bezahlen
GrammatikVerb · bezahlt, bezahlte, hat bezahlt
Aussprache [bəˈʦaːlən]
Worttrennung be-zah-len
Wortbildung
mit ›bezahlen‹ als Erstglied:
bezahlbar
· Bezahldienst · Bezahler · Bezahlfernsehen · Bezahlfunktion · Bezahlkarte · Bezahlmodell · Bezahlpflicht · Bezahlschranke · Bezahlsender · Bezahlsystem · Bezahlung · Bezahlvorgang
· mit ›bezahlen‹ als Letztglied: abbezahlen · ausbezahlen · einbezahlen · mitbezahlen · unterbezahlen · vorausbezahlen · vorbezahlen · zurückbezahlen · überbezahlen
· mit ›bezahlen‹ als Letztglied: abbezahlen · ausbezahlen · einbezahlen · mitbezahlen · unterbezahlen · vorausbezahlen · vorbezahlen · zurückbezahlen · überbezahlen
Mehrwortausdrücke
aus der Kaffeekasse bezahlen / aus der Kaffeekasse zahlen ·
aus der Portokasse bezahlen / aus der Portokasse zahlen ·
aus eigener Tasche bezahlen / aus eigener Tasche zahlen / aus der eigenen Tasche bezahlen / aus der eigenen Tasche zahlen
·
die Zeche zahlen / die Zeche bezahlen ·
nicht mit Geld zu bezahlen ·
sich bezahlt machen
Bedeutungsübersicht
- 1. den Gegenwert (in Geld) zahlen
- 2. ⟨jmdn. bezahlen⟩ jmdm. für etw. Geld zahlen, jmdn. entlohnen
- 3. eine Geldsumme als Gegenwert zahlen
- 4. eine geldliche Schuld durch Zahlen der entsprechenden Geldsumme tilgen
- 5. [umgangssprachlich] ⟨etw. macht sich bezahlt⟩
- 6. ⟨etw. bezahlen⟩ für etw. büßen
eWDG
Bedeutungen
1.
den Gegenwert (in Geld) zahlen
a)
für eine Ware und sie dadurch als Eigentum erwerben
Beispiele:
eine Ware hoch, niedrig, unter dem Preis, (in) bar, (zu) teuer, im Voraus, nach Stück bezahlen
etw. mit Geld, mit einer anderen Ware bezahlen
●
bildlich
Beispiele:
etw. ist nicht mit Gold zu bezahlen
etw. in deutscher, ausländischer Währung, durch (einen), mit (einem) Scheck, durch eine Postanweisung, in Raten bezahlen
b)
für eine geleistete Arbeit
Beispiele:
jmds. Mühe, Näharbeit bezahlen
seine nebenberufliche Tätigkeit, Stellung wurde gut, hoch, schlecht bezahlt
umgangssprachlichdu redest, läufst, als ob du es bezahlt bekommst (= du redest, läufst sehr schnell)
2.
⟨jmdn. bezahlen⟩jmdm. für etw. Geld zahlen, jmdn. entlohnen
Beispiel:
jmdn. für seine Arbeit, nach Leistung, unter Tarif bezahlen
3.
eine Geldsumme als Gegenwert zahlen
Beispiele:
(viel) Geld, zehn Euro (für etw., an jmdn.) bezahlen
einen hohen, kleinen Betrag, eine hohe, niedrige, angemessene Summe (Geldes) bezahlen
umgangssprachlicher brauchte keinen Cent zu bezahlen
einen unverhältnismäßig hohen Preis, höchste Preise bezahlen
4.
eine geldliche Schuld durch Zahlen der entsprechenden Geldsumme tilgen
Beispiele:
die Schulden, Steuern, Gebühren bezahlen
die Rechnung, den Beitrag bezahlen
Miete, Strafe, Zoll bezahlen
jmdm. seinen Lohn, das Gehalt bezahlen
5.
umgangssprachlich ⟨etw. macht sich bezahlt (= etw. lohnt sich)⟩
Beispiel:
die Mühe, der Aufwand, die Anschaffung macht sich bezahlt
6.
