Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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erkriechen

erkriechen,
rependo assequi: die raupe erkriecht den stengel des krauts; man hält ihn des glücks für unwürdig, weil er es erkriechen will; jetzt erkriecht man sich ämter, dann würde man sie sich erspringen. Tieck 12, 86.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1860), Bd. III (1862), Sp. 881, Z. 11.

erkriegen

erkriegen,
1)
nancisci, obtinere, erlangen, bekommen, mhd. erkriegen und erkrîgen, erkreic, wofür zahlreiche belege im mhd. wb. 1, 880. 881. man sehe oben sp. 803 ervolgen noch erkriegen aus Eckhart 181, 24. nhd. und der herr wird zu der zeit zum andern mal seine hand ausstrecken, das er das ubrige seines volks erkriege, so uberblieben ist. Es. 11, 11; forsche ir nach und suche sie, so wirstu sie finden, und wenn du sie erkriegest, so lasz sie nicht von dir. Sir. 6, 28; ebenso gehets hie auch zu, das die Nineviten gnade erkriegen, one gesetz und propheten. Luther 3, 219ᵇ; wo einer eine metzen sihet, die im gefellet, entbrennet er, und trachtet flugs, wie er dieselbige erkriege. 5, 248ᵃ; das mich die zornigen heiligen erkriegten und verbrenneten. br. 4, 622; daher er kein kind erkriegen noch wünschen mag. Frank weltb. 68ᵇ; ich hab mein natur mit vernunft überwunden und wider mein begird die tugent erkriegt. chron. 106ᵃ; alle fahrende hab, so ein ieglicher bekommen und erkriegen mag. Fronsperg kriegsb. 1, 116ᵇ;
künn wir ihn etwo treffen an,
so soll er auch erkriegn sein lohn.
Rebhun s. 39;
wie auch die ehleut mügn
in ihrem creuz ein trost erkriegn.
s. 93;
wer weisz, was ich an dem erkrieg.
s. 111;
wer itzt zur zeit
erkriegt zum weib ein solche meid.
s. 130;
nach dem sie aber ser gewaltig
erkrieget haben ehr und gut.
Lobwasser Cal. 71;
ach liebe mutter, helft und rat,
das wir erkrigen den unflat,
er soll eins bösen tods ersterben.
Ayrer 378ᵈ;
und der sein freud und sein vernüegen
will auszerhalb sich selbs erkriegen.
es kriegt ihm Mars jetzt selbst, und das was er erkrieget,
ist, dasz er fällt die welt und selbst mit ihr erlieget.
Logau 1, 98, 8;
nun der frieden über krieg
endlich hat erkriegt den sieg.
2, 40, 50.
in der allgemeinen bedeutung des erlangens heute ungebräuchlich und durch das einfache kriegen vertreten, welchem gleichwol etwas gemeines, unedles anklebt.
2)
dagegen hat sich die, in einzelnen, namentlich Logaus stellen vorbrechende, besondere von bello oblinere, erobern behauptet: ein land, eine stadt erkriegen, bello occupare, expugnare; er hat sich ehre und reichthümer erkriegt; da man lieber in der fremde reichthum erkriegte, als den eignen oder fremden acker baute. Dahlmann dän. gesch. 1, 145. vgl. krieg und kriegen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1860), Bd. III (1862), Sp. 881, Z. 15.

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Zitationshilfe
„erkriegen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/erkriegen>.

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