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drollig

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung drol-lig
Wortbildung  mit ›drollig‹ als Erstglied: drolligerweise · Drolligkeit
eWDG

Bedeutung

spaßig, lustig, komisch
Beispiele:
ein drolliger Einfall, Brief, Humor, ein drolliges Bild
drollige Worte, Redensarten
mit drolliger Liebenswürdigkeit etw. sagen
er versteht das alles drollig zu erzählen
sie sagte es so drollig, dass alle lachen mussten
bei Kindern kommt alles drollig (= possierlich) heraus
eigenartig, komisch, seltsam
Beispiele:
ein drolliger Kauz
eine drollige Erscheinung, Figur
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
drollig Adj. ‘niedlich, possierlich’ steht im Ablaut zu drall und drillen (s. d.) und gehört etymologisch zu drehen (s. d.). Das Adjektiv nl. drollig (16. Jh.) ist abgeleitet vom Substantiv nl. drol ‘kleines dickes Männchen, Knirps’, das in seiner Bedeutung sowohl von frz. drôle ‘Kobold’ als auch von Troll (s. d.; vgl. mnl. drolle, drol ‘Alb, Klabautermann’, anord. troll ‘Unhold’) beeinflußt sein kann (de Vries Nl. 138). Über nd. drollig gelangt das Adjektiv im 17. Jh. ins Hd.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

drollig · goldig · knuddelig · knuffig · niedlich · possierlich  ●  putzig ugs. · süß ugs.
Assoziationen

drollig · komisch · lustig · spaßig · ulkig · witzig  ●  göttlich fig. · urkomisch ugs.
Unterbegriffe
  • klamaukig · slapstickartig  ●  grobhumorig geh.
Assoziationen
  • Eulenspiegelei · Nonsens · Schabernack · Schildbürgerstreich · Spaß · Ulk · lustiger Streich  ●  Schnurre veraltet · Spass österr. · Clownerie geh. · Drolerie geh. · Döneken ugs., rheinisch · Eselei ugs. · Fez ugs. · Flachs ugs. · Hanswurstiade ugs. · Jokus ugs. · Jux ugs. · Posse geh. · Schnack ugs., norddeutsch · Schnurrpfeiferei geh., veraltet · Schote ugs.
  • (sehr) witzig · äußerst komisch  ●  brüllend komisch ugs. · irrsinnig komisch ugs. · rasend komisch ugs. · saukomisch ugs. · zum Brüllen komisch ugs. · zum Kaputtlachen ugs. · zum Schießen ugs. · zum Schreien (komisch) ugs. · zum Totlachen ugs.
  • Lachanfall · Lachflash · Lachkick · Lachkrampf
  • (immer) die passende Antwort (parat) haben · (jemandem) nichts schuldig bleiben · geistesgegenwärtig · keine Antwort schuldig bleiben · mit flinker Zunge · mundfertig · nie um eine Antwort verlegen (sein) · schlagfertig · sofort eine Antwort parat haben · spritzig · um keine Antwort verlegen · wortgewandt · zungenfertig  ●  flinkzüngig geh., selten · nicht auf den Mund gefallen ugs.
  • (einen) (unvergesslich) komischen Anblick bieten · (sehr) lustig aussehen  ●  (ein) komischer Anblick (sein) selten · (ein) Bild für die Götter (sein) ugs.
  • Tränen lachen · Tränen weinen vor Lachen · aus vollem Halse lachen · dröhnend lachen · einen Lachanfall haben · einen Lachflash haben · grölen (vor Lachen) · herausplatzen vor Lachen · hysterisch lachen · schallend lachen · sich (auf dem Boden) wälzen vor Lachen · sich (beinahe) totlachen · sich ausschütten vor Lachen · sich biegen vor Lachen · sich den Bauch halten vor Lachen · sich die Seiten halten (müssen) vor Lachen · sich festhalten müssen vor Lachen · sich kaputtlachen · sich kugeln (vor Lachen) · sich nicht (/ kaum noch) halten können vor Lachen · wiehernd lachen  ●  fast sterben vor Lachen ugs. · geiern ugs., regional · in die Tischkante beißen vor Lachen ugs. · losgrölen ugs. · losprusten ugs. · loswiehern ugs. · rumgeiern ugs. · sich 'nen Ast lachen ugs. · sich (auf dem Boden) kugeln vor Lachen ugs. · sich (be)kringeln (vor Lachen) ugs. · sich (fast) bepissen vor Lachen derb · sich (fast) in die Hose machen vor Lachen ugs. · sich beömmeln ugs. · sich flachlegen vor Lachen ugs. · sich halbtot lachen ugs. · sich kranklachen ugs. · sich kringeln (vor Lachen) ugs. · sich krumm und bucklig lachen ugs. · sich krumm und schief lachen ugs. · sich nicht mehr (/ kaum noch) einkriegen (vor Lachen) ugs. · sich scheckig lachen ugs. · sich schepp lachen ugs., variabel · sich schieflachen ugs. · sich schlapplachen ugs. · sich weglachen ugs. · sich wegschmeißen (vor Lachen) ugs. · wiehern ugs.
  • amüsant · kurzweilig · unterhaltsam · vergnüglich

Typische Verbindungen zu ›drollig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›drollig‹.

Verwendungsbeispiele für ›drollig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Wort »aufgebrummt« nahm sich in seinem Munde besonders drollig aus. [Mann, Thomas: Der Zauberberg, Gütersloh: Bertelsmann 1998 [1924], S. 67]
Das Bild, das sich ihm zeigte, war gar zu drollig. [Trott, Magda: Puckis neue Streiche, Stuttgart: Titania (1951) [1920], S. 108]
Was in etwa so drollig ist, als wolle man an Ed Hardy die allgemeine Verwahrlosung der Mode erklären. [Die Zeit, 19.04.2013, Nr. 16]
Aber diese drollige Wendung wird es für Sie wohl nicht geben. [Die Zeit, 04.09.1987, Nr. 37]
Wie gerne würde ich einmal ihr drolliges Tun beobachten, und wie oft spricht sie von Opa. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 13.06.1943, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Zitationshilfe
„drollig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/drollig>.

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