⟨etw. bezahlen⟩für etw. büßen
Beispiele:
etw. teuer bezahlen müssen (= schwer büßen müssen)
etw., seinen Leichtsinn, seine Unvorsichtigkeit mit dem Leben, der Gesundheit, dem Tod, mit großen Schmerzen bezahlen
etw. mit Verlusten, Konzessionen bezahlen
ein Vergehen bezahlen müssen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Zahl · zahlen · Zahlung · abzahlen · anzahlen · auszahlen · einzahlen · bezahlen · zahlbar · Anzahl · Zahlwort
Zahl f. ‘der Mengenbestimmung dienende, durch Zählen gewonnene Größe, Ziffer, Zahlzeichen, Anzahl, Menge, Numerus’, ahd. zala (8. Jh.), mhd. zal(e) ‘Zahl, Anzahl, Aufzählung, Erzählung, Rede’, asächs. tala, mnd. tal ‘Zahl, Anzahl, Zählung, Rechnung’, tāle ‘Sprache, Rede, Darlegung’, mnl. tāle ‘Erzählung, Rede, Sprache’, nl. taal ‘Rede, Sprache’, aengl. talu ‘Erzählung, Rede, Vortrag vor Gericht, Berechnung, Reihe’, engl. tale ‘Erzählung, Märchen, Sage’, anord. tala ‘Zahl, Zählung, Rechnung, Rede’ (germ. *talō), daneben die Neutra asächs. tal ‘Zahl, Reihe’, aengl. tæl ‘Zahl’, anord. tal ‘Zahl, Berechnung, Unterredung’, schwed. tal ‘Zahl, Rede’ (germ. *tala-); vgl. auch verwandtes got. talzjan ‘lehren’. Herkunft ungeklärt. Man nimmt Verwandtschaft mit griech. dólos (δόλος) ‘Köder, Lockmittel, Trug, List’, lat. dolus ‘List, Täuschung, Betrug’ an, wozu sich dehnstufig ahd. zāla ‘Not, Bedrängnis, Gefahr’ (8. Jh.), aengl. tǣl ‘Tadel, Spott’, anord. tāl ‘List, Betrug’ stellen würden, so daß von einer Wurzel ie. *del- ‘zielen, berechnen, nachstellen, listig schädigen, zählen, erzählen’ ausgegangen werden könnte. Andere halten Verwandtschaft mit der unter 2Zoll (s. d.) behandelten Wortgruppe für möglich, knüpfen also an die Wurzel ie. *del(ə)- ‘spalten, schnitzen, kunstvoll behauen’ an. Die Bedeutungen ‘Zahl, das Zählen’ und ‘Aufzählung, Erzählung, Rede, Sprache’ hätten sich dann in vorliterarischer Zeit aus ‘eingekerbtes Merkzeichen’ entwickelt. – zahlen Vb. ‘bezahlen, eine Schuld tilgen, vergüten’, ahd. zalōn ‘zählen, berechnen, überdenken’ (um 1000), mhd. zalen, zaln ‘zählen, berechnen, aufzählen, berichten, erzählen’, asächs. talon ‘berechnen’, mnd. mnl. tālen ‘zählen, erzählen, bezahlen’, aengl. talian ‘zählen, rechnen, bedenken, schätzen, achten, erzählen, zuschreiben’, anord. tala ‘reden, sprechen’; vom Substantiv abgeleitet. Zahlung f. ‘das Zahlen, gezahlter Betrag’ (15. Jh.). abzahlen Vb. ‘eine Schuld (allmählich in Raten) abtragen’, mhd. abezal(e)n. anzahlen Vb. ‘einen Teilbetrag zahlen’, spätmhd. anzalen. auszahlen Vb. ‘eine bestimmte Menge Bargeld geben, entlohnen’ (15. Jh.). einzahlen Vb. ‘in eine Kasse, in ein Guthaben zahlen, zur Weiterbeförderung einliefern’ (19. Jh.). bezahlen Vb. ‘den Gegenwert aufbringen, Geld aushändigen, begleichen, aufkommen für, die Folgen tragen’, mhd. bezaln ‘überzählen, berechnen, erkaufen, erwerben, bezahlen’. zahlbar Adj. ‘fällig, zu zahlen’ (18. Jh.). Anzahl f. ‘gewisse Menge, bestimmte Stückzahl’, spätmhd. anzal ‘der dem einzelnen zufallende Teil, Verhältnis’. Zahlwort n. Übersetzung (Anfang 17. Jh.) von Numerale (s. d.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(Geld) zurückgeben ·
abgelten ·
ausgleichen ·
begleichen ·
bezahlen ·
erstatten ·
rückvergüten ·
zurückbezahlen ·
zurückzahlen ●
retournieren österr.
