *ghren-, Erweiterung der Wurzel ie. *gher- ‘hart worüber streichen, zerreiben’, hergestellt werden. Dabei ergibt sich über die dentale Erweiterung ie. *ghrendh- Verwandtschaft mit Grind (s. d.). – gründen Vb. ‘die Grundlage schaffen, den Grundstein legen, ins Leben rufen, auf etw. basieren, aufbauen’, ahd. grunten ‘ergründen, erforschen’ (um 1000), mhd. gründen; Gründer m. ‘Erbauer, Urheber, Begründer’ (17. Jh.); Gründerjahre Plur. und Gründerzeit f. ‘Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland nach 1871’ (19. Jh.). begründen Vb. ‘Gründe angeben, den Grund legen, neu schaffen’, mhd. begründen; Begründer m. (Anfang 19. Jh.). ergründen Vb. ‘einer Sache auf den Grund gehen, sie erforschen’, ahd. irgrunten (um 1000), mhd. ergründen. Nur vereinzelt 1gründeln Vb. ‘nach dem Grund, nach der Ursache suchen’ (16. Jh.). grundieren Vb. ‘nach dem Grund, nach der Ursache suchen’ (16. Jh.). ‘die Grundfarbe, den ersten Anstrich auftragen’ (2. Hälfte 18. Jh.), in formaler Anlehnung an ältere maltechnische Begriffe wie schattieren, lackieren, schraffieren (s. d.). gründlich Adj. ‘allem auf den Grund gehend, sorgfältig, gewissenhaft, genau’, ahd. gruntlīhho Adv. (9. Jh.), mhd. grüntlich, gruntlich; Gründlichkeit f. ‘Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit’, allgemein seit Anfang des 18. Jhs., vereinzelt bereits im Sinne von ‘Seelen-, Herzenstiefe’ in der deutschen Mystik (14. Jh.). Grundbesitz m. Grundbesitzer m. (beide 18. Jh.). Grundlage f. ‘Unterlage, Basis, Fundament’ (Ende 16. Jh.). grundlos Adj. ‘ohne Grund und Boden, sehr tief, ohne Ursache, unbegründet’, mhd. gruntlōs, grundelōs; vgl. ahd. gruntlōsī ‘bodenlose Tiefe, Abgrund’ (8. Jh.). Grundriß m. ‘senkrechte Projektion eines Körpers auf eine waagerechte Ebene, maßstabgerechter Übersichtsplan’ (1. Hälfte 17. Jh.), älter (vereinzelt) ‘Grundlage’ (16. Jh.). Grundsatz m. ‘feste Regel, Richtlinie des Denkens und Handelns’ (17. Jh.); grundsätzlich Adj. (16. Jh.; allgemein verbreitet erst um 1800). Grundstück n. ‘abgegrenztes, als jmds. Besitz ausgewiesenes Stück Land’ (16. Jh.). Grundel, Gründel m. f. Name einiger auf dem Grund eines Gewässers lebender Fische, ahd. gruntila, grundila (Hs. 12. Jh.), mhd. grundel, mnd. grundel(e), mnl. grondel(e), nl. grondel, aengl. gryndle. Auch Gründling m. mnd. grundelingk, frühnhd. grundeling (15. Jh.) und Grundfisch m. spätmhd. gruntvisch. 2gründeln Vb. (von Wasservögeln) mit Kopf und Hals zur Nahrungssuche unter Wasser (gleichsam auf den Grund) tauchen (19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›begründen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›begründen‹.

Verwendungsbeispiele für ›begründen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Zu deutlich ist die Idee des Ewigkeitswertes in der Institution des Museums gesellschaftlich begründet. [Werckmeister, Otto Karl: Von der Ästhetik zur Ideologiekritik. In: ders., Ende der Ästhetik, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1971 [1970], S. 75]
Dieser hatte zu weit zurückgegriffen, als er versuchte, die Moral aus dem Nichts zu begründen. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 2: Neuzeit und Gegenwart. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1952], S. 1492]
Nach kurzem Nachdenken begründete er diese Überzeugung in einigen Sätzen. [Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh II, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 37]
Die Anwendung ist insbesondere dann nicht begründet, wenn der beabsichtigte Zweck auf andere Weise erreicht werden kann. [o. A.: Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (Betäubungsmittelgesetz – BtMG). In: Sartorius 1: Verfassungs- und Verwaltungsgesetze der Bundesrepublik Deutschland, München: Beck 1998]
Erstens müssen sie begründen können, warum sie möchten, dass ihr Kind um zehn zu Hause ist; weil morgen Schule ist beispielsweise. [Die Zeit, 20.04.2000, Nr. 17]
Zitationshilfe
„begründen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/begr%C3%BCnden>.

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