Assoziationen |
|
Ökonomie
(Schaden) regulieren ·
(die) Zeche zahlen (für) ·
(eine) Zahlung leisten ·
abführen (Steuern) ·
aufkommen (für) ·
ausgeben (für) ·
begleichen (Rechnung) ·
bestreiten (Geldbetrag) ·
bezahlen ·
entrichten ·
zahlen ●
(die finanziellen Lasten) tragen geh. ·
(etwas) springen lassen ugs. ·
(für etwas) eintreten (Versicherung, Bürge) fachspr. ·
Geld in die Hand nehmen (für) fachspr., Jargon, journalistisch, politisch ·
abdrücken ugs. ·
ablatzen ugs. ·
auf den Tisch (des Hauses) blättern ugs. ·
berappen ugs. ·
blechen ugs. ·
geben (für) ugs. ·
hinblättern ugs. ·
latzen ugs. ·
lockermachen (Geldbetrag ... für) ugs. ·
löhnen ugs. ·
prästieren geh., lat. ·
raushauen ugs. ·
rauspfeifen ugs. ·
tief(er) in die Tasche greifen ugs., fig. ·
verausgaben (für) fachspr., Amtsdeutsch
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Ökonomie
bestreiten ·
bezahlen ·
finanzieren
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
Assoziationen |
(Lohn) ausbezahlen ·
(Lohn) auszahlen ·
abgelten ·
besolden ·
bezahlen ·
entgelten ·
entlohnen ·
entschädigen ·
löhnen ·
vergelten ·
vergüten ●
entlöhnen schweiz.
Assoziationen |
|
(alles) bezahlen (dürfen / müssen) ·
(die) Rechnung präsentiert bekommen ·
(die) Zeche zahlen (müssen) ·
aufkommen (müssen für) ·
zur Kasse gebeten werden ●
(eine Sache) in Ordnung bringen ugs., fig. ·
(es heißt) Zahlemann und Söhne (für jemanden) ugs., variabel
Assoziationen |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›bezahlen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bezahlen‹.
Verwendungsbeispiele für ›bezahlen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und was nicht stimmt, braucht man auch nicht zu bezahlen.
[Spoerl, Alexander: Mit der Kamera auf du, München: Piper 1957, S. 256]
Die Aufsicht, die man ihnen bestellt, macht sich bestimmt bezahlt.
[Weber, Annemarie (Hg.), Die Hygiene der Schulbank, Wiesbaden: Falken-Verl. 1955, S. 135]
Sie bezahlt mit dem Preis des einfachen Lebens in den geschichtlichen Ordnungen.
[Heimpel, Hermann: Geschichte und Geschichtswissenschaft. In: ders., Der Mensch in seiner Gegenwart, Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht 1957 [1957], S. 209]
Jeder soll arbeiten nach seinen Fähigkeiten und bezahlt werden nach der geleisteten Arbeit.
[Gitermann, Valentin: Die Russische Revolution. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 6657]
Haben die Chinesen den Deutschen für das Design etwas bezahlt?
[Die Zeit, 02.12.1999, Nr. 49]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Bewusstseinszustand Bewusstwerdung bezahlbar Bezahlbarkeit Bezahldienst |
Bezahler Bezahlfernsehen Bezahlfunktion Bezahlkarte Bezahlmodell |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)